Der auch als Politiker bekannt gewordene renommierte Wiener Biochemiker em. Prof. Hans Tuppy erhält den Kardinal-Innitzer-Preis 2014.
Der auch als Politiker bekannt gewordene renommierte Wiener Biochemiker em. Prof. Hans Tuppy erhält den Kardinal-Innitzer-Preis 2014.
Preis für herausragendes wissenschaftliches Lebenswerk wird am 6. Dezember von Kardinal Schönborn in Wien verliehen.
Der auch als Politiker bekannt gewordene renommierte Wiener Biochemiker em. Prof. Hans Tuppy erhält den Kardinal-Innitzer-Preis 2014. Kardinal Christoph Schönborn wird dem 90-jährigen langjährigen Ordinarius am Institut für Biochemie an der medizinischen Fakultät der Universität Wien am Samstag, 6. Dezember 2014, die Auszeichnung für sein herausragendes wissenschaftliches Lebenswerk überreichen. Von 1987-1989 war Tuppy Bundesminister für Wissenschaft und Forschung im Kabinett Vranitzky II. Laudator bei der Preisverleihung im Wiener Erzbischöflichen Palais ist der Geschäftsführer des Kardinal-Innitzer-Studienfonds der Erzdiözese Wien, der Wiener Völkerrechtler Prof. Christoph Grabenwöger.
Der nach dem Wiener Erzbischof Kardinal Theodor Innitzer (1875-1955) benannte Wissenschaftspreis ist eine der angesehensten Auszeichnungen dieser Art in Österreich. Er wird seit 1962 von der Erzdiözese Wien verliehen und vom Wissenschaftsministerium, mehreren Bundesländern, sowie von Banken, Versicherungen und der Wirtschaftskammer unterstützt. Die Liste der Preisträger liest sich wie ein "Who is who" der österreichischen Wissenschaft.
Hans Tuppy wurde am 22. Juli 1924 in Wien geboren. Er arbeitete als junger Forscher in Cambridge mit Frederick Sanger an der Sequenzaufklärung des Insulins. Sanger erhielt 1958 für diese Arbeit den Nobelpreis, seither gilt Tuppy als "Fast-Nobelpreisträger". Nach Cambridge wechselte er an das Karlsberg-Laboratorium in Kopenhagen und kehrte erst 1951 wieder nach Wien zurück, wo Tuppy Assistent am II. Chemischen Institut der Universität Wien wurde. 1963, vor mehr als 50 Jahren, wurde Tuppy hier Ordinarius für Biochemie.
Er wirkte als Dekan der Wiener Medizinischen Fakultät, Präsident des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) und Rektor der Universität Wien und Vorsitzender der Österreichischen Rektorenkonferenz. Von 1985 bis 1987 war Tuppy Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), anschließend daran Wissenschaftsminister für die ÖVP.
Für seine wissenschaftliche wie auch wissenschaftspolitische Tätigkeit wurde Hans Tuppy vielfach ausgezeichnet: Außer verschiedenen Ehrendoktoraten erhielt er 1975 das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst und 2002 der Ludwig-Wittgenstein-Preis der Österreichischen Forschungsgemeinschaft. Er wurde auch in die Päpstliche Akademie der Wissenschaften berufen.
Neben dem Großen Preis für das Lebenswerk werden im Rahmen der Innitzer-Preisverleihung jährlich auch Würdigungspreise in den Kategorien Geisteswissenschaft, Naturwissenschaft und Publizistik vergeben sowie Förderpreise für junge Wissenschaftler ausgelobt.
Der Würdigungspreis im Bereich Naturwissenschaft geht heuer an den 1942 in Wien geborenen langjährigen Professor für Elastizitäts- und Festigkeitslehre an der TU Wien, Herbert Mang. In den 1960er-Jahren studierte er Bauingenieurwesen, ein weiteres Doktorat erwarb er sich 1974 an der Texas Technological University, weitere Forschungsjahre in den USA folgten. 1977 habilitierte er sich an der TU Wien im Fach Festigkeitslehre mit besonderer Berücksichtigung der Methode der Finiten Elemente. Für diese Arbeit wurde Mang mit dem Kardinal-Innitzer-Förderungspreis ausgezeichnet. Der frühere ÖAW-Präsident ist Mitglied der Katholischen Österreichischen Hochschulverbindung Nordgau Wien im ÖCV.
Im Bereich Geisteswissenschaft wird der Wiener Kunsthistoriker em. Prof. Artur Rosenauer (74) ausgezeichnet. Er wurde 1982 Ordinarius an der Uni Wien und u.a. durch die Herausgabe des Wiener Jahrbuches für Kunstgeschichte bekannt. Seine Forschungsschwerpunkte sind neben der Wiener und österreichischen Kunstgeschichte die europäische Malerei und Skulptur des 15. und 16. Jahrhunderts; seine Habilitation widmete Rosenauer dem frühen Donatello, Aufsehen erlangten auch seine Forschungen zum frühen Tizian. Laufende Forschungsprojekte des ÖAW-Mitglieds gelten der Skulptur des 16. Jahrhunderts in Österreich und die Wiener Hofburg.
Den Innitzer-Würdigungspreis für seine Verdienste im Bereich wissenschaftlich fundierter Publizistik erhält der studierte Historiker und Ö1-Mitarbeiter Martin Haidinger, der 2010 bereits mit dem Staatspreis für Wissenschaftspublizistik ausgezeichnet worden war. Sechs junge Wissenschaftler werden außerdem mit Förderpreisen ausgezeichnet.
Kardinal Christoph Schönborn überreicht die Kardinal-Innitzer-Preise in seiner Funktion als Protektor des Kardinal-Innitzer-Studienfonds.
Kardinal Innitzer Studienfonds: