Andrea Dobrovits-Neussl und Dechant Karl Engelmann von der Stabsstelle Priesterbegleitung.
Andrea Dobrovits-Neussl und Dechant Karl Engelmann von der Stabsstelle Priesterbegleitung.
Vor vier Jahren wurde Weihbischof Stephan Turnovszky nach seiner Bischofsweihe, das Bischofsvikariat für die Begleitung der Priester übertragen. Nachdem er nach vier Jahren nun Bischofsvikar für das Nordvikariat ist, kam die Priesterbegleitung zurück zu Kardinal Christoph Schönborn. Die Arbeit der letzten vier Jahre wird jetzt in der Stabsstelle Priesterbegleitung fortgeführt. Die Leiterin ist Andrea Dobrovits-Neussl, die bereits pastorale Mitarbeiterin von Weihbischof Turnovszky in diesem Bereich war. Zusammen mit dem geistlichen Assistenten der Stabsstelle, Pfarrer und Dechant Karl Engelmann und einem Team von Mitarbeitern nehmen sie wahr, hören hin und schauen, wo Ängste und Sorgen sind und Hilfe benötigt wird.
Mit übernommen wurde der ganze Bereich der Priesterbegleitung, also auch die Priesterfürsorge, die Begleitung alter und kranker Priester, die interkulturelle Akademie für Priester, die Begleitung der ausländischen Priester.
"Das Wesentlichste an der Stabsstelle ist der persönliche Kontakt zum Einzelnen. Sie ist nicht bloß eine Servicestelle für Priester. Es geht um Begegnung, um das Nachfragen, wie es dem Einzelnen geht, um Vertrauen. Die Kernfrage in jedem Gespräch ist immer 'Wie geht es dir?'. Wie nimmt der Priester sich in seiner Arbeit wahr, in seinem Dienst und Priestersein. Es geht um das persönliche Empfinden", erklärt Andrea Dobrovits-Neussl. Dann würde man schauen, was man dem Priester anbieten kann. "Im Prinzip kann man sich mit allen Anliegen an uns wenden und wir helfen dann und sortieren, ob das zu uns gehört. Man kann sich mit allem an uns wenden", betont auch Dechant Engelmann.
Wichtig sei auch eine Wahrnehmung der Dankbarkeit, so seien Dankfeiern anlässlich der Pensionierung von Priestern eingeführt worden, so Andrea Dobrovits-Neussl. Es gehe um persönliche Wertschätzung, aber auch um die Begleitung, dass man auch Möglichkeiten schafft, wie sich die einzelnen Priester treffen können. Dafür sei es auch wichtig, dass sich die Priester an die Stabsstelle wenden würden und sagen, wo Bedarf ist.
"Wir nehmen zum Beispiel mit den Priestern, die heuer im September neu angefangen haben, Kontakt auf", erklärt Dechant Engelmann. Die Stelle habe vor vier Jahren von Null angefangen und nun gehe es darum zu schauen, wo Wachstum möglich und nötig sei. "Es geht um Vertrauen, das kann man nicht machen, das muss wachsen und entstehen. Wir haben auch Schweigepflicht", so Andrea Dobrovits-Neussl: "Die Priester könnten dann zum Beispiel selbst entscheiden, ob sie mit einem Thema direkt zum Kardinal wollen, oder andere Begleitung, Unterstützung brauchen."
Zentral seien momentan zwei Themen. Zum einen die Priesterseelsorge, wo es auch einen offiziellen Seelsorger gibt, der zur Stabsstelle gehört, zum anderen das Thema des Älterwerdens als Priester. Dazu werde es im nächsten Jahr auch einen Studientag geben.
Wichtig sei, dass die Mitarbeiter der Stabsstelle von den Themen, die die Priester bewegen, wo Unterstützung und Hilfe gebraucht wird, erfahren. "Es wäre ganz toll, wenn uns gemeldet wird, in dem und dem Bereich hätten wir gerne eine Hilfestellung. Das sind Hinweise, wo wir weiterarbeiten können", so Andrea Dobrovits-Neussl. Und Dechant Engelmann fügt hinzu: "Gerade beim bevorstehenden Reformprozess in der Erzdiözese Wien ist es ganz wichtig, wie es dem einzelnen Priester geht. Es geht um ein Wahrnehmen, Hinhören, Hinschauen, wo Ängste sind, wo Sorgen sind. Dann können wir dann auch den Kardinal beraten, damit er manche Dinge noch klarer sagen kann."
Die Bürozeiten der Stabsstelle Priesterbegleitung sind Dienstag, Mittwoch und Freitag von 09.00 bis 12.00 Uhr.
Andrea Dobrovits-Neussl ist unter der Nummer 0664/5155278 (fast) immer erreichbar. Kontaktaufnahme ist gerne auch per E-Mail an priesterbegleitung@edw.or.at möglich.