Das Treffen mit dem Heiligen Vater bezeichnete Raab im Anschluss als "sehr bewegenden Moment".
Das Treffen mit dem Heiligen Vater bezeichnete Raab im Anschluss als "sehr bewegenden Moment".
Ministerin Raab nahm an der Generalaudienz im Vatikan teil. Ausführliches Gespräch mit vatikanischem Außenbeauftragten Erzbischof Gallagher.
Familien- und Integrationsministerin Susanne Raab ist am Mittwoch, 21. September 2022, im Vatikan mit Papst Franziskus zusammengetroffen. Am Ende der wöchentlichen Generalaudienz auf dem Petersplatz begrüßte der Papst die ÖVP-Politikerin und wechselte einige Worte mit ihr. Raab überreichte dem Papst handgemachte Andenken aus der Werkstatt der gemeinnützigen St. Elisabeth Stiftung der Erzdiözese Wien, hergestellt von Frauen und alleinerziehenden Müttern mit ihren Kindern, die durch die Stiftung in schwierigen Lebenssituationen begleitet werden. Außerdem überbrachte sie Lebkuchen als süßen Gruß aus Mariazell. Begleitet wurde die Ministerin vom neuen Botschafter Österreichs beim Heiligen Stuhl, Marcus Bergmann.
Das Treffen mit dem Heiligen Vater bezeichnete Raab im Anschluss als "sehr bewegenden Moment". Nachsatz: "Über die Geschenke aus Österreich hat sich der Papst sichtlich gefreut." Beeindruckt zeigte sich die Ministerin auch davon, dass so viele junge Menschen zur Generalaudienz auf den Petersplatz gekommen waren, u.a. auch viele junge Ehepaare, die vom Papst gesegnet wurden.
Raab hielt sich am Dienstag und Mittwoch zu Gesprächen mit hochrangigen Vertretern der Römischen Kurie bzw. der italienischen Familienministerin Elena Bonetti in Rom und im Vatikan auf. U.a. traf die in der Regierung für Kultusangelegenheiten verantwortliche Ministerin auch mit dem Außenbeauftragten des Vatikan, Erzbischof Paul Richard Gallagher, zusammen.
Themen des Gesprächs mit Erzbischof Gallagher waren laut Raab u.a. die schwierige Situation für diskriminierte und verfolgte Christen in vielen Teilen der Welt, Migration und Integration, aber auch die schwierige Situation für Familien und die dramatischen Auswirkungen des Ukraine-Krieges. Auch das gute kooperative Verhältnis zwischen dem Staat und den Religionsgemeinschaften in Österreich habe sie zur Sprache gebracht, sagte Raab.
Übereinstimmung habe darüber bestanden, "dass wir hier in Europa mehr Bewusstsein dafür schaffen müssen, in welch schwieriger Situation sich viele Christen auf der Welt befinden". Hier wolle auch Österreich seinen Beitrag leisten. Sie habe Erzbischof Gallagher berichtet, dass sich die Republik Österreich tatkräftig an der Errichtung einer Schule im irakischen Karakosch beteiligt hatte, die heuer im Mai eröffnet wurde. Der vatikanische Außenbeauftragte habe bestätigt, dass die Investitionen in die Bildung zentral sei, "um den Menschen und vor allem der Jugend in diesen Ländern auch eine Perspektive zu geben". Dies habe sie bestärkt, so Raab, auf diesem Weg weiterzugehen, auch in Zusammenarbeit mit der Kirche in Österreich.
Die Ministerin weiter wörtlich: "Wir haben uns auch über die Gefahren im Bereich des Extremismus ausgetauscht und darüber gesprochen, welche Rolle die Religion im Integrationsprozess haben kann und wie wichtig und zugleich selbstverständlich es sein muss, dass man auch über Werte spricht." Sie habe dem Erzbischof auch über die Integrationsmaßnahmen für die Flüchtlinge aus der Ukraine, hauptsächlich Frauen und Kinder, berichtet.
Man habe ausführlich über die Auswirkungen des Ukraine-Krieges gesprochen, sowohl was Fluchtbewegungen als auch die steigenden Preise und mögliche Lebensmittelknappheiten in Teilen der Welt betrifft, die dann nochmals Migrationsbewegungen verstärken würden. Dies sie auch schon feststellbar.
Übereinstimmung habe auch darüber geherrscht, "dass die Familien das Herzstück unserer Gesellschaft sind", und "dass es daher wichtig ist, dass wir die Familien unterstützen und stärken". Dieses Thema sei auch bei der Begegnung mit Gabriella Gambino aus der Leitung der vatikanischen Behörde für Laien, die Familie und das Leben im Mittelpunkt gestanden.
Das gute Verhältnis zwischen Staat und Religionsgemeinschaften in Österreich, das sich beispielsweise während der Pandemie sehr bewährt hat, sei auch ganz im Interesse des Vatikans, teilte Raab schließlich noch mit: "Dass wir in Österreich zusammenarbeiten, wo immer es möglich ist, und im Dialog sind, ist dem Vatikan ein großes Anliegen."
Die Ministerin besuchte in Rom schließlich auch das Päpstliche Institut Santa Maria dell'Anima, das für die deutschsprachige Pfarr-und Pilgerseelsorge in Rom zuständig ist und tauschte sich mit Mitgliedern der Pfarrgemeinde aus.