In der Begründung der Jury heißt es über die 37-jährige Preisträgerin, besonders überzeugend sei die "selbstbewusste Arbeit einer Künstlerin mit Migrationshintergrund", der "in diesem Fall nicht negativ besetzt, sondern Luxus und Vorteil ist".
In der Begründung der Jury heißt es über die 37-jährige Preisträgerin, besonders überzeugend sei die "selbstbewusste Arbeit einer Künstlerin mit Migrationshintergrund", der "in diesem Fall nicht negativ besetzt, sondern Luxus und Vorteil ist".
Jury überzeugte die "selbstbewusste Arbeit einer Künstlerin mit Migrationshintergrund".
Der "Msgr. Otto Mauer Preis 2014" geht an die aus der Türkei stammende, in Wien und Istanbul lebende und arbeitende Künstlerin Nilbar Güres. Der Otto-Mauer-Fonds der Erzdiözese Wien - benannt nach dem 1973 verstorbenen, legendären Wiener Priester und Kunstförderer - vergibt die mit 11.000 Euro dotierte wichtigste österreichische Auszeichnung für junge Kunstschaffende heuer zum 34. Mal. Prämiert wird von einer jeweils wechselnden, hochkarätig besetzten Jury das gesamte bisherige Oeuvre einer Künstlerin oder eines Künstlers unter 40 Jahren. Der Preis wird von Kardinal Christoph Schönborn am Dienstag, 9. Dezember, um 19.30 Uhr im Wiener Erzbischöflichen Palais an Nilbar Güres überreicht.
In der Begründung der Jury heißt es über die 37-jährige Preisträgerin, besonders überzeugend sei die "selbstbewusste Arbeit einer Künstlerin mit Migrationshintergrund", der "in diesem Fall nicht negativ besetzt, sondern Luxus und Vorteil ist". Güres habe kulturell "zwei Hintergründe" und schöpfe aus diesem Reichtum. Inhaltlich - in ihrer Auseinandersetzung mit weiblicher Identität - wie auch formal rekrutiere Nilbar Güres aus beiden Kulturkreisen, in denen sie beheimatet ist, "kombiniert orientalische Ornamentik mit westlicher Ikonographie".
Trennungen zwischen privater und politischer Sphäre überschreite Güres dabei immer wieder. "Mit großer Ernsthaftigkeit und zugleich einem subtilen Humor erzählt sie auf authentische Weise berührende und nachdenklich stimmende Geschichten, die sie in starken Bildern umsetzt." In ihrem Schaffen bediene sie sich unterschiedlicher Medien und Materialitäten - Papier, Video, Skulptur und Textil, lobte die Jury die Vielseitigkeit der Künstlerin. Der Jury gehörten u.a. die Leiterin des Wiener Dommuseums, Johanna Schwanberg, der Wiener Jesuit und Kunsthistoriker P. Gustav Schörghofer und der Mauer-Preisträger des Jahres 2011, Kamen Stoyanov, an. Nilbar Güres wurde 1977 in Istanbul geboren, sie studierte Kunst an der dortigen Marmara Universität Istanbul und danach Malerei und Grafik an der Akademie der bildenden Künste in Wien.
Vom 14. Dezember 2014 bis 1. Februar 2015 präsentiert Nilbar Güres im Wiener "JesuitenFoyer" (Bäckerstraße 18) bei freiem Eintritt ausgewählte Arbeiten. Eröffnet wird die kleine Werkschau am Mittwoch, 10. Dezember, um 19.30 Uhr. Einzelausstellungen von ihr sind derzeit noch im "Foto Kunst Stadtforum" in Innsbruck (noch bis 24. Jänner 2015) sowie auf der 31. Sao Paulo Biennial (bis 7. Dezember) zu sehen. Güres Ausstellungen tragen Titel wie "Pink Is The New Black" (New York, 2013), "Self-Defloration", (Stuttgart, 2011). Bereits 2003 war sie an der "Installation for Marcus Omofuma" im Afrikadorf im Stadtpark Wien beteiligt.
Seit 1981 verleiht der Otto-Mauer-Fonds der Erzdiözese Wien den "Msgr. Otto Mauer Preis" für bildende Kunst. Der Fonds wurde von Kardinal Franz König und dem Erben Mauers, Prälat Karl Strobl, gegründet und dient im Gedenken an den Namensgeber dem Ziel, den Dialog zwischen Kirche, Kunst und Wissenschaft lebendig zu halten und weiterzuführen. Unter den mit dem Mauer-Preis ausgezeichneten Künstlern finden sich u.a. Erwin Wurm (1984), Franz West (1986), Brigitte Kowanz (1989), Manfred Erjautz (1999), Florian Pumhösl (2000) und das diesjährige Jury-Mitglied Kamen Stoyanov (2011), 2013 erhielt Luisa Kasalicky die Auszeichnung.
Neben der jährlichen Vergabe des "Msgr. Otto Mauer Preises" fließt der weitaus größte Teil der Mittel des Otto-Mauer-Fonds in die Förderung aktueller Projekte in den Bereichen bildende Kunst, Musik, Theater, Film, Wissenschaft, Erziehung und Erwachsenenbildung.