Im Rahmen der St. Gabrieler Vortragsreihe sprach P. Franz Helm SVD in seinem Beitrag über die Bedeutung des Dialogs in einer gespaltenen Welt.
In seinem Vortrag „Dialog ein göttliches Prinzip“ bei der St. Gabrieler Vortragsreihe am 18. November 2025 betonte P. Franz Helm SVD, Steyler Missionar, die überragende Notwendigkeit des Dialogs in einer gespaltenen Welt. Angesichts zunehmender Polarisierung in der Weltpolitik, militärischer Konflikte, der Klimakrise, Fremdenfeindlichkeit und gesellschaftlicher Spaltung sei der Dialog „bitter nötig“. Der Steyler Missionar und Koordinator der Euro-Zone der „Gesellschaft des Göttlichen Wortes“ mahnte: „Entweder wir lernen einen Dialog zu führen oder wir verspielen die Zukunft.“
Pater Helm kritisierte die Dialogunfähigkeit in der Weltpolitik, die sich in einseitigen Entscheidungen wie dem Aufkündigen von Handelsverträgen und dem Streichen von Hilfsgeldern zeige. Er betonte, dass der Dialog essenziell sei, um Kriege zu vermeiden oder zu beenden. Auch in der Klimakrise sowie bei der Überwindung gesellschaftlicher Gräben, etwa nach der Coronapandemie oder im Umgang mit Zuwanderung, seien fruchtbare Gespräche blockiert.
Um eine Kultur des Dialogs zu erlernen, seien verschiedene Haltungen notwendig: Dazu zählte Helm das Eingestehen eigener Schwächen, das Fördern von Gerechtigkeit, achtsames Zuhören und das Entgegenbringen von Interesse, Achtung, Wertschätzung und Respekt. Der Dialog führe die Menschen auf dem Weg zu einem „Guten Leben für alle“. Er sei „katholisch“ im ursprünglichen Sinne, weil er alle einbeziehe, und widerstehe der autoritären Versuchung, indem er besonders auf Minderheiten und Benachteiligte höre.
Der Dialog müsse Relevanz für das konkrete Leben haben und auf das Gemeinwohl ausgerichtet sein. Helm wünsche sich, dass (Ordens-)Gemeinschaften zu „Zukunftslaboratorien“ für ein geglücktes Leben werden. Er sei ein wichtiges Element des synodalen Prozesses, aber nicht ausreichend: Am Ende brauche es auch Entscheidungen. Der Missionswissenschaftler hob hervor, dass vom Kolonialismus zum Dialog auf Augenhöhe noch „viel Bekehrung an“ stehe. Abschließend unterstrich Helm, dass der Dialog die Mission und der Auftrag aller Christen sei.