Beten ist Beziehung zum Vater, viel mehr als Freundschaft, verschwenderischer in der Liebe und Freude als Menschen geben können.
Beten ist Beziehung zum Vater, viel mehr als Freundschaft, verschwenderischer in der Liebe und Freude als Menschen geben können.
Andrea Geiger schreibt in der Zeitung der Erzdiözese Wien "Der SONNTAG" ihre Gedanken zum Evangelium zum 17. Sonntag im Jahreskreis (28.7.2019)
zum 16. Sonntag im Jahreskreis:
mit Impuls - Inspiriert vom Evangelium; Lukas 11,1-13
Freundschaft ist manchmal ein ziemlich relativer Begriff… Laut Facebook beispielsweise habe ich ca. 1350 Freunde. Manche davon kenne ich kaum. Mit manchen verbindet mich ein Stück gemeinsamer Weg. Aber Facebook schafft es, dass wir voneinander und umeinander wissen, ein wenig zumindest Leben miteinander teilen – zumindest auf die Ferne.
Doch bei den wenigsten würde ich in der Nacht klingeln, wenn ich etwas bräuchte… Und – zugegeben – würde sich so ein Facebook-Freund oder Freundin bei mir melden für ein paar Brote in der Nacht, wäre ich wahrscheinlich nicht nur überrascht.
Selbst für die besten Freunde – bei denen wir Tag und Nacht – immer ein offenes Ohr und eine offene Tür haben, gibt es Grenzen, die wir gegenseitig achten und respektieren.
Allerdings gibt es Dinge, die selbst unter guten Freunden nicht gehen, möglicherweise sogar zum Beziehungsabbruch führen können.
Wenn ich Familien beobachte, mache ich die interessante Erfahrung, dass Eltern-Kind-Beziehungen anders funktionieren, als die meisten – auch besten – Freundschaften: Kinder dürfen (mit ihren Eltern) Sachen machen, die ich bei meinen Freunden nicht akzeptieren würde… Sie schreien dich stundenlang an, machen das Gegenteil der eben getroffenen Vereinbarung, manchmal speiben sie dich an, dann interessieren sie sich überhaupt nicht für dich, um sich dann aber wieder hemmungslos in deine Arme zu kuscheln, usw.
„Herr, lehre uns beten.“ Für Jesus ist Beten kein mechanisches Tun, keine vertragliche Absicherung „wenn du das tust, tu ich…“ oder ein Automat, wo man oben was reinwirft und unten kommt dann was raus.
Beten ist Beziehung zum Vater, viel mehr als Freundschaft, verschwenderischer in der Liebe und Freude als Menschen geben können.
Darum betet Jesus: „Vater (unser)…“ Und – wir sind keine Einzelkinder! Es geht immer um ALLE. Alle sind Geschwister, Söhne und Töchter eines Vaters. Ohne Bevorzugungen.
nach Lukas 11,1-13
Jesus betete einmal an einem Ort; als er das Gebet beendet hatte, sagte einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger beten gelehrt hat!
Da sagte er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Vater, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Gib uns täglich das Brot, das wir brauchen! Und erlass uns unsere Sünden; denn auch wir erlassen jedem, was er uns schuldig ist. Und führe uns nicht in Versuchung!
Dann sagte er zu ihnen: Wenn einer von euch einen Freund hat und um Mitternacht zu ihm geht und sagt: Freund, leih mir drei Brote; denn einer meiner Freunde, der auf Reisen ist, ist zu mir gekommen und ich habe ihm nichts anzubieten!, wird dann der Mann drinnen antworten: Lass mich in Ruhe, die Tür ist schon verschlossen und meine Kinder schlafen bei mir; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben?
Ich sage euch: Wenn er schon nicht deswegen aufsteht und ihm etwas gibt, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seiner Zudringlichkeit aufstehen und ihm geben, was er braucht.
Darum sage ich euch: Bittet und es wird euch gegeben; sucht und ihr werdet finden; klopft an und es wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet.
Oder welcher Vater unter euch, den der Sohn um einen Fisch bittet, gibt ihm statt eines Fisches eine Schlange oder einen Skorpion, wenn er um ein Ei bittet?
Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten.
Ein Gott, der Vater ist…
bedeutet für mich…
Wofür bin ich dankbar? –
Und teile es mit anderen?
„Beten ist ein 24/7-Lebensstil –
macht sich bemerkbar im Alltag durch Freude und Aufmerksamkeit.“
Andrea Geiger
leitet die Stabstelle APG der Erzdiözese Wien.
"Das Wort zur Schrift"- meine Gedanken zum Evangelium
Kardinal Schönborns Gedanken zum Evangelium
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