Beten ist für mich, wie wenn man auf einen Berg steigt. Ich trete aus dem Gewohnten heraus, Schritt für Schritt. Von oben auf die Landschaft des Alltags zu blicken, tut gut. Es hilft, sich für einen Moment aus den Verstrickungen zu lösen.
Beten ist für mich, wie wenn man auf einen Berg steigt. Ich trete aus dem Gewohnten heraus, Schritt für Schritt. Von oben auf die Landschaft des Alltags zu blicken, tut gut. Es hilft, sich für einen Moment aus den Verstrickungen zu lösen.
Maga. Stefanie Jeller, MAS schreibt in der Zeitung der Erzdiözese Wien "Der SONNTAG" ihre Gedanken zum Evangelium vom 2. Fastensonntag (17.3.2019)
Impuls - Inspiriert vom Evangelium
zum 1. Fastensonntag; Lukas 9, 28b-36
Als Mose vom Berg herunterstieg, strahlte die Haut seines Gesichtes. Denn er war Gott begegnet. Jesus ging es genauso. Gedanken übers Beten und Bergsteigen, und über eine Botschaft fürs Leben.
Als wir den Gipfel erreicht hatten, erblickten wir am Horizont das Rote Meer. Unsere Gesichter leuchteten – weil der Anblick herrlich war, und weil es heiß war und der Aufstieg anstrengend.
Lissy, Katrin, Bernhard, Sung-Hyung und ich studierten gemeinsam Theologie in Jerusalem. Wir hatten viel Hebräisch übersetzt, die Geschichten von der Wüstenwanderung des Volkes Israel, von Mose am Berg Sinai, von Gott, der aus einer Wolke spricht und die Gebote übergibt…
Jetzt schmunzelten wir darüber, dass es in der Bibel heißt: Als Mose vom Berg herunterstieg, strahlte die Haut seines Gesichtes.
Beim Absteigen schwiegen wir. Wir hatten etwas Besonders miteinander erlebt.
Jesus war mit seinen Freunden auf einen Berg gestiegen, weil er mit ihnen beten wollte. Was sie erlebten, musste sie ebenfalls an die Sinaigeschichten erinnert haben: Leuchtende Gesichter, Mose und Elija, die höchstpersönlich erscheinen, zwar keine Gebote, aber eine Stimme aus der Wolke, die über Jesus sagt: Auf ihn sollt ihr hören.
Die Freunde reagierten unbeholfen, wollten Hütten bauen. Nach dem Abstieg schwiegen sie.
Beten ist für mich, wie wenn man auf einen Berg steigt. Ich trete aus dem Gewohnten heraus, Schritt für Schritt. Das kann mühsam sein.
Aber von oben auf die Landschaft des Alltags zu blicken, tut gut. Es hilft, sich für einen Moment aus den Verstrickungen zu lösen. Manchmal muss ich schmunzeln.
Nicht immer verstehe ich deshalb schon alles. Aber es besteht die Chance, meiner inneren Stimme zu begegnen. Und die sagt: Darauf sollst du hören!
nach Lukas 9, 28b-36
In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Johannes und Jakobus mit sich und stieg auf einen Berg, um zu beten. Und während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichtes und sein Gewand wurde leuchtend weiß.
Und siehe, es redeten zwei Männer mit ihm.
Es waren Mose und Elija; sie erschienen in Herrlichkeit und sprachen von seinem Ende, das er in Jerusalem erfüllen sollte.
Petrus und seine Begleiter aber waren eingeschlafen, wurden jedoch wach und sahen Jesus in strahlendem Licht und die zwei Männer, die
bei ihm standen.
Und es geschah, als diese sich von ihm trennen wollten, sagte Petrus zu Jesus: Meister, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija.
Er wusste aber nicht, was er sagte. Während er noch redete, kam eine Wolke und überschattete sie. Sie aber fürchteten sich, als sie in die Wolke hineingerieten.
Da erscholl eine Stimme aus der Wolke: Dieser ist mein auserwählter Sohn, auf ihn sollt ihr hören.
Während die Stimme erscholl, fanden sie Jesus allein. Und sie schwiegen und erzählten in jenen Tagen niemandem von dem, was sie
gesehen hatten.
Inspiriert vom Evangelium
Aus dem Alltag heraustreten:
An welchem Ort gelingt mir das?
Mit welchen Menschen kann ich mir vorstellen,
gemeinsam zu beten?
Wie ist die erste Woche der Fastenzeit für mich verlaufen?
Was erwarte ich mir von der kommenden Woche?
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Maga. Stefanie Jeller, MAS
hat in Wien, Jerusalem und Salzburg Theologie und Spiritualität studiert.Ihre Stimme hören Sie auf radio klassik Stephansdom.
Wir bieten hier den Pfarren die Doppelseite des SONNTAG mit den Schriftstellen und dem Evangeliumskommentar zum Ausdruck als *pdf an.
weitere Informationen zu
die Zeitung der Erzdiözese Wien
Stephansplatz 4/VI/DG
E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at