Ihren 370 Kilometer langen "Ökumenischen Pilgerweg für Klimagerechtigkeit" haben "Klima-Pilger" aus Österreich am Samstag auf dem Wiener Stephansplatz gestartet.
Ihren 370 Kilometer langen "Ökumenischen Pilgerweg für Klimagerechtigkeit" haben "Klima-Pilger" aus Österreich am Samstag auf dem Wiener Stephansplatz gestartet.
Ökumenischer Pilgerweg für Klimagerechtigkeit führt im Vorfeld der UN-Klimakonferenz in Paris von Wien nach Salzburg.
Ihren 370 Kilometer langen "Ökumenischen Pilgerweg für Klimagerechtigkeit" haben "Klima-Pilger" aus Österreich am Samstag, 17. Oktober 2015 auf dem Wiener Stephansplatz gestartet. Bis 8. November geht die Gruppe in 22 Tagesetappen zu Fuß nach Salzburg und verbindet dabei spirituelle Aspekte mit dem politischen Engagement für mehr Klimagerechtigkeit.
Hintergrund des Pilgerwegs, dem sich Interessierte auch kurzfristig und tageweise anschließen können, ist die Weltklimakonferenz in Paris Ende November. Die Pilger wollen im Vorfeld ihre Solidarität mit jenen Menschen zum Ausdruck bringen, die vom Klimawandel am stärksten betroffen sind und auf die globale Dimension des Klimawandels aufmerksam machen. Einige reisen von Salzburg aus nach Paris weiter, wo sie auch auf Klimapilger aus anderen Ländern treffen werden. Getragen und unterstützt wird der Pilgerweg von einem breiten Bündnis aus Organisationen der katholischen, evangelischen und orthodoxen Kirchen in Österreich.
Die Welt brauche einen Kurswechsel, sagte der Linzer Bischof Ludwig Schwarz bei der Auftaktveranstaltung. "Die Klimakrise ist letztlich eine Konsequenz von ungerechten ökonomischen, sozialen und politischen Systemen welche zu ungleichem Zugang zu den Gemeingütern Wasser, Land und auch Klima führen." Die Klimapilger seien auch dafür unterwegs, dass die zentralen Inhalte der Enzyklika "Laudato si" von Papst Franziskus umgesetzt werden. Schwarz rief dazu auf, das viel beachtete Papstschreiben nicht nur als "Öko-Enzykllika", sondern als weitaus umfassenderes Schreiben zu betrachten. "Eine Kernbotschaft ist: Armuts- und Umweltfragen sind nicht zu trennen", sagte der Bischof. Und auch das Pilgern selbst sei "Ausdruck von spiritueller Nachhaltigkeit in Verbindung zu sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit".
Es gebe immer noch zu viele Menschen, die den Klimawandel leugneten, betonte der Wiener lutherische Superintendent Hansjörg Lein. "Sie stecken den Kopf in den Sand und wollen nicht wahrhaben, was wir Menschen auf dieser Erde schon angerichtet haben." Er hoffe inständig, dass der UN-Klimagipfel endlich zu einem Umdenken führe. Der ökumenische Pilgerweg sei ein starkes Zeichen in diese Richtung, sagte Lein: "Wir müssen hoffen, aber auch handeln." In Vertretung des orthodoxen Metropoliten Arsenios Kardamakis verabschiedete Erzdiakon Athanasios die Klimapilger. "Gott hat den Menschen die Natur übergeben, und wir haben nun die Verantwortung diese zu schützen", betonte er.
Auf dem Stephansplatz präsentierten die "Klima-Pilger" auch ihren "Rucksack der Alternativen", der sie auf dem Weg begleiten wird. An verschiedenen Stationen des Pilgerwegs sowie bei Veranstaltungen in Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg, an denen die Klimapilger in den kommenden Wochen teilnehmen, soll der Rucksack "mit Symbolen für konkrete Alternativen zum klimaerwärmenden 'Business-as-usual'" gefüllt werden. Der österreichische "Rucksack der Alternativen" wird bei einer Abschlussveranstaltung in Paris gemeinsam mit den Symbolen anderer europäischer Klima-Pilgerwege präsentiert.
Die Website klimapilgern.at bietet eine Übersicht zu den Tagesetappen des Klima-Pilgerwegs und Informationen für Interessierte, die eine oder mehrere Etappen der Strecke mitgehen wollen. Die Erfahrungen und Begegnungen der Klimapilger können auch über die sozialen Medien mitverfolgt werden. Den Abschluss des österreichischen Pilgerwegs für Klimagerechtigkeit bildet eine ökumenische Sendungsfeier am 8. November in Salzburg.
Die Kerngruppe der Klimapilger setzt sich u.a. aus dem Sprecher der Ordensgemeinschaften Österreich, Ferdinand Kaineder, und der Generalsekretärin der Katholischen Frauenbewegung, Anja Appel, zusammen. "Pilgern ist heilsam", denn so könne man in besondere Weise hinhören auf den "Herzschlag der Welt", sagte Kaineder beim Auftakt in Wien. Zahlreiche weitere Klimapilger habe ihre etappenweise Teilnahme an der ökumenischen Aktion bereits angekündigt, unter ihnen der designierte Generalsekretär der Superiorenkonferenz, P. Franz Helm, der Geschäftsführer der Koordinierungsstelle (KOO) der Österreichischen Bischofskonferenz für Entwicklung und Mission, Heinz Hödl, aber auch der serbisch-orthodoxe Bischof Andrej (Cilerdzic).
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