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26.09.2019 · Aus der Diözese · Weltkirche

Mariengebet mit "Medjugorie-Seherin" füllt den Stephansdom

Mariazell und Medjugorje treffen einander im Wiener Stephansdom, bei Rosenkranz, Zeugnissen, Anbetungszeiten und Hl. Messe.

Mehr als 4.000 Gläubige kamen am Donnerstag, 19. September, zum Friedensgebet in den Wiener Stephansdom. Unser Kardinal Christoph Schönborn feierte die Heilige Messe und leitete anschließend eine Anbetung mit Aussetzung des Allerheiligsten.

 

Daneben sorgte aber vor allem die Anwesenheit von Marija Pavlovic-Lunetti für großes Interesse. Sie ist eine „Seherin“ aus Medjugorje und sagt von sich, dass sie täglich um die gleiche Zeit eine Marien-Erscheinung hat.

 

Mehr als 4.000 Menschen füllten den Stephansdom bis auf den letzten Platz. Sogar am Boden saßen und knieten viele Gläubige, darunter viele junge Menschen. In der ersten Reihe saß Marija Pavlovic-Lunetti.

 

Die 54-Jährige hat eine starke Anziehungskraft für viele Millionen Menschen, die jährlich zum vom Vatikan nicht offiziell anerkannten Marien-Wallfahrtsort Medjugorje pilgern.

 

Marija ist eine von sechs Personen, die angibt, dass sie regelmäßig Marienerscheinungen hat und dass ihr die Muttergottes sogar Botschaften für die Gläubigen in aller Welt mitgibt. Das erste Mal soll sie diese Erscheinung im Alter von 16 Jahren gehabt haben, als sie mit fünf weiteren Jugendlichen im Wald heimlich eine Zigarette rauchen wollte.

 

Drei von ihnen, darunter auch Marija – berichten von Erscheinungen bis zum heutigen Tag. Auch im Stephansdom.


Marienerscheinung im Stephansdom?

Wie immer beginnen solche Abende mit einem gemeinsamen Rosenkranz, begleitet durch schöne kroatische und deutschsprachige Chor-Lieder.

 

Dann – etwa um 18:30 Uhr – plötzlich absolute Ruhe und Stille. Die Musik verstummt, die Gläubigen beten lautlos weiter. Und genau in diesem Moment blickt Marija Pavlovic-Lunetti nach oben. Auf ihrem Gesicht zeigt sich ein Lächeln, sie scheint mit jemanden zu sprechen.

 

Nach ein paar Minuten ist es vorbei, Lunetti geht in sich, wischt sich mit einem Taschentuch über die Stirn, der Rosenkranz wird laut weitergebetet. Danach folgen die Messfeier und die Anbetung.


Nach all den Jahren scheint Marija immer noch sehr bewegt. Doch was sieht Marija in diesen Minuten, was den anderen Gläubigen verborgen bleibt?

 

Das exklusive Interview

Der SONNTAG: Es hat eine herzliche Begrüßung zwischen Ihnen und Kardinal Christoph Schönborn gegeben? Kennen Sie einander?

 

„Ja. Es ist eine Freundschaft, die vor Jahren geboren ist. Diese hat sich auch gefestigt, als der Kardinal zu uns nach Medjugorje gekommen ist. Ich empfinde große Herzenswärme für ihn. Ich danke Gott für diese Freundschaft.“

 

Der SONNTAG: Was spüren Sie, wenn Sie das Gefühl haben, mit Maria in Kontakt zu treten?

 

„Es ist eine Freude. Man spürt das Paradies, das sich mitten unter uns öffnet. Und diese Momente, die ich mit der Heiligen Maria verbringen darf, diese Minuten, sind Momente der großen Gnade.

 

Und nicht nur für mich, sondern für alle. Ich glaube fest daran, dass die Botschaften, die die Gottesmutter durch mich gibt, weil sie mich ausgewählt hat, ein Ruf Gottes sind, eine Geste seiner Liebe und Menschlichkeit.“

 

Der SONNTAG: Wie sieht die Gottesmutter aus?

 

„Sie ist wunderschön! Denn wenn sie kommt, dann ist sie in ihrer gesamten Erscheinung, vom Gesicht und vom Verhalten her, eine wahre Königin.

 

Sie hat ganz tiefgründige Augen, sodass man sich vor ihr vollkommen nackt fühlt. Gleichzeitig fühlt man sich durch und durch von der Liebe umarmt, wenn Maria da ist. Mit dieser immensen Liebe verstrahlt sie ein helles Licht, das so warm ist, dass man sich fühlt wie im Paradies, obwohl man mit beiden Beinen auf der Erde steht.“

 

Der SONNTAG: Haben Sie das Gefühl, dass sie Maria tatsächlich sehen?

 

„Ich kann sie sehen. Wir haben die Gnade, dass von uns sechs immer noch drei diese Erscheinungen haben. Und ich darf in dieser Gnade nach wie vor leben.“

 

Der SONNTAG: Bleibt es in Ihrer Wahrnehmung jedes Mal ein Wunder? Oder haben Sie sich daran gewöhnt?

 

„Das wird nie alltäglich. Denn mit Maria fühlt man eine andere Dimension. Es ist so, dass wenn wir die Erscheinungen haben und auf die Uhr schauen, dann scheint es immer nur ein kurzer Moment zu sein.

 

Aber tatsächlich fühlen sich diese Momente mit Maria in unserer persönlichen Wahrnehmung sehr lang an. Wir sind dabei mit allen Sinnen in einer anderen Dimension: spirituell und physikalisch. Und ihre Stimme ist jedes Mal so sanft, wie eine Melodie.“

 

Der SONNTAG: Hätten Sie manchmal gerne Tage, an denen Sie lieber keine Erscheinungen hätten? An denen Sie quasi gerne mal Auszeit nehmen würden?

 

„Nein. Egal wo ich bin, ich bin da, um zu bezeugen. Ich wurde von Gott ausgesucht und ich fühle mich geehrt.

 

Bei so vielen Milliarden Menschen hat er mich gewählt und gesagt, dass ich würdig bin. Ich denke mir so oft, dass ich mir das gar nicht verdiene, aber Gott hat es trotzdem gemacht.

 

Deswegen bin ich dankbar, dass ich sein Werkzeug sein darf.“

 

Der SONNTAG: Wie wichtig ist es für Sie, dass der Vatikan die Erscheinungen anerkennt?

 

„Für mich ist es wichtig, dass die Botschaft der Heiligen Maria im Herzen der Menschen ankommt. Es ist nicht wichtig, dass es anerkannt wird, wenn wir es nicht leben.

 

Wenn wir es hingegen leben und sehen, dass die Menschen mit ganzem Herzen beten – dann sehen wir auch viele Wunder, viele körperliche und spirituelle Heilungen. Und in diesen Momenten merkt man, dass wir als Menschen nicht nur eine körperliche, sondern auch eine spirituelle Dimension haben, die in der heutigen modernen Zeit oft verkümmert.

 

Ich glaube, dass die Marienerscheinungen uns alle wachrütteln möchten; sie sollen uns helfen, dass wir verstehen, dass wir ohne Gott keine Zukunft und kein ewiges Leben haben werden.“

 

Der SONNTAG: Welche Emotionen verbinden Sie mit Wien und dem Stephansdom?

 

„Es ist eine große Freude hier zu sein. Viele Menschen aus Wien kommen auch zu uns nach Medjugorje. Wir sind mittlerweile wie Brüder und Schwestern, die sich zwischenzeitlich aus den Augen verlieren und sich dann wieder finden.

 

Und auch Kardinal Christoph Schönborn ist ein Geschenk und eine Gnade, mit seinem offenen Herzen und mit den offenen Türen seiner Kirchen. Und das ist nicht selbstverständlich, da viele andere Kardinäle und Diözesen oft verschlossen sind, oder vor allen neuen Sachen Angst haben.

 

Und wir wissen, dass der Heilige Geist dort weht, wo er möchte und wann er möchte, und Kardinal Schönborn lässt sich von diesem Heiligen Geist leiten.“

 

Der SONNTAG: Haben Sie das Gefühl, dass die Mutter Gottes eine Botschaft speziell für Österreich hat?

 

Die Heilige Maria gibt Botschaften, die für uns alle da sind. Und sie bittet uns darum, dass wir sie aufnehmen und im Leben umsetzen.

erstellt von: Der SONNTAG / Michael Ausserer
26.09.2019
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Impressionen

 

Marija Pavlovic-Lunetti
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Friedensgebet 2019


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