Kardinal Christoph Schönborn appelliert an die österreichische Bundesregierung, der in Pakistan in Lebensgefahr schwebenden Christin Asia Bibi ein Visum auszustellen
Kardinal Christoph Schönborn appelliert an die österreichische Bundesregierung, der in Pakistan in Lebensgefahr schwebenden Christin Asia Bibi ein Visum auszustellen
Kardinal angesichts der in Pakistan in Lebensgefahr schwebenden Christin Asia Bibi: "Ich bitte die Bundesregierung um ein Zeichen der Humanität: Bieten wir Asia Bibi rasch und unkompliziert eine Zuflucht in Österreich"
Kardinal Christoph Schönborn appelliert an die österreichische Bundesregierung, der in Pakistan in Lebensgefahr schwebenden Christin Asia Bibi ein Visum auszustellen und ihr somit Zuflucht in Österreich anzubieten: "Ich bitte die Bundesregierung um ein Zeichen der Humanität: Bieten wir Asia Bibi rasch und unkompliziert eine Zuflucht in Österreich", heißt es in einer Stellungnahme des Kardinals am Donnerstag, 22. November 2018, gegenüber der Nachrichtenagentur "Kathpress".
Österreich verfüge über eine "reiche Tradition der Mitmenschlichkeit", daher halte er es für geboten, dass Österreich seine Bereitschaft signalisiere, für die Ende Oktober vom Vorwurf der Blasphemie freigesprochene Christin die Einreise zu ermöglichen.
Mit seinem Appell reagierte Schönborn auch auf den Vorwurf des Anwalts von Asia Bibi, dass seiner Mandantin bislang kein europäisches Land ein solches Visum erteilt habe. Am Mittwochabend hatte dazu auch die deutsche Bundesregierung Bewegung signalisiert: So bestätigte der Vorsitzende des Stephanus-Kreises der Unionsfraktion, Heribert Hirte (CDU), am Mittwoch gegenüber "domradio.de", dass es seitens der deutschen Bundesregierung eine solche Aufenthaltszusage gebe. Die Entscheidung, ob sie mit ihrer engsten Familie nach Deutschland kommen wolle, liege nun bei Bibi. Zu prüfen sei, wie die fünffache Mutter Pakistan sicher verlassen könne.
Hirte sagte, für die Zusage seien zunächst Gespräche notwendig gewesen, etwa mit der pakistanischen Regierung. Die direkte Genehmigung eines Asylantrags bedeute, dass das Land Bibi auch ausreisen lassen müsse. Die Richter, die Bibi freigesprochen hatten, würden ebenfalls bedroht. Insofern gehöre auch für die Regierung "ein gehöriger Mut" dazu, zu dem Urteil zu stehen und mit Deutschland zusammenzuarbeiten, um der Christin eine sichere Ausreise zu ermöglichen. Neben Deutschland gebe es ähnliche Einreise- bzw. Aufenthaltszusagen an Bibi auch von Frankreich, Großbritannien und Kanada.
Asia Bibi war in Pakistan als erste Christin wegen Gotteslästerung angeklagt und 2010 zum Tode verurteilt worden. 2015 ordnete ein Gericht die vorläufige Aussetzung der Vollstreckung der Todesstrafe an. Ende Oktober 2018 sprach sie das Oberste Gericht überraschend frei. Danach kam es in ganz Pakistan zu gewalttätigen Protesten der radikalislamischen Partei Tehreek-e-Labbaik Pakistan (TLP). Gegenwärtig lebt Bibi laut ihrem Anwalt an einem sicheren Ort in Pakistan.
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