Je mehr ich mir bewusst werde, wieviel Grund ich zum Staunen und zum Dankbarsein habe, desto weniger wird mein Hunger nach Anerkennung. Und – desto großzügiger, ja großherziger werde ich im Geben.
Je mehr ich mir bewusst werde, wieviel Grund ich zum Staunen und zum Dankbarsein habe, desto weniger wird mein Hunger nach Anerkennung. Und – desto großzügiger, ja großherziger werde ich im Geben.
Andrea Geiger schreibt schreibt in der Zeitung der Erzdiözese Wien "Der SONNTAG" zum Evangelium zum 32. Sonntag im Jahreskreis (11. 11. 2018)
vom 32. Sonntag im Jahreskreis; Markus 23,38-44
„Tu es oder tu es nicht. Es gibt keinen Versuch!“ sagt Meister Yoda zum jungen Luke Skywalker in einem der ersten „Starwars“–Filme. Die Radikalität in dem Satz hat mich immer irritiert. Ist doch das Leben nicht schwarz/weiß, sondern vielmehr schattiert, mal ein bisschen dunkler, mal mehr heller…
Ich liebe diese Herbsttage. Und so schön, wie heuer, war selten ein Herbst. Die Sonne scheint, es ist relativ warm, der Wind weht die bunten Blätter von den Bäumen.
Die Natur gibt mehr an Farben, als vorstellbar ist. Noch ganz abgesehen von den Früchten, die dieser Herbst zu bieten hat. Und abends, wenn es dunkel und kühler wird, helfen Kerzen und ein gutes Glas Wein (oder was auch immer).
In diesen Momenten kann ich mich einfach nur niederknien, und ein unendlich langes „wow“ voller Dankbarkeit verlässt meinen Mund – die Höchstform von Anbetung und Lobpreis!
Aus dieser Erfahrung heraus kann ich nur mehr mit einem Lächeln im Gesicht auf andere zugehen und geben, was mir geschenkt wurde. Nein, nicht ein bisschen… ALLES. Nein, nicht, weil ich dafür Lob und Anerkennung bekomme, sondern einfach aus purer Freude.
Klar, möchte ich auch gern ein cooler Hecht sein, Eitelkeit ist kein Fremdwort für mich. Und ja, ich bin – wie fast alle Menschen – angewiesen auf Wertschätzung, Zuneigung und das eine oder andere „Schulterklopfen“.
Je mehr ich mir allerdings bewusst werde, wieviel Grund ich zum Staunen und zum Dankbarsein habe, desto weniger wird mein Hunger nach Anerkennung.
Und – desto großzügiger, ja großherziger werde ich im Geben. Und darin gibt es keinen Versuch, sondern nur ein Tun oder Nicht-Tun.
Und ja, manchmal tut es richtig weh, weil andere es ausnützen oder falsch verstehen. Oder weil ich scheitere, weil es mir nicht gelingt…
Und da bin ich wiederum angewiesen auf die liebenden Arme Gottes, die mich gerade im Scheitern aufnehmen und Menschen, die mir Mut machen – auch mit verbeultem Herzen und aufgeschürften Knien – aufzustehen und weiterzulaufen …“.
nach Markus 12, 38-44
In jener Zeit
lehrte Jesus eine große Menschenmenge und sagte: Nehmt euch in Acht vor den Schriftgelehrten!
Sie gehen gern in langen Gewändern umher, lieben es, wenn man sie auf den Straßen und Plätzen grüßt, und sie wollen in der Synagoge die vordersten Sitze und bei jedem Festmahl die Ehrenplätze haben.
Sie bringen die Witwen um ihre Häuser und verrichten in ihrer Scheinheiligkeit lange Gebete. Aber umso härter wird das Urteil sein, das sie erwartet.
Als Jesus einmal dem Opferkasten gegenübersaß, sah er zu, wie die Leute Geld in den Kasten warfen. Viele Reiche kamen und gaben viel.
Da kam auch eine arme Witwe und warf zwei kleine Münzen hinein.
Er rief seine Jünger zu sich und sagte: Amen, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr in den Opferkasten hineingeworfen als alle andern.
Denn sie alle haben nur etwas von ihrem Überfluss hergegeben; diese Frau aber, die kaum das Nötigste zum Leben hat, sie hat alles gegeben, was sie besaß, ihren ganzen Lebensunterhalt.
Andrea Geiger
leitet die Stabstelle APG der Erzdiözese Wien.
"Das Wort zur Schrift"- meine Gedanken zum Evangelium
Kardinal Schönborns Gedanken zum Evangelium
Wir bieten hier den Pfarren die Evangeliums-Seiten des SONNTAG mit den Schriftstellen und dem Evangeliumskommentar zum Ausdruck als *pdf an.
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