Denn das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben. (Joh 6,33)
Denn das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben. (Joh 6,33)
Sr. Mag. Christine Rod MC schreibt in der Zeitung der Erzdiözese Wien "Der SONNTAG" zum Evangelium zum 18. Sonntag im Jahreskreis (5. August.2018)
(zum Evangelium zum 18. Sonntag im Jahreskreis, Johannes 6, 24-35)
Ich ärgere mich oft, wenn Menschen behaupten, die Welt sei früher besser gewesen. Dazu noch die Kirche, der Glaube und die Werte. Wahrscheinlich ist es ein Indiz für ein Überfordert-Sein mit der tatsächlich ziemlich unübersichtlichen Welt heute.
Die Menschen sind wie sie sind, auch wenn sie pauschal daherreden. Aber ich möchte sie ernstnehmen, gerade wenn es um so etwas Persönliches und Prägendes geht wie den Glauben.
Im heutigen Evangelium geht es um den Glauben. Da ist vom Abmühen die Rede bzw. vom Nicht-Abmühen.
Das ist eine spannende Frage: Wie viel Mühe, wie viel Engagement und Anstrengung braucht der Glaube? Bei den Jüngern lautet die Frage so. „Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen?“ Diese Frage ist ein „Klassiker“, beinahe so alt wie die Menschheit selber.
Ja, der Glaube braucht ein Mühen, eine Treue und – wie jede lebendige Beziehung - auch eine Art von Disziplin. Aber interessanterweise ist es auch Gott, der sich müht, sich uns mit Vergleichen aus unserer Lebenswirklichkeit, vorstellbaren, „schmackhaften“ Bildern verständlich zu machen.
Im Evangelium ist auch vom Brot die Rede: „Ich bin das Brot des Lebens.“ Ich vermute, dass sich Jesus nicht nur zufällig und wie nebenbei mit diesem elementaren Lebens-Mittel Brot vergleicht.
Ich glaube fest daran, dass Gott uns satt machen will an Leib und an Seele. Gleichzeitig ist es auch ein „gefährliches“ Bild. Mit Brot und Spielen haben auch schon antike Herrscher ihre Untertanen bei Laune gehalten.
„Brot und Spiele“ haben wir kürzlich auch bei der Fußballweltmeisterschaft serviert bekommen; die Menschen in Russland wahrscheinlich noch viel mehr.
In der alttestamentlichen Lesung aus dem Buch Exodus ist ebenfalls vom Brot die Rede.
Und nicht nur das, sondern viel mehr noch vom Murren: Wenn die alten Israeliten schon – auf Gottes Anstoß hin – von den Fleischtöpfen Ägyptens weg aufgebrochen sind, dann hätten sie sich doch von Mose und von Gott Brot erwartet: Eine bessere Nahrung, ein besseres Leben, das deutliche Gefühl, dass es sich lohnt, Gott zu vertrauen und aufzubrechen.
„Was bringt´s mir, was bringt´s uns, an Gott zu glauben? Was tut Gott für uns, und was müssen wir tun?“ Diese Fragen sind so alt wie die Menschheit selber. Und deshalb glaube ich nicht, dass es mit dem Glauben früher wirklich leichter war. Was für ein Trost (ehrlich!): Glaube bleibt immer lebendig und immer spannend.
nach Johannes 6, 24-35
In jener Zeit als die Leute sahen, dass weder Jesus noch seine Jünger dort waren, stiegen sie in die Boote, fuhren nach Kafarnaum und suchten Jesus.
Als sie ihn am anderen Ufer des Sees fanden, fragten sie ihn: Rabbi, wann bist du hierher gekommen?
Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid. Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird. Denn ihn hat Gott, der Vater, mit seinem Siegel beglaubigt.
Da fragten sie ihn: Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen? Jesus antwortete ihnen: Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.
Sie entgegneten ihm: Welches Zeichen tust du, damit wir es sehen und dir glauben? Was tust du? Unsere Väter haben das Manna in der Wüste gegessen, wie es in der Schrift heißt: Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen.
Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel.
Denn das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben. Da baten sie ihn: Herr, gib uns immer dieses Brot!
Jesus antwortete ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.
Sr. Mag. Christine Rod MC
ist Regionalleiterin der Missionarinnen Christi für Deutschland und Österreich.
Wir bieten hier den Pfarren die Doppelseite des SONNTAG mit den Schriftstellen und dem Evangeliumskommentar zum Ausdruck als *pdf an.
die Zeitung der Erzdiözese Wien
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