Papa – ein Wort, das eine besondere Vertraulichkeit und Vertrautheit zum Ausdruck bringt.
Papa – ein Wort, das eine besondere Vertraulichkeit und Vertrautheit zum Ausdruck bringt.
Wir dürfen unseren Vätern im Laufe des Jahres öfter danken. Aber anlässlich des Vatertages am 11. Juni fragen wir bewusst: Was hat unser Papa uns auf unserem Lebensweg mitgegeben?
Am 11. Juni feiern wir in Österreich den Vatertag und wollen unserem Papa an diesem Tag ein großes Dankeschön sagen. Papa – ein Wort, das eine besondere Vertraulichkeit und Vertrautheit zum Ausdruck bringt. Ältere Kinder und Erwachsene benutzen es in der Öffentlichkeit vielleicht seltener, weil es ihnen zu vertraulich erscheint.
In der Bibel kommt das aramäische Wort „Abba“ dreimal vor. Es drückt wie im Deutschen die vertrauensvolle Anrede eines Kindes gegenüber seinem Vater aus. Jesus verwendet, wie wir im Markus-evangelium lesen, die „Papa“-Anrede in seiner aramäischen Muttersprache im Garten Gethsemane in seinen schwersten Stunden, um seine Beziehung zu Gott, seinem „Abba“, zu zeigen (siehe Mk 14,36).
Das Neue Testament zeigt in zwei Briefen des Apostels Paulus (Römer 8,15; Galater 4,6), dass wir Christen diesen schönen Ausdruck verwenden dürfen, denn er ist eine Gabe des Heiligen Geistes an uns alle und wir dürfen uns Kinder Gottes nennen. Auch wir dürfen uns vertrauensvoll an Gott, unseren „Abba“, unseren himmlischen Vater, wenden und dürfen ihm wie unserem leiblichen Vater immer wieder in unserem Leben danken.
Der weltliche Vatertag hat wie der Muttertag seinen Ursprung in den USA. Im Jahre 1909 brachte die US-Amerikanerin Sonora Smart Dodd erstmals die Idee des Vatertages auf, um ihren Vater William Jackson Smart, einen Veteranen des amerikanischen Bürgerkriegs, zu ehren. Dessen Frau war bei der Geburt des sechsten Kindes gestorben, und er zog das Neugeborene sowie die anderen fünf Kinder alleine auf einer Farm im Osten des Bundesstaates Washington auf. Der erste Vatertag wurde am 19. Juni 1910 in Spokane, Washington, begangen. In den USA wird er seit 1966 offiziell am dritten Sonntag im Juni gefeiert.
In anderen Ländern der Welt finden die Vatertagsfeiern zu unterschiedlichen Terminen statt. In Österreich wird er seit 1956 immer am zweiten Sonntag im Juni begangen. Ursprünglich als Ankurbelung der Textilbranche gedacht, hat er sich nur langsam zu einem Festtag für die Väter entwickelt.
Vatertag ist für die Österreicher nicht so wichtig wie der Muttertag, das hat eine IMAS-Umfrage im vergangenen Jahr ergeben: Nur ein Viertel der Befragten billigten ihm eine ebenso hohe Bedeutung zu. Prinzipiell ist es wichtig, den Papa nicht nur an einem bestimmten Tag zu ehren und ihm ein Dankesgeschenk zu geben.
Anlässlich des Vatertages haben wir bei Verantwortlichen unserer Erzdiözese nachgefragt:
Annemarie Fenzl Leiterin des Kardinal-König-Archivs |
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Mein Vater ist 1914 in Prag geboren und hatte das, was man eine „slawische Seele“ nennt: Freude und Leid liegen im Leben oft nahe beisammen. Sein Leben war nicht leicht. Er kam krank aus dem Krieg zurück, als ich schon zwei Jahre war. Aber er hat mir vermitteln können, dass das Leben trotz allem schön ist. Er war ein origineller Mensch, humorvoll und interessiert an allem, was das Leben so mit sich bringt: Natur, Kultur, vor allem aber die Begegnung mit Menschen. Er war unglaublich hilfsbereit und dabei auch oftmals sehr erfinderisch in der Durchführung seiner Ideen. Und er hat sich nie unterkriegen lassen, wenn er von einer Sache überzeugt war. Ich spüre heute dankbar: das habe ich von ihm geerbt.
Er hat mir keinen Rat in dem Sinn von Belehrung gegeben. Heute weiß ich: er hat es mir vorgelebt – meistens fröhlich, auch wenn Lachen und Weinen oftmals nahe beisammen lagen. Immer hilfsbereit, manchmal unkonventionell, aber meistens erfolgreich. Und vor allem: ein bis zu seinem Tod unzerstörbares Vertrauen auf Gottes zuverlässige Hilfe - wenn man ehrlich mit ihm rechnet. Sein Gebetsbuch, sichtbar benützt, zerschlissen und vollgespickt mit Einträgen aller Art in deutscher und tschechischer Sprache, habe ich noch heute. |
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Elmar Walter Geschäftsführer der St. Nikolausstiftung |
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Audiatur et altera pars“ (lateinisch „Man höre auch die andere Seite.“) war ein Satz, den wir drei Kindern daheim (nicht grundlos) von unserem Vater sehr häufig zu hören bekommen haben – ein Grundsatz (des römischen Rechts), eine Lebenshaltung, die er als lateinaffiner Techniker bis heute bestrebt ist, zu leben.
Dafür bin ich dankbar. Dafür schätze ich ihn ebenso wie für die Fähigkeit, Fehler einzugestehen und sich zu entschuldigen. Die Welt wäre eine andere, wären dieser Grundsatz und diese Fähigkeit von weiter Verbreitung. |
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Martina Greiner-Lebenbauer Leiterin der Stabsstelle für Missbrauchs- und Gewaltprävention, Kinder- und Jugendschutz |
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Ich möchte lieber von meinem Schwiegervater erzählen: Mein Schwiegervater ist ein Familienmensch, der mich immer mit einer großen Selbstverständlichkeit und Zuverlässigkeit unterstützt hat, wenn ich ihn gebraucht habe. Er ist etwa zwei Jahre lang jeden Morgen um 7 Uhr zu mir gekommen und hat meine jüngere Tochter,
Was meinen Vater betrifft: Es war kein Rat, sondern das Vorleben, das entscheidend war: Wie gut es tut, im Wald zu sein. |
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Christoph Watz Generalsekretär der Katholischen Aktion |
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Ich schätze an meinen Vater seine gesellige und humorvolle Art, durch die er mit ganz unterschiedlichen Menschen in Kontakt kommt und wie er durch viele Kleinigkeiten und Aufmerksamkeiten diese Beziehungen pflegt.
In diesem Lied geht es auch darum, dass wir Sorgen, Fragen und Ängste nie allein tragen müssen. Dieses Gottvertrauen hat er mir auch für meinen Lebensweg mitgegeben.
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Michael Prüller Geschäftsführer des Medienhauses |
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Kardinal Christoph Schönborn erzählt über seinen Vater
Mehr über Kardinal Schönborn erfahren Sie auf kardinalschoenborn.at.
die Zeitung der Erzdiözese Wien
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