Das neue Haus auf historischem Kolping-Grund bietet 150 Zimmer für Studierende, sechs Wohnungen für Senioren und 20 Wohnplätze für junge Frauen in Notsituationen.
In Wien-Alsergrund wurde am Freitag das neue "Kolpinghaus Wien-Alsergrund" feierlich eröffnet. Neben Bezirksvorsteherin Saya Ahmad und Stadtrat Peter Hacker wohnten zahlreiche Ehrengäste der Eröffnungsfeier bei. Die Segnung des neuen Hauses erfolgte durch Kolping-Bundespräses Gerald Gump, der auch Grußworte von Kardinal Christoph Schönborn verlas, der seine geplante Teilnahme an der Eröffnungsfeier absagen musste, da er am Papstbesuch in Bahrain teilnahm.
Wie Kardinal Schönborn schrieb, wünsche er den Verantwortlichen, dass sich dieses Haus auch künftig als ein offenes Haus des Miteinanders weiterentwickeln möge: "Seit 125 Jahren wird hier Vielfalt und Respekt gelebt, Menschen bekommen einen Lebensraum zum Studieren und sich Entwickeln; in einer Zeit von Spannungen, Ängsten und Krisen brauchen wir Räume, wo Miteinander entsteht und gefördert wird", so Kardinal Schönborn.
Das neu errichtete Haus bietet Platz für Studierende, Senioren und Menschen in schwierigen Lebenssituationen. Auf dem Gelände des neu errichteten Wohnheims stand bereits seit 125 Jahren ein Kolpinghaus, das Ende des 19. Jahrhunderts für Handwerksgesellen errichtet wurde und jungen Menschen während ihrer Ausbildung ein "Zuhause auf Zeit" bot. Seither wurde das Wohnkonzept nach den Bedürfnissen der Zeit und Menschen stetig weiterentwickelt. 2018 wurde das alte Gebäude abgerissen und in den vergangenen Jahren, mit pandemiebedingter Verzögerung, komplett neu errichtet.
Das neue Haus bietet 150 Zimmer für Studierende, sechs Wohnungen für Senioren und 20 Wohnplätze für junge Frauen in Notsituationen. Ebenso werden Plätze für Personen im Rahmen der Wiener Wohnungslosenhilfe sowie für Vertriebene des Kriegs in der Ukraine zur Verfügung gestellt. Ab 2023 wird zudem die Kolping-Lebensberatungsstelle aus Wien-Währing ihren neuen Standort im Kolpinghaus Wien-Alsergrund eröffnen.
Kolping-Präsidentin Christine Leopold brachte in ihrer Festrede ihre Freude über die erfolgreiche Fertigstellung zum Ausdruck: "Es war ein großes Projekt, das in einem großen Miteinander verwirklicht werden konnte. Dieses neue Wohnhaus wird wie bereits zuvor wieder vielen jungen und auch älteren Menschen einen modernen und lebendigen Wohnraum bieten."
Würdigende Worte kamen von Bezirksvorsteherin Saya Ahmad: "Kolping ist ein Partner und Verbündeter des Bezirks, wir teilen eine gemeinsame Haltung, die Haltung der Solidarität - und zwar mit jenen, die es nicht so einfach im Leben haben."
Wiens Sozialstadtrat Peter Hacker äußerte sich in ähnlicher Weise: "Mir gefällt der Grundgedanke dieses Hauses. Es ist ein Ort, wo das Miteinander auf Augenhöhe gelebt und nicht nur davon gesprochen wird."