Papst Franziskus hat im April 2016 von der griechischen Insel Lesbos aus zu internationaler Solidarität mit den Flüchtlingen aufgerufen.
Papst Franziskus hat im April 2016 von der griechischen Insel Lesbos aus zu internationaler Solidarität mit den Flüchtlingen aufgerufen.
Franziskus stellte sich hinter das Anliegen und äußerte sich bei Audienz für Caritas.
Der Vatikan und katholische Hilfswerke fordern mehr Schutz für minderjährige Flüchtlinge. Kinder und vor allem unbegleitete Minderjährige bräuchten sichere und legale Einreisewege, um sich vor Menschenhandel und Missbrauch zu schützen, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung vom Donnerstag, 17. November 2016.
Neben dem Schutz von Kindern müssten Regierungen auch deren Recht garantieren, Asyl zu beantragen und zu erhalten. Papst Franziskus stellte sich hinter das Anliegen und äußerte sich dazu bei einer Audienz für die Caritas.
Getragen wird der Appell vom Weltcaritas-Dachverband (Caritas Internationalis/CI), der vatikanischen Menschenrechtsbehörde, Pax Christi International, dem Jesuiten-Flüchtlingsdienst und andere Organisationen. Papst Franziskus sagte in der Audienz für Mitglieder der CI, diese und weitere Aktionen zeigten den "prophetischen Mut", gegen Ausbeutung und Entwürdigung vorzugehen und sich für eine bessere Aufnahme von Migranten einzusetzen. Zugleich betonte Franziskus, Caritas-Einrichtungen sollten auch für Entwicklung und Frieden in den Herkunftsländern der Flüchtlinge arbeiten.
Die Hilfsorganisationen verwiesen in ihrer Erklärung darauf, unbegleitete minderjährige Flüchtlinge seien "praktisch unsichtbar" und würden so zu einer leichten Beute für Menschenhändler. Als Schicksal drohten unter anderem die Rekrutierung für Milizen oder kriminelle Vereinigungen, illegale Organentnahme, sexuelle Ausbeutung, Kinderarbeit oder Zwangsehen. 68 Prozent aller Opfer von Menschenhändlern seien minderjährig. Nach Europol-Schätzungen seien in den vergangenen zwei Jahren 10.000 minderjährige Migranten nach ihrer Ankunft und Registrierung in Europa verschwunden.
Laut einer aktuellen Studie des Kinderhilfswerks Unicef wächst weltweit jedes 200. Kind als Flüchtling auf. Von 31 Millionen Kindern, die außerhalb ihres Geburtslandes lebten, seien 11 Millionen gewaltsam vertrieben worden. Die katholischen Organisationen verbreiteten ihren Appell zum Welttag der Kinderrechte, der am Sonntag (20. November) begangen wird.