Apostolat in Hamburg: Die diesjährige Gruppe aus Österreich, Leo Führer (2. v. li.)
Apostolat in Hamburg: Die diesjährige Gruppe aus Österreich, Leo Führer (2. v. li.)
1993 fuhr erstmals ein Team von Legionären Mariens aus Österreich nach Hamburg, um auf der Reeperbahn Apostolat zu machen.
PPC („Peregrinatio pro Christo“, „Wanderschaft für Christus“) ist ein ein- bis zweiwöchiger freiwilliger Apostolatseinsatz von Legionären Mariens in einem ausländischen Gebiet, wo es um den Glauben schlecht bestellt ist. „
PPC gibt es schon seit Anfang der 70er Jahre. Damals fuhren Teams in die Ostblockländer und in andere Gebiete“, berichtet Leo Führer, Mitarbeiter unserer Erzdiözese, der von Anfang – also seit 25 Jahren – jährlich in Hamburg dabei ist.
Wer wird angesprochen?
„Unser Tagesablauf in Hamburg sieht so aus: Laudes, Präsidiumstreffen (Berichte vom Apostolat werden gegeben und die Legionäre werden zu zweit eingeteilt – das Ganze umgeben von Gebet), hl. Messe, Pause, eucharistische Anbetung, Apostolat von 15.30 Uhr bis 22.00 Uhr, Vesper oder Komplet“, zählt Leo Führer auf: „Das Apostolatgebiet sind die Reeperbahn (St. Pauli, Kiez) und andere Gebiete in Hamburg, wo sich vor allem Straßenmädchen befinden, aber auch Obdachlose und Drogensüchtige.“
Wer angesprochen wird? Führer: „Alle Menschen, die sich gerade in diesem Gebiet befinden: Straßenmädchen, Drogensüchtige, Obdachlose, Türsteher, aber auch Touristen.“
Jedes Mal 500 bis 600 Kontakte
Wie die Mädchen und andere Menschen angesprochen werden? „Das hängt von der Situation ab“, sagt Leo Führer: „Wir schenken ihnen die Wunderbare Medaille, die von den meisten auch gern genommen wird.
Sie ist sehr oft ein Einstieg in ein gutes Gespräch.“ Und: „Wir zeigen ihnen auf, dass Gott alle Menschen liebt, egal, wo man steht. Wenn wir die Muttergottes bitten, dann hilft sie uns“, unterstreicht Führer.
Mit den Straßenmädchen sind „Gespräche von 5 bis 10 Minuten möglich, manchmal auch länger“. Führer: „Mit Obdachlosen führen wir meistens längere Gespräche, da sie einem gern ihre ganze Geschichte erzählen.“ Jedes Jahr hat die Gruppe aus Österreich ca. 500 bis 600 Kontakte.
Und es gibt dabei beeindruckende seelsorgliche Begegnungen, erzählt Leo Führer: „Im Industrieviertel-Straßenstrich sprachen wir ein Straßenmädchen an, schenkten ihr die Wunderbare Medaille, sagten ihr, dass Gott sie liebt und versprachen ihr unser Gebet. Zwei Tage später trafen wir sie wieder, sie kam auf uns zu und fragte, ob wir für sie gebetet haben. Sie freute sich sehr, als wir dies bejahten.“
Führer kennt noch ein anderes Beispiel: „Auf der Reeperbahn bettelten Obdachlose um Geld. Stattdessen schenkten wir ihnen die Wunderbare Medaille. Sie erzählten uns ihr Leben und vor allem, wie sie obdachlos wurden. Nach ca. einer Stunde verabschiedeten wir uns.
Sie sagten uns, dass sie von uns kein Geld wollen, denn wir haben ihnen viel Kostbareres geschenkt: Zeit und die Medaille.“
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