Als Jamaika-Koalition, Schwarz-Gelb-Grün respektive Schwarz-Grün-Gelb bezeichnet man – vor allem in Deutschland eine Koalition einer christdemokratischen Partei mit einer wirtschaftsliberalen und einer grünen Partei.
Als Jamaika-Koalition, Schwarz-Gelb-Grün respektive Schwarz-Grün-Gelb bezeichnet man – vor allem in Deutschland eine Koalition einer christdemokratischen Partei mit einer wirtschaftsliberalen und einer grünen Partei.
Unverständnis über Haltung der CSU insbesondere zum Familiennachzug bei Flüchtlingen.
Die katholische Kirche in Deutschland fordert die Verhandlungspartner für eine Jamaika-Koalition zur Kompromissbereitschaft auf. "Zum Wesen der Demokratie gehört es, dass man auf den anderen zugeht, dass man auch mal unterliegen kann in einer Auffassung und dass man dann trotzdem für seine Ideale weiterkämpft", sagte der Leiter des Katholischen Büros in Berlin, Prälat Karl Jüsten, am Freitag, 17. November 2017 dem Kölner domradio.
Daher wäre es eher eine Stärke der Politiker, solche Kompromisse vor der je eigenen Partei "um des gemeinsamen Zieles willen" zu vertreten, so der Geistliche. Das sei jedoch schwierig, wenn "sich alle auf ein so hohes Ross gesetzt haben und die roten Linien so rot gezogen haben, dass man da nicht von runterkommt", sagte der Leiter des Kommissariats der deutschen Bischöfe.
Weiter äußerte Jüsten Unverständnis über die Haltung der CSU insbesondere zum Familiennachzug bei Flüchtlingen. Ihre Forderung nach einer Mütterrente und dem Ausbau der Familienleistungen unterstütze auch die Kirche. "Aber dann, meine ich, darf man nicht Familien, die auf der Flucht sind, auseinanderreißen und sie damit im Grunde genommen besonderen Gefahren aussetzen", so der Prälat. "Ich denke auch, dass Kompromisse an der Stelle möglich wären."
Zum Thema Klimaschutz und Reduzierung der Kohlestrom-Produktion erinnerte Jüsten daran, dass Deutschland hier bereits internationale Verpflichtungen eingegangen sei. "Wir als Kirche glauben, dass die Kohle nicht nur endlich ist, weil sie begrenzt in der Erde liegt, sondern auch, weil sie die Ressource Luft zu stark verbraucht." Auch Papst Franziskus habe in seiner Umweltenzyklika "Laudato si" auf die Luft als Teil des Gemeinwohls hingewiesen. "Deshalb muss man alles dafür tun, Energieträger zu vermeiden, die die Ressource Luft verbrauchen."
Insgesamt wäre es laut Jüsten "für alle Parteien im Deutschen Bundestag kein gutes Signal, wenn es nicht zu einer Regierung kommen sollte". Er lobte, dass die Verhandlungen in der Nacht zu Freitag nur vertagt und nicht abgebrochen wurden. Das zeige, dass alle Verhandlungspartner sich darum bemühen, dass es "zu einer stabilen Regierung kommen kann". Denn nach der Absage der SPD sehe er keine andere mögliche Regierungskonstellation als ein Jamaika-Bündnis, sagte Jüsten.