Mit dem BibelTeilen wurde der Fachtag „Liturgie und Barmherzigkeit“ am 21. Mai im Erzbischöflichen Palais begonnen.
Mit dem BibelTeilen wurde der Fachtag „Liturgie und Barmherzigkeit“ am 21. Mai im Erzbischöflichen Palais begonnen.
Fachtag „Liturgie und Barmherzigkeit“: Wer selbst nicht barmherzig ist, kann den barmherzigen Gott nicht feiern.
Barmherzigkeit habe mit „Misericordia“, mit einem „Herz für die Armen“ zu tun, betonte der Salzburger Liturgiewissenschaftler Univ.-Prof. Alexander Zerfaß beim Fachtag „Liturgie und Barmherzigkeit“, veranstaltet vom Liturgiereferat, am 21. Mai in Wien. Barmherzigkeit sei ein roter Faden durch das Alte und Neue Testament.
„Liturgie“ sei wörtlich „Werk des Volkes“ bzw. „Werk am Volk“. Auch Gottesdienst lasse sich als „Dienst Gottes am Menschen“ und als „Dienst des Menschen an Gott“ umschreiben.
„Zerfaß: „Wer nicht barmherzig ist, kann den barmherzigen Gott nicht feiern.“ Liturgie ist eine „Gegenwartsgestalt der Heilsgeschichte“, die ganze liturgiefeiernde Gemeinde trete in dieses Geschehen ein. Zerfaß: „Wir begegnen dem rettenden Gott, der in der Bibel gegenwärtig ist.“ Liturgie sei wesentlich für den „Dialog zwischen Gott und dem Menschen“.
Anhand des „Sanctus“ und der „Predigt“ zeigte der Liturgiewissenschaftler, wie Liturgie zu einem „neuen Heilsereignis“ für die Menschen wird.
Detailreich schilderte Zerfaß anhand der Gabenbereitung das „Handeln der Kirche als Leib Christi“. Wenn auch heute nicht mehr wie in den ersten Jahrhunderten des Christentums die Gläubigen Brot und Wein für die Eucharistiefeier selbst mitbrächten, so habe die Gabenbereitung, wenn die Gläubigen heute Brot und Wein zum Altar herbeibringen, doch nach wie vor „ihre Aussagekraft und Bedeutung“.
Das Einsammeln der Kollekte in Form des Geldes sei Ausdruck dieses Bringens von Gaben der Gemeinde. Für eine Gemeinde sei wichtig, so Zerfaß: „Wer bringt die Gaben, die Kollekte? Woher, wann und wohin?“
Zerfaß beschloss den Fachtag mit einem Zitat des Papstes aus „Amoris laetitia“ (Nr. 311): „Manchmal fällt es uns schwer, der bedingungslosen Liebe in der Seelsorge Raum zu geben.
Wir stellen der Barmherzigkeit so viele Bedingungen, dass wir sie gleichsam aushöhlen und sie um ihren konkreten Sinn und ihre reale Bedeutung bringen, und das ist die übelste Weise, das Evangelium zu verflüssigen.
Es ist zum Beispiel wahr, dass die Barmherzigkeit die Gerechtigkeit und die Wahrheit nicht ausschließt, vor allem aber müssen wir erklären, dass die Barmherzigkeit die Fülle der Gerechtigkeit und die leuchtendste Bekundung der Wahrheit Gottes ist.“
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