Damit ändert Gott unser Verhalten: Er schenkt uns seine Liebe, damit wir unsere Mitmenschen mit Liebe behandeln. - Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist! (Lk 6,36)
Damit ändert Gott unser Verhalten: Er schenkt uns seine Liebe, damit wir unsere Mitmenschen mit Liebe behandeln. - Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist! (Lk 6,36)
P. Walter Ludwig OCist schreibt in der Zeitung der Erzdiözese Wien "Der SONNTAG" seine Gedanken zum Evangelium zum 7. Sonntag im Jahreskreis (24.2.2019)
zum 7. Sonntag im Jahreskreis; Lukas 6,27-38
Schon wieder ein schwieriges Evangelium! Nein, es gibt keine schwierigen Evangelien. Jeder Text ist „Frohe Botschaft“, durch die Jesus uns zu einem erfüllteren Leben führen will.
Aber es gibt Evangelien, die sind herausfordernder als andere, weil sie das unreflektierte Leben der Menschen besonders in Frage stellen. So ein Evangelium hören wir heute.
Jesus verlangt von seinen Jüngern Feindesliebe und Versöhnungsbereitschaft. Das fällt uns nicht leicht. Neben den konkreten Beispielen gibt er uns auch die Goldene Regel, dass wir unsere Mitmenschen so behandeln sollen, wie wir von ihnen behandelt werden wollen. Das fordert uns heraus.
Dazu zwei Beispiele:
In dem Film „Die Kinder des Monsieur Mathieu“ herrscht in einem Kinderheim die Erziehungsmethode Aktion – Reaktion: Jeder Fehler eines Kindes wird streng bestraft, damit regieren dort ständig Rache und Angst. Bis der neue Präfekt Monsieur Mathieu kommt, der mit den Kindern einen Chor gründet, sie ermutigt, ihnen Aufgaben gibt und ihnen Wertschätzung zeigt. Und alles blüht auf. Leider gewinnen dann wieder die Menschen mit Härte und Strafen die Oberhand.
Nur ein Film? Ja, aber einer, der zeigt, wie wichtig es ist, Vertrauen und Verantwortung zu schenken.
Papst Franziskus erzählte 2017 in Mailand Firmlingen und Erziehern dieses Erlebnis: „In einer Schule gab es einen Schüler, der war ein Phänomen im Fußballspielen und ein Desaster in seinem Verhalten in der Klasse.
Man sagte ihm, wenn er sich nicht gut benimmt, muss er sein geliebtes Fußballspielen aufgeben. Da er sich weiterhin schlecht benahm, durfte er zwei Monate nicht spielen, und die Sache wurde immer schlimmer. Das ist wahr, ich habe ihn gekannt.
Eines Tages sagte der Trainer zur Direktorin: ‚So geht’s nicht weiter! Lassen Sie mich etwas probieren.‘ Er ließ ihn wieder Fußballspielen und machte ihn sogar zum Mannschaftskapitän.
Der Junge merkte, dass er beachtet wurde und gab daher sein Bestes. So begann er nicht nur sich gut zu benehmen, sondern verbesserte sein ganzes Verhalten. Das scheint mir sehr wichtig in der Erziehung.“
Damit ändert Gott unser Verhalten: Er schenkt uns seine Liebe, damit wir unsere Mitmenschen mit Liebe behandeln.
nach Lukas 6, 27-38
Euch aber, die ihr zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen!
Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch beschimpfen!
Dem, der dich auf die eine Wange schlägt, halt auch die andere hin und dem, der dir den Mantel wegnimmt, lass auch das Hemd!
Gib jedem, der dich bittet; und wenn dir jemand das Deine wegnimmt, verlang es nicht zurück!
Und wie ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut auch ihr ihnen!
Wenn ihr die liebt, die euch lieben, welchen Dank erwartet ihr dafür? Denn auch die Sünder lieben die, von denen sie geliebt werden. Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, welchen Dank erwartet ihr dafür? Das tun auch die Sünder. Und wenn ihr denen Geld leiht, von denen ihr es zurückzubekommen hofft, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder leihen Sündern, um das Gleiche zurückzubekommen.
Doch ihr sollt eure Feinde lieben und Gutes tun und leihen, wo ihr nichts zurückerhoffen könnt. Dann wird euer Lohn groß sein und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn auch er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.
Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist! Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden!
Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden! Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden!
Gebt, dann wird auch euch gegeben werden! Ein gutes, volles, gehäuftes, überfließendes Maß wird man euch in den Schoß legen; denn nach dem Maß, mit dem ihr messt, wird auch euch zugemessen werden.
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P. Walter Ludwig OCist
Pfarrer und Prior der Stiftspfarre Wiener Neustadt-Neukloster.
Wir bieten hier den Pfarren die Doppelseite des SONNTAG mit den Schriftstellen und dem Evangeliumskommentar zum Ausdruck als *pdf an.
weitere Informationen zu
die Zeitung der Erzdiözese Wien
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E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at