"Ich fordere unsere Politiker auf, zügig an der Umsetzung von Maßnahmen zur Barrierefreiheit in allen Bereichen zu arbeiten. Es ist absurd, im Jahr 2013 noch darauf hinweisen zu müssen", so Caritas-Präsident Landau.
"Ich fordere unsere Politiker auf, zügig an der Umsetzung von Maßnahmen zur Barrierefreiheit in allen Bereichen zu arbeiten. Es ist absurd, im Jahr 2013 noch darauf hinweisen zu müssen", so Caritas-Präsident Landau.
Caritas Präsident Landau fordert Barrierefreiheit im Regierungsprogramm. Interessenvertreter von Menschen mit Behinderung im Gespräch mit Parteien.
"Wir wollen, dass die Leute sehen, wie gut wir arbeiten. Wir wollen eine Chance bekommen und Praktika in Firmen machen", sagen Wolfgang Jurik und Julia Piribauer. Sie sind Interessenvertreter von Menschen mit Behinderung und arbeiten in einer Tagesstätte der Caritas. Wolfgang Jurik hat im vergangenen Herbst vor der Nationalratswahl in Gesprächen mit Politikern aller Parteien seine Fragen und Forderungen direkt gestellt. Forderungen, die nun in ein Regierungsprogramm einfließen müssen.
"Österreich hat sich im Jahr 2007 mit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention verpflichtet, die Rechte von Menschen mit Behinderung ernst zu nehmen. Doch dieses Bekenntnis bleibt wertlos, wenn man es nicht mit Leben füllt", betont Caritas Präsident Michael Landau in einer Aussendung anlässlich des Welttags der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember 2013. "Der jüngst veröffentlichte Bericht der UN-Staatenprüfer hat gezeigt, dass Österreich im Jahr 2013 alles andere als ein barrierefreies Land ist. Menschen mit Behinderung sind in Österreich in vielen Bereichen noch immer weit von Gleichberechtigung entfernt. Das ist untragbar."
Wolfgang Jurik, Julia Piribauer und Claudia Platteter wollen ein Leben führen können, so wie alle anderen Menschen in Österreich auch. "Barrieren schließen uns oft von Veranstaltungen aus. Autobusse und Züge können wir häufig nicht benutzen", berichtet Claudia Platteter, die sich immer wieder ärgert, wenn sie aufgrund ihrer Behinderung nicht ernst genommen wird.
Konkret kritisiert Landau, dass in Österreich die Barrierefreiheit an der Grenze eines Bundeslandes enden würde. Die Behindertenagenden müssten in den jeweiligen Sozialhilfegesetzen der Bundesländer einheitlich sein, zumindest der UN-Konvention entsprechend. "Es ist auch nicht einzusehen, warum der Bezug der Mindestsicherung etwa in Vorarlberg anders gehandhabt wird als in Wien."
Auch in sozialrechtlichen Belangen gibt es Nachholbedarf. Beispielsweise haben behinderte Mitarbeiter in Tageswerkstätten keinen gesetzlichen Anspruch auf Alterspension. "Auch hier brauchen wir einen Paradigmenwechsel: die Menschen leisten Arbeit und wollen wie alle anderen auch, in Pension gehen können", fordert Landau.
Außerdem macht Landau darauf aufmerksam, dass das Pflegegeld nach vier Jahren erhöht werden müsse, denn der Wertverlust betrage im Vergleich zum Einführungszeitpunkt der Leistung knapp 29 Prozent. Pflege muss für alle Menschen in diesem Land leistbar bleiben - unabhängig vom Einkommen und vom sozialen Status.
Darüber hinaus brauche es eine Bildungsoffensive in Richtung einer inklusiven Schule und mehr Programme zur beruflichen Integration von Menschen mit Behinderung, so Landau. Die nächste Bundesregierung werde auch nicht umhin kommen, mehr Mittel zur persönlichen Assistenz für Menschen mit Behinderung zur Verfügung zu stellen.
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