Der Südtiroler Altbischof Karl Golser ist am Freitagnachmittag, 30. Dezember 2016 im Dom von Brixen beigesetzt worden. Seine letzte Ruhestätte befindet sich im linken Seitenschiff neben dem Grab von Bischof Wilhelm Egger.
Der Südtiroler Altbischof Karl Golser ist am Freitagnachmittag, 30. Dezember 2016 im Dom von Brixen beigesetzt worden. Seine letzte Ruhestätte befindet sich im linken Seitenschiff neben dem Grab von Bischof Wilhelm Egger.
Bozener Bischof Muser bei Requiem für Golser: "Testament" Bischof Golsers, das in seinem Motto enthalten ist, "bleibt weit über die kurze und intensive Zeit, in der er unser Bischof war, gültig".
Der Südtiroler Altbischof Karl Golser ist am Freitagnachmittag, 30. Dezember 2016 im Dom von Brixen beigesetzt worden. Seine letzte Ruhestätte befindet sich im linken Seitenschiff neben dem Grab von Bischof Wilhelm Egger. Hunderte Gläubige hatten vor der Einsegnung Abschied von Golser genommen, und Hunderte füllten dann den Dom zur Messe. Zelebriert wurde der Trauergottesdienst vom Bozener Diözesanbischof Ivo Muser und weiteren Bischöfen, darunter der Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer sowie die drei emeritierten österreichischen (Erz-)Bischöfe Alois Kothgasser, Maximilian Aichern und Egon Kapellari.
Karl Golser wurde nach dem Tod von Bischof Wilhelm Egger 2009 in das Amt berufen. Schon 2011 musste er wegen einer schweren Parkinson-Erkrankung zurücktreten. Vor einer Woche, in der Nacht auf den Christtag, ist Golser gestorben, nachdem sich sein Zustand bereits in den Tagen zuvor verschlechtert hatte.
In seiner Predigt erinnerte Bischof Muser an das von seinem Vorgänger gewählte Motto "Christus pax nostra". "Mit diesem Wahlspruch wollte Karl Golser, dass wir die Einladung annehmen, unsere Identität zu reflektieren: Unser Dasein als Christen können wir nur von Christus her verstehen. Bei diesem Motto dachte er an die Sprachgruppen unseres Landes. Sie sind in Christus zu einer Koexistenz in Respekt, in Dialog und in Frieden berufen. Er dachte aber auch an die Menschen, die aus verschiedenen Kulturen und Religionen in unser Land gekommen sind", sagte Muser.
Das "Testament" Bischof Golsers, das in seinem Motto enthalten sei, bleibe "weit über die kurze und intensive Zeit, in der er unser Bischof war", gültig. In der Stunde seiner Beerdigung "hoffe und bete ich mit Ihnen allen, dass er nun persönlich erleben kann, was Christus in seiner Fülle bedeutet - mit seinem Frieden, der ihm half, das große Kreuz zu tragen, das sein Leben geprägt hatte", so Muser.
Die ständige Suche nach Frieden und friedlicher Koexistenz "ist und bleibt die Berufung unserer Diözese und ihrer Bischöfe", fügte Muser hinzu: "Frieden in unserem Denken, Sprechen und Handeln, in unseren Häusern, zwischen verschiedenen Kulturen und Religionen, zwischen Sprachgruppen, zwischen denen nah und fern, zwischen Dorfbewohnern und Einwanderern, mit der ganzen Schöpfung".
Karl Golser wurde 1943 in Tscherms geboren. Mit 19 Jahren begann er das Studium in Rom. Zusatzstudien im Fach Moraltheologie tätigte er in Innsbruck, Brüssel und an der Gregoriana. Zum Priester geweiht wurde er am 10. Oktober 1968 in Rom. In der Folge wirkte Golser als Kooperator in Kaltern und in Meran. Von 1977 bis 1982 war Karl Golser in der Glaubenskongregation im Vatikan tätig. Nach seiner Rückkehr in die Diözese Bozen-Brixen im Jahr 1982 begann er seine Laufbahn als Professor für Moraltheologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Brixen. Bis 1986 war er zusätzlich Kurat und später Pfarrer in Sarns.
An der Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen wurde Karl Golser mehrmals zum Dekan und zum Prodekan gewählt. Seit 1991 war er zudem "Canonicus poenitentiarius" an der Kathedrale von Brixen. Im Jahre 1994 wurde das Institut für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung gegründet, dessen Direktor Karl Golser war.
1997 wurde er Kaplan der Delegation Bozen/Südtirol des Souveränen Malteser Ritterordens und 2001 Beauftragter für Studienfragen für die im Theologiestudium stehenden Priester und Laien. Im Jahre 2006 wurde er zum Präsidenten der "Associazione Teologica Italiana per lo Studio della Morale" (ATISM) gewählt.
Nach dem Tod von Bischof Wilhelm Egger wurde Karl Golser von Papst Benedikt XVI. am 5. Dezember 2008 zum neuen Bischof der Diözese Bozen-Brixen ernannt. Am 8. März 2009 wurde er in Brixen von Kardinal Angelo Scola, Patriarch von Venedig, in Konzelebration mit Erzbischof Luigi Bressan von Trient, Bischof Manfred Scheuer von Innsbruck und weiteren zwei Dutzend Bischöfen, zum Bischof geweiht.
Diözesanbischof Karl Golser war aber nur eine kurze Amtszeit beschieden. Er erkrankte an einem atypischen Parkinsonsyndrom und teilte am 5. April 2011 mit, dass er in einem Schreiben an Papst Benedikt XVI. die Situation seines schwer angeschlagenen Gesundheitszustandes dargelegt hatte.
Der Rücktritt aus Gesundheitsgründen erfolgte im Rahmen einer Pressekonferenz am 27. Juli 2011, bei der Bischof Karl Golser selbst den Namen seines Nachfolgers, Ivo Muser, bekannt gab. Nach seinem Rückzug wohnte der emeritierte Bischof in Brixen.
Diözese Bozen-Brixen:
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