Hilfe bei Renovierungsarbeiten nach den Anschlägen.
Hilfe bei Renovierungsarbeiten nach den Anschlägen.
Päpstliche Stiftung unterstützt katholische Kirche mit Geld für langfristigen Hilfen, psychosoziale Betreuung und Wiederaufbau. Islamistische Selbstmordattentäter hatten im April in drei christlichen Kirchen und drei Hotels fast 300 Menschen in den Tod gerissen.
Die internationale päpstliche Stiftung "Kirche in Not" unterstützt die katholische Kirche auf Sri Lanka, um den Opfern der Terroranschläge von Ostern dieses Jahres beizustehen. Das teilte das Hilfswerk am Donnerstag, 29. August 2019 in München mit. Islamistische Selbstmordattentäter hatten im April in drei christlichen Kirchen und drei Hotels fast 300 Menschen in den Tod gerissen. Mehr als 500 Menschen wurden verwundet. Allein in der Kirche von Negombo kamen über 150 Menschen ums Leben.
Laut "Kirche in Not" gelang es durch Solidarität aus dem In- und Ausland sowie durch Soforthilfen von Teilen der Regierung, die beiden durch den Anschlag zerstörten Kirchen in der Erzdiözese Colombo rasch wieder herzustellen. Die betroffenen Familien seien medizinisch und materiell unterstützt worden. Viele hätten nicht nur einen Angehörigen verloren, sondern auch den Alleinverdiener der Familie und stünden nun vor dem Nichts.
Die katholische Kirche Sri Lankas mache sich nun daran, langfristige Hilfen für den Heilungsprozess und die psychosoziale Betreuung der Überlebenden und ihrer Familien bereitzustellen, hieß es. Das Projekt werde von "Kirche in Not" finanziert, wie die Hilfsorganisation mitteilte.
Die Erzdiözese Colombo habe ein Team aus 40 zertifizierten Trauma-Therapeuten aufgestellt. Die Fachleute betreuten trauernde, verwundete und andere schwer traumatisierte Menschen psychologisch. Geplant seien darüber hinaus spezielle Therapieprogramme für Kinder, Familien und alleinstehende Menschen. Mehr als 2.000 Personen sollen davon profitieren.
Bei den islamistischen Selbstmordattentaten auf zwei katholische Kirchen in Colombo und eine protestantische Kirche in Batticaloa sowie drei Luxushotels in Colombo waren Ende April knapp 300 Menschen getötet worden. Die Sicherheitsbehörden von Sri Lanka machen Mitglieder einer einheimischen islamistischen Gruppierung für die Taten verantwortlich. Drei Tage nach dem Massaker hatte sie die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) für sich reklamiert.
Der indische Geheimdienst hatte Sri Lanka Tage vor den Anschlägen gewarnt, ohne dass die Sicherheitsorgane reagiert hätten. Kardinal Ranjith und Oppositionspolitiker forderten zuletzt von Staatspräsident Maithripala Sirisena die Einsetzung einer unabhängigen Aufklärungskommission.