Nach Javier Echevarrias Wahl und päpstlichen Ernennung zum Prälaten des Opus Dei am 20. April 1994 weihte ihn Johannes Paul II. am 6. Januar 1995 im Petersdom zum Bischof.
Nach Javier Echevarrias Wahl und päpstlichen Ernennung zum Prälaten des Opus Dei am 20. April 1994 weihte ihn Johannes Paul II. am 6. Januar 1995 im Petersdom zum Bischof.
Prälat des "Werk Gottes" starb 84-jährig an den Folgen einer Lungenentzündung.
Der Chef der katholischen Laienbewegung Opus Dei, Bischof Javier Echevarria, ist tot. Der Prälat des in Rom ansässigen "Werk Gottes" starb am Montagabend, 12. Dezember 2016 an den Folgen einer Lungenentzündung, wie der Pressesprecher von Opus Dei Deutschland, Hartwig Bouillon, bestätigte. Der 1932 in Madrid geborene Echevarría wurde 84 Jahre alt.
Javier Echevarria Rodriguez war promovierter Zivil- und Kirchenrechtler und wurde am 7. August 1955 zum Priester geweiht. Er arbeitete eng mit dem hl. Josemaría Escrivá zusammen und amtierte von 1953 bis zu Escrivás Tod im Jahr 1975 als dessen Sekretär. Seit 1966 gehört er dem Generalrat des Opus Dei an. 1975 übernahm er das Amt des Generalsekretärs von Alvaro del Portillo, als dieser die Nachfolge des hl. Josemaría antrat. 1982 wurde er Generalvikar der neuerrichteten Personalprälatur Opus Dei.
Bischof Echevarría war Mitglied der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungen und des Obersten Gerichtshofs der Apostolischen Signatur, Teilnehmer an der Generalversammlung der Synoden über Amerika (1997) und über Europa (1999) sowie an der ordentlichen Generalversammlung von 2001 und von 2005.
Nach seiner Wahl und päpstlichen Ernennung zum Prälaten des Opus Dei am 20. April 1994 weihte ihn Johannes Paul II. am 6. Januar 1995 im Petersdom zum Bischof.
Echevarria verfasste mehrere geistliche Bücher, unter anderem von Memorias del beato Josemaría (seine Erinnerungen an den Gründer des Opus Dei), Itinerarios de vida cristiana („Wege christlichen Lebens“), Para servir a la Iglesia („Der Kirche dienen“), Getsemani („Getsemani“), Eucaristía y vida cristiana („Eucharistie und christliches Leben“) und "Tut dies zu meinem Gedächtnis". Die heilige Messe im Leben des Christen.
Das Opus Dei, zu deutsch "Werk Gottes", wurde im Oktober 1928 vom später heiliggesprochenen Josemaria Escriva in Madrid als katholische Laienbewegung gegründet; der weibliche Zweig entstand 1930. Die Mitglieder des "Werkes" sind angehalten, ihr ganzes Leben im Alltag zu heiligen - und sei es durch Askese und Kasteiung. Nicht Weltflucht gilt freilich als Ideal; vielmehr soll die Gesellschaft durch ein konsequent christliches Leben in einflussreichen Positionen geprägt werden.
Dem Opus Dei gehören nach eigenen Angaben derzeit weltweit rund 90.000 Mitglieder an, von denen etwa 70 Prozent verheiratet und etwa 30 Prozent als zölibatäre Laien leben. Hinzukommen rund 2.000 Priester, die sich zum Opus Dei bekennen und in der "Priesterlichen Gemeinschaft vom Heiligen Kreuz" zusammengefasst sind. Darüber hinaus spricht das Werk von weltweit mehreren hunderttausend Freunden und Unterstützern, die an geistlichen Übungen teilnehmen und für die Arbeit des Opus spenden. Das "Werk" unterhält mehrere Hochschulen, darunter die Päpstliche Universität Santa Croce in Rom.
Der am Montag in Rom verstorbene Prälat des Opus Dei, Bischof Javier Echevarria, pflegte zeitlebens eine enge Verbindung zu Österreich: Das hat der österreichische Regionalvikar der Prälatur, Ludwig Juza, am Dienstag in einem Nachruf hervorgehoben. Echevarria habe Österreich oft besucht, zuletzt noch im August dieses Jahres, und habe eine enge Verbindung zu Kardinal Franz König gepflegt. Er sei ein "unermüdlicher, heiterer und im Gebet tief verankerter Hirte im Dienste am Volk Gottes" gewesen, sagte Juza, der am Freitag, 16. Dezember, um 17 Uhr in der Wiener Peterskirche ein Requiem für den 84-jährig an den Folgen einer Lungenentzündung verstorbenen Bischof feiern wird. Derzeit hat das Opus Dei in Österreich rund 400 Mitglieder, darunter 20 Priester.
Echevarria lernte Österreich durch Reisen an der Seite seines Vorgängers, des Seligen Alvaro del Portillo (1914-1994), und des bereits heiliggesprochenen Opus-Dei-Gründers Josefmaria Escriva (1902-1975) kennen. Bei seinen Reisen habe er viele Katholiken ermutigt, ihren Glauben im Alltag in Werken und Worten froh zu leben, berichtete Juza. Ebenso wie für seine Vorgänger sei das Gnadenbild Maria Pötsch im Wiener Stephansdom ein wichtiger Gebetsort für ihn gewesen. Echevarrias letzter Wien-Besuch im vergangenen August fand auf dem Rückweg vom Weltjugendtag in Krakau nach Rom statt.
Der Opus-Dei-Prälat war Mitglied der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse und der Apostolischen Signatur. Er nahm an den Bischofssynoden im Jahr 2001, 2005, 2012 und an den Amerika (1997) und Europa (1999) gewidmeten Synoden teil. Papst Franziskus stand laut Angaben Juzas in einer "herzlichen Beziehung" zu Echevarria und empfing ihn noch am 7. November dieses Jahres zu einer Privataudienz. Unter dem argentinischen Papst war sein Vorgänger Alvaro del Portillo im September 2014 seliggesprochen worden.
In die 22-jährige Amtszeit des Bischofs an der Spitze des Opus Dei fiel der Beginn der Prälatur in 16 Ländern, darunter Libanon, Südafrika, Panama, Rumänien, Kroatien, Lettland, Kasachstan, Indonesien und Sri Lanka. Echevarria hat laut Angaben des Opus Dei viele dieser Länder besucht und viele Impulse für neue Sozialwerke und Bildungseinrichtungen gegeben. Darunter sind u.a. Vereine zur Unterstützung von Migranten, Bildungsinitiativen für Jugendliche, Zentren zur Versorgung von Kranken und insbesondere Palliativeinrichtungen für unheilbar Kranke.
In Österreich begann das 1928 in Spanien gegründete Opus Dei seine Tätigkeit 1957 auf Wunsch von Kardinal Franz König. 1970 übertrug der damalige Erzbischof von Wien den Priestern des Opus Dei die Seelsorge der Wiener Peterskirche. Derzeit hat das Opus Dei in Österreich rund 400 Mitglieder, darunter 20 Priester. In Wien, Niederösterreich, Linz, Graz, Salzburg, Innsbruck und Dornbirn betreut die Prälatur Bildungseinrichtungen für Berufstätige, Jugendliche und Familien.
Opus Dei:
www.opusdei.at