Woher hat er das alles? Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist! (Mk 6,2b) Alles sehr seltsam. Alles zu viel für seine vertraute Umgebung. Jetzt wissen sie nicht mehr, wie sie mit ihm umgehen sollen.
Woher hat er das alles? Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist! (Mk 6,2b) Alles sehr seltsam. Alles zu viel für seine vertraute Umgebung. Jetzt wissen sie nicht mehr, wie sie mit ihm umgehen sollen.
Andrea Geiger schreibt schreibt in der Zeitung der Erzdiözese Wien "Der SONNTAG" zum Evangelium 14. Sonntag im Jahreskreis (8. Juli 2018)
vom 14. Sonntag im Jahreskreis (Markus 6, 1b-6)
Gibt es etwas Schöneres als Heimkommen? – Zuhause wissen alle, wie sie mit mir umgehen. Sie kennen mich, wissen, was ich kann und was nicht. Wissen, wie sie mir auf die Nerven gehen und womit sie mich erfreuen. Trautes Heim – Glück allein!
Möglicherweise war das bei Jesus Zuhause auch so ähnlich. Über die ersten 30 Jahre seines Lebens erzählt uns die Bibel fast gar nichts. Wir wissen nicht, ob er noch im Hotel Mama gewohnt hat oder nur die Wäsche nach Hause getragen hat. Wahrscheinlich hat er ein paar Möbel gezimmert.
Irgendetwas ist dann passiert. Jesus ging von Zuhause weg. Und dann taucht er plötzlich wieder auf – definitiv nicht wegen der Wäsche. Er lehrt in der Synagoge, heißt es. Davor steht aber nicht, dass er zum Theologiestudium ausgezogen wäre.
Was vorher vertraut war an ihm, ist nicht mehr. Seine Worte klingen weise… Er macht Dinge, die er nicht immer schon gemacht hatte: Heilt Kranke, treibt Dämonen aus, hält Vorträge,…
Der gelernte Zimmermann erklärt professionellen Fischern, wie das Fischen erfolgreich funktioniert und scheint auch noch erfahrener Landwirt zu sein. – In praktisch in allen seinen Referaten verwendet er Beispiele aus der modernen Agrarökonomie.
Alles sehr seltsam. Alles zu viel für seine vertraute Umgebung. Jetzt wissen sie nicht mehr, wie sie mit ihm umgehen sollen.
Eine komische Mischung aus Staunen, Unsicherheit und Ablehnung entsteht. Würde mir auch so gehen, wenn ein Freund, ein Familienmitglied plötzlich so schräge Sachen machen würde – peinlich, fremdschämen, verkriechen – raus aus der Schussfläche der Nachbarn.
Dort, wo klar ist und festgelegt, schön in eine Schublade eingeordnet, kann nur rauskommen, was reingelegt wurde…
In der Lesung schreibt Paulus „Viel lieber also will ich mich meiner Schwachheit rühmen, damit die Kraft Christi auf mich herabkommt. Deswegen bejahe ich meine Ohnmacht (…); denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.“ (2 Kor 12,9f)
Meine Schwachheit rühmen bedeutet nicht, dass ich mich schwach anstelle oder extra doof. Zu meiner Ohnmacht stehen, angesichts der großen Dinge, die in meinem Leben und in der Welt geschehen, heißt vor der Macht und Größe und der unendlichen Gnade Gottes auf die Knie zu gehen und ihm zu vertrauen – ER ist Gott!
Er ist die Kraft, die so weit über mein begrenztes Denken und Träumen hinausreicht, über alles, was ich je gelernt habe. Er wirkt Wunder – auch heute.
Jesus hat wohl genau das verstanden und sich seinem Vater radikal anvertraut – während er weg war von Zuhause.
nach Markus 6,1b-6
Jesus kam in seine Heimatstadt; seine Jünger begleiteten ihn.
Am Sabbat lehrte er in der Synagoge. Und die vielen Menschen, die ihm zuhörten, staunten und sagten: Woher hat er das alles? Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist! Und was sind das für Wunder, die durch ihn geschehen!
Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon?
Leben nicht seine Schwestern hier unter uns? Und sie nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn ab.
Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner Familie.
Und er konnte dort kein Wunder tun; nur einigen Kranken legte er die Hände auf und heilte sie.
Und er wunderte sich über ihren Unglauben. Jesus zog durch die benachbarten Dörfer und lehrte.
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Andrea Geiger
leitet die Stabstelle APG der Erzdiözese Wien.
"Das Wort zur Schrift"- Gedanken zum Evangelium
Wir bieten hier den Pfarren die Evangeliums-Seiten des SONNTAG mit den Schriftstellen und dem Evangeliumskommentar zum Ausdruck als *pdf an.
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