Jesus fragte ihn: Was soll ich dir tun? Der Blinde antwortete: Rabbuni, ich möchte wieder sehen können. Da sagte Jesus zu ihm: Geh! Dein Glaube hat dir geholfen. Im gleichen Augenblick konnte er wieder sehen, und er folgte Jesus auf seinem Weg.
Jesus fragte ihn: Was soll ich dir tun? Der Blinde antwortete: Rabbuni, ich möchte wieder sehen können. Da sagte Jesus zu ihm: Geh! Dein Glaube hat dir geholfen. Im gleichen Augenblick konnte er wieder sehen, und er folgte Jesus auf seinem Weg.
Sr. Mag. Christine Rod MC schreibt in der Zeitung der Erzdiözese Wien "Der SONNTAG" zum Evangelium zum 30. Sonntag im Jahreskreis; (28. Oktober 2018)
(zum Evangelium zum 30. Sonntag im Jahreskreis, Markus 10,46-52)
Meine Mitschwester Poldi ist hochbetagt und blind. Aber das Gehör ist noch fein, und so kann Poldi, die ihre Eigenständigkeit liebt, auch noch an einer sehr befahrenen Durchzugstraße den knappen Kilometer vom Schwesternhaus zur Kirche gehen. Auch im Haus und im Haushalt liebt sie ihre Selbstbestimmung, versucht noch ihren Beitrag zu geben, und wenn sie sich bei einem lebhaften Gespräch am Mittagstisch übergangen oder übersehen fühlt, dann mischt sie sich lautstark ein und verschafft sich Gehör …
Was ist das für eine Aufregung am Rande der (für damalige Verhältnisse) großen und geschäftigen Stadt Jericho?
Es ist die Aufregung um einen blinden Mann, der erkennt und bekennt, dass es Jesus ist, der da vorbeikommt. Ein Mann, der stört und den man daher zu verscheuchen und mundtot zu machen versucht. Bis ihn Jesus hört.
Es ist gar nicht so leicht, sich Gehör zu verschaffen – für den blinden Bartimäus nicht, und auch für Jesus nicht. Zu viele Gutmeinende und Übereifrige sind da um Jesus herum und wollen diesen lästigen Schreier abschütteln oder ihm erst gar nicht wirklich ein Gehör und einen Platz verschaffen.
Und doch haben die Worte, die Bartimäus da in den Mund gelegt werden, gleichsam Geschichte gemacht: „Jesus, Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!“.
In der ostkirchlichen Tradition ist daraus das so genannte Jesusgebet geworden, das Menschen seit Jahrhunderten beten; diesen Satz wiederholend und meditierend. „Wiederkäuend“, wie es in der alten Gebettradition heißt, um nach und nach den Geschmack und die Kraft zu entdecken, die darin liegen.
Auch heute hat gerade dieses Gebet als „Jesusgebet“ wieder „Hochkonjunktur“. Interessant, dass es gerade in Zeiten wieder kommt, in denen Menschen oft einmal in ihrer Geschäftigkeit zu versinken drohen.
Ich bin diesem Bartimäus dankbar, dass er sich nicht einschüchtern hat lassen und dass er uns seinen Ruf als Gebet hinterlassen hat.
Und ich möchte mir von ihm etwas abschauen: Auch ich möchte nicht aufhören, meine Aufmerksamkeit und mein Wünschen auf Jesus hin auszurichten. Ich möchte sein Erbarmen, seine Großzügigkeit und seine Aufmerksamkeit immer wieder neu anrufen und erbitten. Und ich möchte mit seiner Hilfe sehend werden, neu und anders.
nach Markus 10,46-52
In jener Zeit
als Jesus mit seinen Jüngern und einer großen Menschenmenge Jericho wieder verließ, saß an der Straße ein blinder Bettler, Bartimäus, der Sohn des Timäus.
Sobald er hörte, dass es Jesus von Nazaret war, rief er laut: Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir!
Viele wurden ärgerlich und befahlen ihm zu schweigen. Er aber schrie noch viel lauter: Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!
Jesus blieb stehen und sagte: Ruft ihn her! Sie riefen den Blinden und sagten zu ihm: Hab nur Mut, steh auf, er ruft dich.
Da warf er seinen Mantel weg, sprang auf und lief auf Jesus zu. Und Jesus fragte ihn: Was soll ich dir tun? Der Blinde antwortete: Rabbuni, ich möchte wieder sehen können.
Da sagte Jesus zu ihm: Geh! Dein Glaube hat dir geholfen. Im gleichen Augenblick konnte er wieder sehen, und er folgte Jesus auf seinem Weg.
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Sr. Mag. Christine Rod MC
ist Regionalleiterin der Missionarinnen Christi für Deutschland und Österreich.
Wir bieten hier den Pfarren die Doppelseite des SONNTAG mit den Schriftstellen und dem Evangeliumskommentar zum Ausdruck als *pdf an.
die Zeitung der Erzdiözese Wien
Stephansplatz 4/VI/DG
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