Blick über Wien.
Blick über Wien.
Am Sonntag, 11. März, freier Eintritt in allen Wiener Bezirks-und Sondermuseen. 160 bisher meist unveröffentlichte Fotos über katholische und andere Kirchenbauten.
Der "Tag der Wiener Bezirksmuseen" ist heuer den Sakralbauten der Bundeshauptstadt gewidmet. Am Sonntag, 11. März, sind von 10 bis 16 Uhr bei freiem Eintritt in allen Wiener Bezirks-und Sondermuseen Fotos und Pläne zu sehen - nicht nur von katholischen Kirchenbauten, sondern auch von jenen anderer christlicher Konfessionen; informiert wird auch über die Wiener Synagogen, das islamische Zentrum im Bezirk Floridsdorf und die buddhistische Friedenspagode in der Leopoldstadt. Das Herzstück bilden die auch von vielen Touristen besuchten Gotteshäuser wie Stephansdom, Karlskirche, Votivkirche oder die Wagner-Kirche am Steinhof.
Die Schau im Bezirksmuseum der Wiener City (Altes Rathaus, Museumshof, Wipplingerstraße 8) eröffnen um 13.30 Uhr Bezirksvorsteher Markus Figl und der Dompfarrer von St. Stephan, Toni Faber. Die Ausstellung bleibt dann bis 30. Oktober jeweils dienstags und donnerstags von 16 bis 18 Uhr geöffnet. Die Dauer und Öffnungszeiten der Schau sind in den jeweiligen Bezirksmuseen jedoch unterschiedlich geregelt.
Im Folder zum alljährlichen "Tag der Wiener Bezirksmuseen" wird ein kurzer geschichtlicher Überblick über die Sakralbauten Wiens gegeben. Die ältesten Gotteshäuser - St. Ruprecht und St. Peter - wurden bereits zu Zeiten Karls des Großen gegründet, ihre Standorte in der Innenstadt und auch ihre Patrone lassen auf weit ins erste Jahrtausend zurückreichende Wurzeln schließen. Die älteste in ihrer Grundsubstanz noch bestehende Kirche der Stadt ist die romanische Ruprechtskirche. In einem Teil der Ausstellung wird an Klöster und Kirchen erinnert, die von Kaiser Joseph II. während seiner Regierungszeit aufgelassen wurden.
Über die jüngere Vergangenheit heißt es in dem Folder, dass die politische Polarisierung im 20. Jahrhundert zur "religiösen Unterversorgung" in den Außenbezirken beigetragen habe. In den 1920er-Jahren wirkten von der Bevölkerung gegründete Kirchenbauvereine diesen "seelsorglichen Notstandsgebieten" entgegen. Wenig bekannt ist auch, dass der Vorarlberger Priester Josef Gorbach ab 1931 nach geeigneten Standorten für neue "Seelsorgestationen" suchte und auch eigene Ersparnisse für insgesamt 31 "Notkirchen" einsetzte.
Zum diesjährigen Schwerpunkt der Bezirksmuseen erscheint die Publikation "Sakrale Bauten in Wien" des Wiener Historikers Hans Werner Bousska. Darin finden sich 160 bisher meist unveröffentlichte Aufnahmen und zahlreiche interessante Einblicke in die Baugeschichte der Gotteshäuser.