"Die Terroristen missbrauchen den Islam, denn ihre Religion verbietet ausdrücklich die Tötung unschuldiger Menschen."
"Die Terroristen missbrauchen den Islam, denn ihre Religion verbietet ausdrücklich die Tötung unschuldiger Menschen."
Aufruf zum Widerstand gegen Ziel der Terroristen, "europäische Gesellschaft zu spalten und Zwietracht zwischen den Religionen zu säen".
Zum Widerstand gegen das "erkennbare Ziel der Drahtzieher des Terrors, den Konflikt anzuheizen, unsere europäische Gesellschaft zu spalten und Zwietracht zwischen den Religionen zu säen", hat die in Wien ansässige Plattform "Christen und Muslime" aufgerufen. Wer Angst schüre, Muslime und Musliminnen pauschal verdächtigt und ihnen die Religionsfreiheit aberkennen wolle, "betreibt das Geschäft der Terroristen", heißt es in einer Aussendung am Freitag, 20. November 2015. Wichtiger denn je seien in der gegenwärtigen Situation nach den Anschlägen von Paris "Begegnung und Dialog".
Die jüngsten Terrorakte bewegten die Plattform "Christen und Muslime" in gemeinsamer Trauer, sie bekundet Solidarität mit den Maßnahmen zur Aufklärung und zum Schutz vor weiteren Verbrechen. "Voraussetzung für alle Reaktionen muss die Klarstellung sein, dass Christen wie Muslime das Leben achten" heißt es weiter. "Die Terroristen hingegen missbrauchen den Islam, denn ihre Religion verbietet ausdrücklich die Tötung unschuldiger Menschen."
Dem bewaffneten Terror müsse mit einer "Abrüstung der Worte" begegnet werden, so der Appell der Plattform. Deeskalation sei nur mit entschlossenem Bemühen um gegenseitiges Verständnis und Vertrauen zu erreichen. Dies betreffe den gemeinsamen Alltag von Christen und Muslimen wie auch die Führungsetagen von Politik und Wirtschaft. Die Begegnung mit Flüchtlingen, die sich derzeit "vor diktatorischen Regimen und dem blutigen Missbrauch des Islams in Sicherheit bringen wollen", biete dazu eine besondere Chance.
Proponenten der 2006 infolge der Debatte um die Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen gegründeten Initiative "Plattform Christen und Muslime" haben 2014 in Wien einen gleichnamigen Verein gegründet. Die Plattform will gegen pauschale Vorurteile und Hetze gegenüber Bevölkerungsgruppen auftreten und den Dialog sowie ein besseres Miteinander von Christen und Muslimen in Österreich unterstützen. Den im Statut vorgesehenen christlich-muslimischen Doppelvorsitz haben die evangelische Theologin Susanne Heine und der Gründer der "Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen", Tarafa Baghajati, übernommen.