Kardinal Christoph Schönborn bei der missionarischen Initiative am 4. Juni am Karlsplatz.
Kardinal Christoph Schönborn bei der missionarischen Initiative am 4. Juni am Karlsplatz.
Mitglieder der Pfarren des Wiener Dekanats 4/5 waren am 4. Juni mit Kardinal Schönborn am Karlsplatz unterwegs.
4. Juni, 8 Uhr morgens, Wien. An die zwanzig Frauen und Männer aus dem Wiener Dekanat 4/5, bestückt mit Körben voller Manner-Schnittenpackungen und Segenssprüchen, gehen mit Kardinal Christoph Schönborn über den Karlsplatz. Noch sind es nur wenige, die in diesen Minuten durch den Resselpark eilen. Der Kardinal geht auf die Menschen zu, wünscht einen „Guten Morgen“ und immer wieder ergeben sich längere Gespräche. Ob mit dem werkenden Gärtner im Park oder mit einem Polizisten – die Menschen genießen die ungewohnte Gesprächssituation.
Gegen 8.15 Uhr strömen die Massen, von der U-Bahn kommend, durch die Passage. „Darf ich Ihnen einen Morgengruß geben mit einem Segen?“, fragt der Kardinal. „Kann ich gebrauchen“, murmelt ein Passant und geht mit dem Geschenk weiter. Viele Menschen bleiben beim Kardinal überrascht stehen, sie erkennen ihn, die meisten nehmen die Schnitten mit einem „Danke“. Nur ganz wenige eilen schnell vorbei, ohne etwas zu nehmen. Manchmal ergibt sich auch ein kurzes Gespräch auf Französisch, als der Kardinal einen Afrikaner anspricht. Dieser verabschiedet sich nach dem Gespräch mit einem Lächeln. 2.000 Manner-Schnittenpackungen mit Segensprüchen werden innerhalb von 70 Minuten rund um den Karlsplatz verteilt.
Für Dechant Wolfgang Unterberger war die Aktion „auch eine Imagewerbung für die Kirche, ein kleiner, religiöser Impuls. Viele Menschen waren überrascht, dass ihnen die Kirche etwas schenkt“. PGR-Mitglied Erwin Weindl aus der Pfarre St. Thekla wollte mit seiner Teilnahme an der Verteilaktion zeigen, „dass es uns gibt“. „Unsere Pfarre macht Ähnliches, mit Briefaktionen oder zu Valentin mit den Liebesbriefen“, sagt er.
Für Michael Glanz, Pfarre St. Josef zu Margareten, soll man „an unseren Gesichtern erkennen, dass wir eine Frohbotschaft verkünden“. „Wir müssen mehr und mehr präsent sein“, ist er überzeugt. Die Pfarre Margareten verteilt zu Allerseelen an die 1.000 Teelichter und Kärtchen mit der Aufschrift „Wir denken an Sie“ bei der U-Bahn-Station Pilgramgasse.
„Wir müssen einen Schritt auf die Menschen zu machen“, sagt Birgit Hager von der „Jugendkirche“. Es ist ihr wichtig, die Verbindung mit dem Dekanat zu leben und „bei missionarischen Aktionen dabei zu sein“.
Auch Elisabeth Wagner, Pfarre St. Elisabeth, ist es „ein Anliegen, Menschen anzusprechen und auf die Menschen zuzugehen“.