Gemeinsam unterwegs. „Young Mum“ sorgt dafür, dass junge Frauen, die schwanger, nicht allein gelassen werden.
Gemeinsam unterwegs. „Young Mum“ sorgt dafür, dass junge Frauen, die schwanger, nicht allein gelassen werden.
Ein Kind zu bekommen, ist eine beglückende Erfahrung. Meistens. Aber wie sieht das aus, wenn man 15, 16, 17 Jahre alt ist? Was bedeutet es für sehr junge Frauen, wenn sie schwanger werden. Und: Wie kann man ihnen wirklich helfen?
Erst im September hat die WHO die neusten Zahlen veröffentlicht: Pro Jahr werden weltweit 16 Millionen Mädchen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren schwanger; eine Million Mädchen sind sogar jünger als 15 Jahre. Die meisten Teenagerschwangerschaften gibt es in den ärmsten Regionen dieser Welt, aber auch in Europa sind Teenagerschwangerschaften ein Thema. In Österreich wurden im vergangenen Jahr rund 2000 Kinder von Müttern unter 20 Jahren geboren, 600 davon in Wien.
Die Liste der Probleme, mit denen die schwangeren Mädchen konfrontiert sind, ist lang: Vor allem in den ärmsten Regionen haben sie mit Komplikationen in der Schwangerschaft und während der Geburt zu kämpfen; die Mädchen werden krank – oft für ihr ganzes Leben. Außerdem ist die Sterblichkeitsrate der Babys höher als bei Müttern über 20. Dazu kommt, dass Mädchen, die sehr jung schwanger werden, vor allem in den ärmsten Ländern noch weniger Chance haben, zur Schule zu gehen oder eine Ausbildung zu machen.
In Europa sind die gesundheitlichen Risiken für die jungen Frauen nicht so groß. Die Probleme sind hier meist anders gelagert: Sie sind hochgradig armutsgefährdet, werden von ihren Altersgenossen ausgeschlossen, von den Erwachsenen schief angeschaut. „Der Druck, unter dem die Mädchen stehen, ist enorm“, weiß Hebamme Uschi Reim-Hofer. „Sie haben Angst, etwas mit dem Baby falsch zu machen, Angst, dass sie ausgegrenzt werden, Angst, ihr Leben nicht zu meistern.“
Vor mehr als zehn Jahren hat Uschi Reim-Hofer deshalb das Projekt „Young Mum“ am Krankenhaus Göttlicher Heiland in Wien 17 ins Leben gerufen. Schwangere Frauen bis 20 Jahre werden hier während Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett, sowie im ersten Lebensjahr des Babys unterstützt. Die Mädchen bekommen umfassende medizinische Betreuung, werden in allen Lebenslagen beraten und können auch Kurse besuchen, in denen sie sich auf die Geburt und die Zeit mit ihrem Baby vorbereiten können. Uschi Reim-Hofer und ihr Team haben so schon mehr als 1.300 Babys auf die Welt geholfen – kostenfrei, kompetent und persönlich. „Wir versuchen, den Mädchen und, wo möglich, auch den werdenden Vätern und den anderen Familienmitgliedern zu zeigen, wie ein Leben mit Kind möglich ist – ihnen zu zeigen: es gibt einen Weg, den du gehen kannst.“
Die Einrichtung ist einmalig in ganz Österreich. Öffentliche Unterstützung gibt es keine. Das Krankenhaus Göttlicher Heiland muss für sämtliche Kosten alleine aufkommen. Die Finanzierung des Projektes gestaltet sich immer schwieriger. „Der Sonntag“ und „Radio Stephansdom“ werden im Rahmen ihrer diesjährigen Weihnachtsaktion „Young Mum“ in den kommenden Wochen umfassend über die Arbeit der Einrichtung informieren.
Weihnachtsaktion 2014 - Ein wertschätzender Blick.
Mit der diesjährigen Weihnachtsaktion unterstützt Radio Stephansdom das Projekt Young Mum. Die Habamme Uschi Reim-Hofer hat es vor zehn Jahren ins Leben gerufen. Den jugendlichen Schwangeren und ihrem Umfeld mit Wertschätzung zu begegnen, ist ihr ein großes Anliegen.
Mittwoch, 3. Dezember 2014, 19.00-19.25 Uhr.
Eine Sendung von Michaela Necker und Andrea Harringer.
Zum Livestream von Radio Stephansdom!
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