Richard Hansl wird am Sonntag, 6. Mai 2018 von Weihbischof Stephan Turnovszky zum Diakon geweiht.
Richard Hansl wird am Sonntag, 6. Mai 2018 von Weihbischof Stephan Turnovszky zum Diakon geweiht.
Richard Hansl absolvierte sein Pastoralpraktikum in der Pfarre Cyrill & Method.
Richard Hansl stammt aus dem oberösterreichischen Altmünster am Traunsee. Mit 18 Jahren geht er nach Wien, denn nach der Matura macht er seinen Wehrdienst als Cellist bei der Gardemusik. „Ich verteidigte das Vaterland mit dem Cello“, lächelt er schelmisch. Danach folgen einige Arbeitsjahre in der politischen Kommunikation, auch journalistische Herausforderungen. Prägend für ihn ist aber „grundsätzliches Interesse am Gebet“.
Sein Berufungserlebnis verspürt Richard Hansl bei einem Urlaubsaufenthalt im katalanischen Barcelona: „Ich habe in Barcelona zum Rosenkranzbeten angefangen, einfach um es zu erlernen“. Eigentlich arbeitet er in den Sommerferien bei einer großen Handelskette in Barcelona und macht einen Spanischkurs, aber prägend für ihn ist dann die Erfahrung des Betens.
Neben dem Beten, wie kann es auch anders sein, ist Fußball bei diesem Aufenthalt ein Thema. So „traut“ sich Hansl im Dress von Real Madrid am Strand in Barcelona mit zu kicken. Die Folge sind „viele Fouls, die sie an mir begangen haben“. Kein Wunder der Klub aus der spanischen Hauptstadt ist der große Rivale des FC Barcelona. Aber wie es sich für einen Fußballbegeisterten gehört, ist der Leidensfaktor bei Richard Hansl groß. Aus seiner oberösterreichischen Heimat ist der FC Blau Weiß Linz sein Lieblingsklub. Und bekanntlich sind die Oberösterreicher in der „Ersten Liga“ in den vergangenen Jahren immer knapp dem Abstieg entronnen und haben den Ruf eines „Pater Noster-Klubs“. Das heißt aufsteigen und absteigen.
Seiner geistlichen Berufung folgt Richard Hansl dann in Österreich. Denn seit seiner Zeit in Spanien, lässt ihn eben das Gebet nicht los. „Bei Theophan, dem Klausner (Einsiedler) habe ich die Beschreibung gefunden. Der schreibt ein Verweilen, ein Verharren im Antlitz Gottes, in dieser Stille, Geborgenheit, wo die eigenen Vorstellungen und Pläne keine Rolle mehr spielen. Und aus dem erwächst ein großer Durst nach Gott, eine große Sehnsucht, das ist dann der Start, wo man sich intensiv mit dem Glauben beschäftigt“, erinnert sich Richard Hansl.
Er lernt dann viele Bewegungen und Gemeinschaften kennen, letztendlich tritt er dann ins Wiener Priesterseminar ein. „Und dann hat man ja doch sieben Jahre um zu schauen, ob das jetzt der eigene Vogel, oder doch der Heilige Geist war“, so Hansl zu seiner Berufung. Bei ihm ist es klar der Zweitgenannte.
Die vier Jahre des Studiums an der Universität Wien verbringt Richard Hansl in den Pfarren St. Johann Nepomuk und St. Anna Baumgarten, während des Externjahres ist er an der Gregoriana in Rom, wo er der Gemeinschaft Sant’Egidio zugeteilt ist. Auch ein Aufenthalt im Sterbehaus von Mutter Teresa im indischen Kalkutta folgt.
Sein Pastoralpraktikum macht Richard Hansl in Wien-Cyrill & Method. Neben „der Verkündigung ist die Hauptaufgabe der Dienst“, so der in Kürze geweihte Diakon.
„Das Helfen und Christus im Nächsten sehen erleben, das ist auch die Essenz des Diakons, ich freue mich schon sehr auf den Dienst“, unterstreicht Richard Hansl, der sein Diakonatsjahr auch in Wien - Cyrill & Method absolvieren wird.
Die Diakone absolvieren bis Juni 2019 das mit Seelsorgetätigkeit in Pfarren oder sozialen Einrichtungen verbundene Diakonatsjahr, ehe sie zu Priestern geweiht werden.
Die seit 2007 geltende Ausbildungsordnung für die Priesterseminare in Österreich sieht eine Vorbereitung auf den Priesterberuf in sechs Phasen vor: Nach dem Propädeutikum (1 Jahr), Seminarkurs I (1-3 Jahre), einem Externjahr, Seminarkurs II (1-2 Jahre) und dem Praktikumsjahr ist ein Diakonatsjahr vorgesehen. Die tatsächliche Dauer der gesamten Ausbildung hängt von der theologischen Vorbildung, vom Studienerfolg und von eventuell anrechenbaren oder zusätzlich zu absolvierenden Ausbildungselementen ab. Insgesamt ist das Curriculum modular aufgebaut und sehr flexibel in der Anwendung.
Wiener Priesterseminar: