Bei allen Überraschungen, die das Leben mit sich bringen wird, sind da vor allem die Hoffnung und das Vertrauen, dass es in dem zukünftigen, unbekannten Land, das jetzt beschritten wird, gut sein wird.
Bei allen Überraschungen, die das Leben mit sich bringen wird, sind da vor allem die Hoffnung und das Vertrauen, dass es in dem zukünftigen, unbekannten Land, das jetzt beschritten wird, gut sein wird.
Sr. Mag. Christine Rod MC schreibt in der Zeitung der Erzdiözese Wien "Der SONNTAG" zum Evangelium zum 2. Sonntag im Jahreskreis (20.1.2019)
zum Evangelium zum 2. Sonntag im Jahreskreis; Johannes 2, 1-11
Ich bin ein Silvester- und Neujahrsmuffel. Wozu soll das ganze maßlose Getöse gut sein, das einen zwingt, die Sekunde X abzuwarten, um dann in auferlegter Lebensfreude unter den Klängen der Pummerin ein Glas Sekt zu trinken?
Mit Neujahr geht es mir schon ein bisschen besser. Und die Neujahrspredigt heuer, die hat mich wirklich auf den Weg in das neue Jahr geschickt: Was erwarte ich in diesem Jahr von Gott und vom Leben? Erwarte ich in beiden Fällen überhaupt noch etwas Neues?
Kann und will ich mich – über meine bisherigen Maßstäbe und Vorstellungen hinaus – überraschen lassen?
Das heutige Evangelium ist die berühmte Geschichte von der Hochzeit zu Kana. Eine peinliche Geschichte: Der Wein geht aus. Das Brautpaar selber kommt kaum vor. Jesus hat Zoff mit seiner Mutter, zumindest fallen raue Worte zwischen den beiden.
Gleichzeitig ist es eine Geschichte von Überraschungen und Verheißungen. Die sichtbare und schmeckbare Überraschung ist das Wandlungswunder von Wasser in Wein, dazu noch in unglaublicher Menge. 600 Liter sind wirklich maßlos.
Diese Menge übersteigt das erwartete und vielleicht gebrauchte Maß bei Weitem. Wein ist das Getränk, das Symbol für die Lebensfreude.
Es wird genug zum Leben vorhanden sein. Und noch mehr. Im Text wird eigens angemerkt, dass Jesus bei dieser Hochzeit sein erstes Wunder gewirkt hat. Ausgerechnet bei einer Hochzeit!
Hochzeiten waren und sind immer voll von Lebensfreude und Verheißungen. Eine „Verheißung“ ist kein Garantieschein, sondern Verheißung heißt: Da ist unbändige Lebensfreude, da gibt es die Erfahrung einer Fülle und einer Überfülle.
Bei allen Überraschungen, die das Leben mit sich bringen wird, sind da vor allem die Hoffnung und das Vertrauen, dass es in dem zukünftigen, unbekannten Land, das jetzt beschritten wird, gut sein wird.
So ist es kein Wunder, dass Jesus sein erstes Wunder bei einer Hochzeit gewirkt hat. Es ist ein Wunder der Lebensfreude, der Fülle und Überfülle, der Maßlosigkeit. Und es ist ein Wunder der Wandlung. Aus alltäglichem Wasser wird festlicher Wein.
Manchesmal kann ich das im grauen Alltag gar nicht glauben. Und dann kommt Gott mit Überraschungen, mit unerwarteter, beinahe maßloser Großzügigkeit. Dann bin ich überrascht und lerne wieder, tatsächlich etwas von Gott zu erwarten.
nach Johannes 2,1-11
Am dritten Tag fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt und die Mutter Jesu war dabei. Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen.
Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr. Jesus erwiderte ihr: Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.
Seine Mutter sagte zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut!
Es standen dort sechs steinerne Wasserkrüge, wie es der Reinigungssitte der Juden entsprach; jeder fasste ungefähr hundert Liter.
Jesus sagte zu den Dienern: Füllt die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis zum Rand. Er sagte zu ihnen: Schöpft jetzt und bringt es dem, der für das Festmahl verantwortlich ist! Sie brachten es ihm.
Dieser kostete das Wasser, das zu Wein geworden war. Er wusste nicht, woher der Wein kam; die Diener aber, die das Wasser geschöpft hatten, wussten es. Da ließ er den Bräutigam rufen und sagte zu ihm: Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zu viel getrunken haben, den weniger guten. Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt aufbewahrt.
So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an ihn.
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Sr. Mag. Christine Rod MC
ist Regionalleiterin der Missionarinnen Christi für Deutschland und Österreich.
Wir bieten hier den Pfarren die Doppelseite des SONNTAG mit den Schriftstellen und dem Evangeliumskommentar zum Ausdruck als *pdf an.
die Zeitung der Erzdiözese Wien
Stephansplatz 4/VI/DG
E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at