Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor und der böse Mensch bringt aus dem bösen das Böse hervor. Denn wovon das Herz überfließt, davon spricht sein Mund.
Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor und der böse Mensch bringt aus dem bösen das Böse hervor. Denn wovon das Herz überfließt, davon spricht sein Mund.
Sr. Mag. Christine Rod MC schreibt in der Zeitung der Erzdiözese Wien "Der SONNTAG" zum Evangelium zum 8. Sonntag im Jahreskreis (3. 3. 2019)
zum Evangelium zum 8. Sonntag im Jahreskreis (3. 3. 2019) Lukas 6,39-45
Meine zweite Profession ist die der Supervisorin. In der Supervision ist viel von Zusammenhängen und von Wirkkräften die Rede; von Entwicklungen, die oft einmal durchaus absehbar sind und von dem, was man realistischerweise anstreben kann oder eigentlich auch schon längst einem Ende zuführen könnte.
Supervision ist keinerlei Widerspruch zur Theologie. Das wusste ich ja schon lange, aber das heutige Evangelium bestärkt mich in dieser Annahme. Das tut gut.
Zwei Schwerpunkte erkenne ich im heutigen Evangelium. Jesus spricht bekanntlich gern in anschaulichen Bildern, die er aus dem alltäglichen Leben aufgreift, um sich und seine Herzensanliegen verständlich zu machen.
Da kommt zunächst (wieder) einmal eine erfrischende Übertreibung vor, wenn uns Jesus auf eine realistische Selbsteinschätzung hinweisen will: Der Balken und der Splitter im Auge des Bruders und der Schwester – und eigentlich im eigenen Auge.
Genau darin höre ich nicht nur die Einladung zur gesunden Selbsteinschätzung, sondern auch zur Barmherzigkeit. Ich bin dankbar, dass mir Jesus wieder den Kopf zurecht rückt, wenn ich in der Gefahr bin, allzu genau zu wissen, was richtig ist und was nicht.
Und dann kommt das Wort vom Baum und von den Früchten. Der Baum ist das Bild für langes Wachstum, für Entwicklungen, für Zeit haben und Zeit geben. Ein Baum und seine Früchte sind keine naive, zufällige Angelegenheit.
Manchmal erlebe ich im (kirchlichen) Umfeld eine ziemliche Schwerfälligkeit: Man muss abwarten, man muss einander Zeit lassen und eine Chance geben, man darf ja nicht unbarmherzig sein und „gleich“ alles regeln wollen.
Ja, das stimmt, und doch - ! Und doch können wir im Grunde, wenn wir mit Klugheit und Realismus hinschauen, oft sehr genau einschätzen, was es sich lohnt weiter zu führen.
Wer und was das Potential in sich hat, sich weiter zu entwickeln. Und was wir einfach weiterlaufen lassen, weil wir die Auseinandersetzung und die klare Entscheidung scheuen. Dabei haben wir schon längst begriffen, dass „keine Feigen und keine Trauben“ zu erwarten sind.
Was kann da helfen? Ein kluger, geisterfüllter und manchmal auch humorvoller Blick auf die Früchte, die zu erwarten und zu erhoffen sind. Oder eben auch nicht.
nach Lukas 6,39-45
Er sprach aber auch in Gleichnissen zu ihnen: Kann etwa ein Blinder einen Blinden führen? Werden nicht beide in eine Grube fallen?
Ein Jünger steht nicht über dem Meister; jeder aber, der alles gelernt hat, wird wie sein Meister sein.
Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht?
Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen!, während du selbst den Balken in deinem Auge nicht siehst? Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; dann kannst du zusehen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen.
Es gibt keinen guten Baum, der schlechte Früchte bringt, noch einen schlechten Baum, der gute Früchte bringt.
Denn jeden Baum erkennt man an seinen Früchten: Von den Disteln pflückt man keine Feigen und vom Dornstrauch erntet man keine Trauben.
Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor und der böse Mensch bringt aus dem bösen das Böse hervor. Denn wovon das Herz überfließt, davon spricht sein Mund.
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Sr. Mag. Christine Rod MC
ist Regionalleiterin der Missionarinnen Christi für Deutschland und Österreich.
Wir bieten hier den Pfarren die Doppelseite des SONNTAG mit den Schriftstellen und dem Evangeliumskommentar zum Ausdruck als *pdf an.
weitere Informationen zu
die Zeitung der Erzdiözese Wien
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E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at