"Papst Franszikus hält uns den Spiegel vor, was Christsein bedeuten kann, was Menschsein bedeuten kann", so Horst Köhler in der Laudatio.
"Papst Franszikus hält uns den Spiegel vor, was Christsein bedeuten kann, was Menschsein bedeuten kann", so Horst Köhler in der Laudatio.
Jury des Medienpreises begründete Auszeichnung mit "großer praktizierter Nächstenliebe zu den Ärmsten".
Papst Franziskus (79) ist mit dem Medienpreis "Bambi" ausgezeichnet worden. Das katholische Kirchenoberhaupt nahm den Preis - ein goldenes Reh - bereits am Donnerstag, 10. November 2016 in Rom entgegen. Am Donnerstag, 17. November wurde bei der „Bambi-Gala“ die Verleihung in der deutschen „ARD“ öffentlich.
Die Jury begründete die Auszeichnung mit der "großen praktizierten Nächstenliebe des Papstes zu den Ärmsten der Welt". Weltweit schätzten die Menschen seine Authentizität, sein soziales Engagement und seinen unermüdlichen Einsatz für eine bessere Welt. "Mit seinem Aufruf zu mehr Toleranz und seiner besonderen Nähe zum Volk schafft er es, die Menschen - insbesondere die Jugend - wieder an die Kirche heranzuführen". Franziskus habe "die Linderung der Leiden der Armen in den Mittelpunkt seines Pontifikates gerückt und die Menschheit angesichts der weltweit wachsenden Flüchtlingsströme zu mehr Hilfsbereitschaft und Barmherzigkeit aufgefordert", so die Jury.
Die Laudatio bei der Preisverleihung hielt der ehemalige deutsche Bundespräsident Horst Köhler. Er unterstrich: "Papst Franszikus hält uns den Spiegel vor, was Christsein bedeuten kann, was Menschsein bedeuten kann." Die Leichtigkeit, mit der der Papst seine Liebe vorlebt ist "fast schon eine Provokation". Politisch müssen wir uns streiten, auch um Fragen wie die nach der richtigen Flüchtlingspolitik. Aber wir dürfen dabei nicht den Blick verlieren, worum es bei dem zu findenden Konsens geht, "denn die Würde des Menschen ist unantastbar!"
Wir müssen dem Papst dankbar sein, weil er dem Populismus und der Verrohung der politischen Kultur ein offenes Herz entgegensetzt. Gleichzeitig weist er zornig auf die menschengemachten Ungerechtigkeit der Welt hin. "Lassen Sie uns von diesem Papst provozieren", rief Köhler auf. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir alle in einem Boot sitzen. "Mit franziskanischer Fröhlichkeit und ruhig auch einer Prise Zorn, werden wir das auch schaffen!"
Überbringerin des "Bambi" im Apostolischen Palast war die in Berlin lebende syrische Schwimmsportlerin Yusra Mardini. Sie hatte auf ihrer eigenen Flucht über das Mittelmeer Dutzende Mitflüchtlinge gerettet, indem sie mit ihrer Schwester schwimmend ein Schlauchboot an die Küste von Lesbos manövrierte. Yusra Mardini war bei den Olympischen Spielen in Rio im Flüchtlingsteam angetreten. Auch Mardini wurde mit einer „Bambi“ ausgezeichnet
Zu den "Millennium"-Preisträgern der vergangenen Jahre zählen Bill Gates, Bill Clinton, Helmut Schmidt, Muhammad Ali, Königin Rania von Jordanien, Kronprinzessin Mary von Dänemark und Königin Silvia von Schweden.