Tausende Gläubige aus Österreich und dem Ausland nehmen am Donnerstag, 15. August 2019, dem Festtag Mariä Himmelfahrt, an den traditionellen Schiffsprozessionen auf dem Wörthersee und dem Bodensee teil.
Tausende Gläubige aus Österreich und dem Ausland nehmen am Donnerstag, 15. August 2019, dem Festtag Mariä Himmelfahrt, an den traditionellen Schiffsprozessionen auf dem Wörthersee und dem Bodensee teil.
65. Marienschiffsprozession am Wörthersee. Mit Administrator Freistetter und Kurzansprachen von Weihbischof Turnovszky.
Tausende Gläubige aus Österreich und dem Ausland nehmen am Donnerstag, 15. August 2019, dem Festtag Mariä Himmelfahrt, an den traditionellen Schiffsprozessionen auf dem Wörthersee und dem Bodensee teil.
Die 65. Marienschiffsprozession auf dem Wörthersee leitet in diesem Jahr der Apostolische Administrator der Diözese Gurk, Bischof Werner Freistetter. Die Festansprachen hält der Wiener Weihbischof Stephan Turnovszky. Speziell für Jugendliche und junge Erwachsene bietet die "Junge Kirche Kärnten" wieder ein "Worship" - ein "Lobpreis-Schiff" - an, auf dem modernen geistliche Lieder gesungen werden. Haltestellen der Prozession nach der Abfahrt von der Schiffsanlegestelle Klagenfurt sind Krumpendorf, Pörtschach, Velden und Maria Wörth.
Einen Fokus auf ein christliches Europa hat die 38. Fatima-Schiffsprozession am Bodensee: Nach einer Festmesse in der Bregenzer Kapuzinerkirche erfolgt die Abfahrt der Schiffe vom Hafen Bregenz. Auch aus dem deutschen Lindau machen sich Schiffe auf den Weg. Die Wallfahrt führt zur Fatimastatue, die am Dreiländereck im See versenkt ist. Dort erbitten die Gläubigen das "Geschenk der wahren Einheit für Europa" und setzen ein sichtbares Zeichen seine christliche Wurzeln.
Insgesamt werden wieder mehrere Tausend Pilger aus Österreich, Deutschland und der Schweiz erwartet. Jedes Schiff wird von einem Priester begleitet. Für Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 13 und 35 Jahren gibt es ein eigenes Jugendschiff. Die Wallfahrt über den Bodensee steht ganz im Zeichen der Fatima-Wallfahrten. 1917 war im portugiesischen Ort Fatima Maria den drei Hirtenkindern Lucia dos Santos und den Geschwistern Jacinta und Francisco Marto erschienen. Fatima zählt heute zu den größten Marienwallfahrtsorten weltweit.
Zur nächtlichen Schiffsprozession auf dem Wörthersee lädt traditionell die Klagenfurter Stadtpfarre St. Josef-Siebenhügel. Einlass auf die Schiffe "Velden", "Klagenfurt" und "Kärnten" bei der Schiffsanlegestelle Klagenfurt ist ab 19.30 Uhr. Nach der offiziellen Eröffnung der Schiffsprozession durch den Pfarrer von St. Josef-Siebenhügel, Herbert Salzl, einer Kurzansprache von Weihbischof Turnovszky und der Segnung der Schiffe durch Administrator Bischof Freistetter werden die verschiedenen Haltestellen der Prozession angefahren.
Bei den Anlegestellen wird auch in diesem Jahr ein umfangreiches Rahmenprogramm geboten. In Maria Wörth erreicht die Prozession mit der Erneuerung der Weihe an die Gottesmutter und dem abschließenden Feuerwerk ihren Höhepunkt.
Die Tradition der Schiffsprozession auf dem Wörthersee reicht zurück bis in das Jahr 1954. Damals kam aus dem portugiesischen Wallfahrtsort Fatima eine Marienstatue für die Pfarrkirche St. Josef-Siebenhügel nach Klagenfurt. Um die Statue festlich in die Stadt zu geleiten, kam man auf die Idee, sie per Schiff von Velden zum Klagenfurter Ufer zu bringen. Im Laufe der Jahre haben sich die größeren Orte rund um den See an dieser Prozession beteiligt.
Das Fest Mariä Himmelfahrt hat seinen Ursprung in der Ostkirche, wo es bereits in der Spätantike, im Jahr 431, eingeführt wurde. Die orthodoxen Kirchen begehen das Fest am 28. August. In der lateinischen Kirche wird die in der Bibel nicht beschriebene leibliche Aufnahme ("Assumptio") Mariens in den Himmel seit dem 7. Jahrhundert gefeiert. Zum Dogma wurde diese alte Glaubensüberzeugung durch Papst Pius XII. am 1. November 1950.
Eine Legende erzählt, dass dem Grab Marias in dem Augenblick, in dem sie in den Himmel aufgenommen wurde, ein wunderbarer Duft wie von Kräutern und Blumen entstieg. Dies könnte der Ursprung für die verbreitete Segnung von Heilkräutern am 15. August sein. Einerseits soll in diesem 1.000 Jahre alten Brauch die lebenspendende Kraft der Gottesmutter ausgedrückt werden, andererseits ist es wahrscheinlich, dass die jahreszeitlich bedingte Getreidereife und Hochblüte der Natur in Erinnerung brachten, dass Maria traditionell als "Blume des Feldes und Lilie in den Tälern" verehrt wurde.