Die Stadt Basel ist neben Genf und Zürich Wiege der Reformation in der Schweiz. Bereits im 15. Jahrhundert zog Basel große Humanisten an.
Die Stadt Basel ist neben Genf und Zürich Wiege der Reformation in der Schweiz. Bereits im 15. Jahrhundert zog Basel große Humanisten an.
Erste Europäische Ökumenische Versammlung 1989 in Basel markierte einen christlichen Aufbruch in Europa.
Das 40. europäische Taize-Jugendtreffen findet Ende 2017 wieder in der Schweiz, und zwar in Basel, statt. Das teilte der Prior der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé, Frère Alois Löser, am Freitag, 30. Dezember 2016 vor Journalisten in Riga mit. In der lettischen Hauptstadt ist das Jugendtreffen der Gemeinschaft derzeit zu Gast. Mehr als 10.000 junge Erwachsene feiern dort gemeinsam über den Jahreswechsel ein ökumenisches Fest der Völkerverständigung.
"Wir wollen wieder zurück ins Zentrum von Europa", sagte Frère Alois. Nach Etappen in Valencia im Süden im Jahr 2015 und im Nordosten in Riga in diesem Jahr sei dies der nächste Schritt auf dem fortlaufenden Pilgerweg. Für Basel spreche auch die Nähe zu Deutschland und Frankreich. Nachbargemeinden aus beiden Ländern hätten bereits ihre Bereitschaft zur Mithilfe signalisiert.
Lukas Kundert, Pfarrer am Basler Münster und Ratspräsident der Evangelisch-reformierten Kirche in Basel, betonte bei der Pressekonferenz: "Wir freuen uns sehr, dass die Taizé-Gemeinschaft unsere Einladung angenommen hat." Basel habe eine lange Geschichte der religiösen Toleranz. Es sei etwas Besonderes, hier 500 Jahre nach Beginn der Reformation das ökumenische Treffen zu begehen.
Die Europäischen Jugendtreffen zum Jahreswechsel sind Etappen auf dem von Taizé ausgehenden "Pilgerweg des Vertrauens". Die erste Begegnung dieser Art fand 1978 in Paris statt. Die Teilnehmer werden meist in Familien und Schulen untergebracht.
Der Vormittag beginnt mit einem Morgengebet in der Gastgemeinde, danach folgen Begegnungen mit Menschen vor Ort. Mittags und abends kommen die Jugendlichen zum Gebet zusammen. An den Nachmittagen sprechen sie über Religion und Glaube oder ihr Engagement in den Heimatorten, in den Kirchengemeinden, in Schule, Studium oder am Arbeitsplatz.
Mit Basel wird zum zweiten Mal eine Stadt in der Schweiz Gastgeberin eines Taizé-Treffens. Vor zehn Jahren war dies Genf gewesen.
In Basel will Frère Alois seine Forderung nach Einsatz für die Einheit in Europa und in der Welt erneuern. Er will auch an die historische Europäische Ökumenische Versammlung von 1989 anknüpfen.
Die europäischen Treffen von Taizé finden jedes Jahr um den Neujahrstag statt. Sie werden von der in Taizé in Ostfrankreich ansässigen ökumenischen Mönchsgemeinschaft organisiert. Diese wurde im Jahre 1940 von Frère Roger Schutz (1915-2005), einem Pastor aus dem Schweizer Kanton Waadt, gegründet.
Angezogen von der Einfachheit der Liturgie und empfänglich für den Geist der Einheit, den die Gemeinschaft lebt, haben bisher fast zwei Millionen junge Menschen aller christlichen Konfessionen an diesen Treffen teilgenommen. Sie hatten ihre Blütezeit in den 1990er-Jahren, als im Durchschnitt 80.000 bis 100.000 Teilnehmer verzeichnet wurden.
Die Stadt Basel ist neben Genf und Zürich Wiege der Reformation in der Schweiz. Bereits im 15. Jahrhundert zog Basel große Humanisten an. Der Philosoph Erasmus von Rotterdam (1466-1536) ließ sich hier nieder und veröffentlichte in der Stadt am Rhein ab 1521 den größten Teil seiner Arbeit. Er verließ die Stadt in der Zeit, als sie die Reformation voll und ganz einführte, um dann 1535, ein Jahr vor seinem Tod, wieder zurückzukehren.
Im Mai 1989 markierte die Erste Europäische Ökumenische Versammlung (EÖV) in Basel einen christlichen Aufbruch in Europa. Mit 700 Delegierten war es die erste große Versammlung der Kirchen in Europa seit der Reformation im 16. Jahrhundert.
Die EÖV wurde vom Ökumenischen Rat der Kirchen inspiriert, der ihren Mitgliedern den Auftrag erteilt hatte, Maßnahmen zu ergreifen, um Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung voranzubringen. Es war die Zeit, als sich Europa in Transformation befand, mit dem Höhepunkt des Mauerfalls sechs Monate später.