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03.09.2019 · Glaube · Bibel

Kraftorten der Bibel nachspüren

Das Gebiet um den See Genezareth war ein Zentrum des Wirkens Jesu sowie Erscheinungsort des Auferstandenen.

Als eine Inspiration zum Kraft-Schöpfen möchten wir Kraftorte der Bibel lesend aufsuchen. Elisabeth Birnbaum, Bibelwissenschaftlerin und Direktorin des Österreichischen Katholischen Bibelwerks, führt uns „im Geiste“ an außergewöhnliche Schauplätze der Heiligen Schrift: Orte der Gottesbegegnung, Errettung und Erneuerung.

 

Sehen wir uns in der Bibel nach Kraftorten um, wird deutlich, dass es immer die Begegnung mit Gott ist, mit seiner Stimme oder einem von ihm geschickten Engel, die einen Ort zum Kraftort werden lassen. In den Psalmen wird Gott selbst als wunderbarer Ort angerufen, als Zufluchtsort, sichere Burg und Quelle des Lebens.

 

„Ein Kraftort in der Bibel ist ein Ort, an dem man Gott begegnet oder seine Gegenwart stark wahrnimmt. Das können verschiedene Orte sein. Besonders Berge stechen hier hervor, wie z. B. der Gottesberg Sinai“, erklärt Elisabeth Birnbaum, Direktorin des Österreichischen Katholischen Bibelwerks, im Gespräch mit dem SONNTAG.

 

Gottesberg Sinai

Der Gottesberg Sinai, auf dem Mose die zehn Gebote erhält, ist einer der bekanntesten Kraftorte der Bibel und heute noch Ziel von Pilgerreisen. Elisabeth Birnbaum führt aus: „Wie auf dem Berg der Verklärung Jesu (Matthäus 17,1–9) findet auch auf dem Sinai eine Verklärungsgeschichte statt. Mose war tagelang dort oben und als er wieder zurückkam, bemerkte er gar nicht, wie sehr sein Gesicht strahlte, denn er hatte dort Gott gesehen. Alle anderen fürchteten sich vor ihm, weil sein Gesicht so erstrahlte.

 

Das ist eine ganz besondere Szene.“ Geschildert wird sie in Exodus 34,29f: „Als Mose vom Sinai herunterstieg, hatte er die beiden Tafeln des Bundeszeugnisses in der Hand. Während Mose vom Berg herunterstieg, wusste er nicht, dass die Haut seines Gesichtes strahlte, weil er mit ihm geredet hatte. Aaron und alle Israeliten sahen Mose und siehe: Die Haut seines Gesichtes strahlte und sie fürchteten sich, in seine Nähe zu kommen.“  


Der Prophet im Burnout

Auch für den Propheten Elija wurde der Gottesberg (im Buch Exodus Sinai, im Buch der Könige Horeb genannt), zum Ort der Kraft und des Wandels. „Elija war in eine Art Burnout geraten und wollte gar nicht mehr weiter kämpfen für Gott. Er ging dann 40 Tage zum Gottesberg Horeb und dort ist eine wunderschöne Gottesbegegnung geschildert“, erzählt Elisabeth Birnbaum.

 

Am Horeb übernachtet Elija in einer Höhle (auch diese gelten ja oft als Kraftorte) und es ergeht das Wort des Herrn an ihn: „Komm heraus und stell dich auf den Berg vor den HERRN!

 

Da zog der HERR vorüber: Ein starker, heftiger Sturm, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, ging dem HERRN voraus. Doch der HERR war nicht im Sturm. Nach dem Sturm kam ein Erdbeben. Doch der HERR war nicht im Erdbeben. Nach dem Beben kam ein Feuer. Doch der HERR war nicht im Feuer.

 

Nach dem Feuer kam ein sanftes, leises Säuseln. Als Elija es hörte, hüllte er sein Gesicht in den Mantel, trat hinaus und stellte sich an den Eingang der Höhle. Da vernahm er eine Stimme...“ (1 Kön 19,11–14)

 

Bibelexpertin Elisabeth Birnbaum erläutert: „Hier findet eine Gottesbegegnung statt, auch wenn Elija Gott nicht wie Mose von Angesicht zu Angesicht sieht, so nimmt er doch seine Gegenwart extrem stark wahr.“   


„Wo der Herr mich gesehen hat“

Ein in der Bibel immer wieder genannter Ort der Gottesbegegnung ist die Wüste, besonders schön erzählt in der Geschichte von Hagar und Ismael, die vom Engel des Herrn vor dem Verdursten gerettet werden (Gen 21,15f). „Auch die Wüste, wo man eigentlich den Gewalten ausgesetzt ist und dem Tode ins Auge sieht, kann ein besonderer Ort der Kraft und Gottesbegegnung werden“, sagt Elisabeth Birnbaum. „Dem Ort einer früheren Gottesbegegnung (Gen 16) gibt Hagar sogar einen Namen: Sie nennt die Wasserstelle Beer-Lahai-Roï – Brunnen des Lebendigen, der auf mich schaut.“


Viele besondere Kraftorte der Bibel können heute noch besucht werden. „Ich empfehle ganz besonders im Rahmen einer Pilgerreise am Ufer des Sees von Gennesaret einen Gottesdienst mitzufeiern“, meint Elisabeth Birnbaum: „Dieser See, diese Landschaft, das Ufer, wo auch Jesus sich immer wieder zurückgezogen hat und Kraft tanken wollte, wenn man ihn ließ, haben eine ganz besondere Atmosphäre. Das habe ich in starker Erinnerung“, schwärmt die Bibelwissenschaftlerin.

erstellt von: Der SONNTAG / Agathe Lauber-Gansterer
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Weitere Informationen:

Mein Zuhause als Kraftort

Tipps von Ulrike Vogelsang

 

Ulrike Vogelsang ist Einrichtungsberaterin im deutschen Niederwiesa und gläubige Christin. Auf die Frage, was ein Zuhause zu einem Wohlfühl- und Kraft-Ort macht, sagt sie: „Da muss ich erst einmal mich selber kennen.

 

Was bin ich für ein Mensch?

Brauche ich eher Ruhe oder Anregung?

Brauche ich Zeit für mich oder brauche ich Gemeinschaft, um aufzutanken?

Oder ist beides wichtig?“. 

 

Wie man es sich zu Hause einrichtet, hängt ganz von einem selber ab, da gilt es in sich hineinzuhorchen: „Es gibt nicht DIE Grundregel, die für alle gilt.

 

Wohnen ist immer individuell und sehr viel vielschichtiger, als momentane Modetrends“, betont die Wohnexpertin. „Neben der Einrichtung (Ordnung) und Dekoration (Schönheit) bringen Farben – immer im Zusammenspiel mit dem entsprechenden Licht – Atmosphäre  in einen Raum.“

 

Viele Menschen wie z.B. Eltern in einer lebhaften Familie haben ein Bedürfnis nach Stille. Ihnen empfiehlt Ulrike Vogelsang, sich eine kleine Oase oder einen Rückzugsort zu schaffen. „Wenn genug Raum da ist, ist ein kleines Zimmer optimal. Oft fehlt dieser Platz, den Eltern für sich allein beanspruchen können.

 

Eine gute Lösung ist dann, eine kleine Oase im Schlafzimmer zu schaffen: ein Sessel mit gemütlichem Licht zum Lesen, Nachdenken, Tagebuch schreiben. Und ein Schild: ,Bitte nicht stören‘/,Ich brauche gerade Zeit für mich‘.“ Besonders für gläubige Christen sei so ein Plätzchen wichtig, um mit ihrem Schöpfer in Kontakt zu treten und aufzutanken.

 

„Das Ungestört-Sein ist wichtig. Also: keine Ablenkung – z. B. wenn ich die Tür im Blick habe. Keine Störung – z.B. wenn mein Handy neben mir liegt. Statt dessen: Ein Ort, an dem ich mich wohl fühle.

 

Ein Platz, den ich mir nicht immer wieder ,zurecht machen‘ muss, sondern der einladend auf mich wartet.“


weitere Informationen zu

 

Der SONNTAG
die Zeitung der Erzdiözese Wien
Stephansplatz 4/VI/DG
1010 Wien
T +43 (1) 512 60 63
F +43 (1) 512 60 63-3970

E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at

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Apostel - Jakobus der Jüngere

Viel ist nicht über den Jakobus den Jüngeren überliefert. Sein Name bedeutet der Nachgeborene oder auf hebräisch "Gott schützt" und sein Gedenktag ist der 3. Mai.

Katholisches Bibelwerk schnürt Info-Paket zum "Bibelsonntag"

Von Papst Franziskus initiierter "Sonntag des Wortes Gottes" heuer am 23. Jänner.

Thomas Brezina las im Stephansdom vor 500 Schülern aus der Bibel

Thomas Brezina las im Stephansdom vor 500 Schülern aus der Bibel

22 Schulklassen von acht Volks- und Mittelschulen der Schulstiftung der Erzdiözese
Wien hörten im Stephansdom eine Lesung des Kinderbuchautors aus "Die Bibel in Reimen".

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