Röm. katholische Kathedrale von Minsk
Röm. katholische Kathedrale von Minsk
Ordensmänner Akalatowitsch und Juchniewicz, gegen die in offensichtlich politisch motivierten Prozessen Lagerhaft verhängt worden war, kommen frei
Überraschende Wende in Belarus: Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat zwei katholische Ordensmänner begnadigt, die in politisch motivierten Verfahren zu langen Haftstrafen verurteilt worden waren. Henryk Akalatowitsch und Andrzej Juchniewicz mussten seit Ende 2024 bzw. Frühjahr 2025 Lagerhaft von elf und 13 Jahren verbüßen.
Die Bischofskonferenz von Belarus sieht einen Zusammenhang mit dem Besuch von Kurienkardinal Claudio Gugerotti im Oktober in Minsk. Auch der Papstbotschafter Ignazio Ceffalia und Erzbischof Iossif Staneuski hätten sich für die Freilassung eingesetzt. Laut Staatsagentur Belta erfolgte die Begnadigung „unter Berücksichtigung der Intensivierung der Kontakte zum Vatikan und des guten Willens“. Frühere Vorwürfe wie Landesverrat und angebliches Fehlverhalten gegenüber Minderjährigen werden inzwischen nicht mehr erwähnt.
Die katholische Kirche in Belarus, der rund zehn Prozent der Bevölkerung angehören, steht seit Jahren unter Druck. Menschenrechtsorganisationen zählen weiterhin über 1.200 politische Gefangene. Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja begrüßte die Freilassung und dankte Papst Leo XIV. für seine Unterstützung: „Die Repression muss enden – niemand darf für seinen Glauben bestraft werden.“