Christine Mann die Leiterin des Erzbischöflichen Amts für Unterricht und Erziehung Wien unterstrich beim Symposion, dass Katholische Bildungseinrichtungen ein unverzichtbarer Teil auch des österreichischen Bildungssystems sind.
Christine Mann die Leiterin des Erzbischöflichen Amts für Unterricht und Erziehung Wien unterstrich beim Symposion, dass Katholische Bildungseinrichtungen ein unverzichtbarer Teil auch des österreichischen Bildungssystems sind.
Katholische Bildungsexperten verweisen bei Symposion in Wien auf hervorragenden Ruf von kirchlichen Schulen in vielen Ländern.
Gute Bildungssysteme können auf kirchliche Bildungseinrichtungen nicht verzichten. Das war der Tenor bei einem Symposium am Montag, 17. November 2014 in Wien zum Thema "Freiheit und Subsidiarität: Das Bildungswesen - ein Prüfstein der Staat-Kirche-Beziehung in Mittel- und Osteuropa", an dem zahlreiche internationale Fachleute für das kirchliche Bildungswesen teilnahmen. Angefangen von Kindergärten über Schulen, Universitäten und Erwachsenenbildungseinrichtungen würden kirchliche Institutionen für ganzheitliche Bildungsansätze stehen, hieß es.
Die Tagung, die noch bis Mittwoch andauert, wurde von der ökumenischen Stiftung "Pro Oriente", von "Renovabis", der Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa sowie dem Kardinal-König-Haus in Wien organisiert. Referenten des ersten Tages waren der Untersekretär der Kongregation für das Katholische Bildungswesen am Heiligen Stuhl, Friedrich Bechina, sowie die Leiterin des Erzbischöflichen Amts für Unterricht und Erziehung Wien, Christine Mann.
Identität, Qualität und Glaubwürdigkeit nannte Bechina als drei Grundelemente katholischer Bildungseinrichtungen. In vielen Ländern hätten katholische Schulen einen hervorragenden Ruf und seien auch bei nicht-katholischen Eltern oftmals die erste Adresse für eine qualitätsvolle Ausbildung ihrer Kinder. Darauf könne man durchaus stolz sein, zumal derzeit weltweit rund 60 Millionen Schüler katholische Bildungsinstitutionen besuchen. Und die gesellschaftliche Bedeutung dieser Einrichtungen nehme weiter zu, merkte Bechina an. Die Gesellschaft könne auf religiöse Bildungsansätze nicht verzichten. Der Ansatz einer rein auf ökonomische Bedürfnisse ausgerichteten Wissensgesellschaft werde demgegenüber wieder verstärkt hinterfragt, wies der Vatikan-Experte hin.
Katholische Bildungseinrichtungen seien ein unverzichtbarer Teil auch des österreichischen Bildungssystems, bestätigte Christine Mann in ihrem Vortrag. Fragte man in der Bevölkerung nach positiven Eindrücken von der katholischen Kirche, würde sich wohl ein Großteil der Antworten auf das hoch geschätzte Schulwesen beziehen. Katholische Schulen und Kindergärten bräuchten sich im gesamtgesellschaftlichen Bildungsdiskurs somit nicht zu verstecken, sondern sollten vielmehr aktiv ihre Positionen vertreten.
Dabei müssten sie gar nicht so sehr kirchlich argumentieren, sondern könnten auf ihre grundlegende pädagogische Sichtweise verweisen, sagte Mann. Kirchliche Schule bedeute nämlich nicht "Schule plus Religionsunterricht", sondern stehe vielmehr für ein umfassendes Wertemodell und ganzheitliches Menschenbild. In diesem Punkt seien konfessionelle private Bildungseinrichtungen einzigartig und würden sich von anderen, rein gewinnorientierten Privatschulen unterscheiden, so Mann, die 2011 zur Präsidentin des "Comité Européen pour l'Enseignement Catholique" (CEEC) gewählt wurde.
Das Symposium widmet sich in seinen weiteren Diskussionen und Workshops besonders der Situation von kirchlichen Bildungseinrichtungen in Osteuropa. Anlässlich der gesellschaftlichen Umbrüche vor einem Vierteljahrhundert solle der Fokus auf der zum Teil immer noch schwierigen Lage in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion liegen, hieß es von Seiten der Veranstalter.