Anlässlich des Doppeljubiläums „100 Jahre Fatima – 70 Jahre Rosenkranz-Sühnekreuzzug (RSK)“ pilgerten an die 500 Mitglieder und Freunde des RSK am 15. Juli an den Ursprungsort nach Mariazell. Der „SONNTAG“ war dabei.
Vor der Statue der „Magna Mater Austriae“, der Schutzfrau Österreichs, hat der RSK-Gründer, der Franziskaner-Pater Petrus Pavlicek, in Mariazell den Ruf vernommen, eine Gebetsgemeinschaft für die Freiheit Österreichs, das damals besetzt war, und den Frieden in der Welt zu gründen.
„Tut, was ich euch sage, und Ihr werden Frieden haben“, diese Eingabe hatte P. Petrus, als er im Jahr 1946 in Mariazell vor dem Gnadenaltar kniete.
Unter dem Leitwort „Beten für den Frieden“ verband dann P. Petrus Millionen Menschen in vielen Ländern der Welt in einem Apostolat, in dem viel Segen zu erbitten möglich war, zuerst für Österreich, später über alle Grenzen hinweg. „Geeintes Gebet ist eine Macht, die Gottes Barmherzigkeit auf diese Welt herabzieht“, sagte P. Petrus Pavlicek. Heute ist der Rosenkranz-Sühnekreuzzug eine in 132 Ländern der Welt verbreitete Gebetsgemeinschaft, in der mehrere hunderttausend Menschen, Frauen und Männer, im Gebet um den Frieden in der Welt miteinander verbunden sind.
Rund 500 Wallfahrer waren in acht Bussen am Samstag, 15. Juli 2017, von Wien nach Mariazell unterwegs, die geistliche Leitung des Tages oblag P. Benno Mikocki OFM. In seiner Predigt bei der Festmesse in Mariazell erinnerte P. Benno, dass Maria, die Rosenkranz-Königin, „uns hilft, Jesus besser zu verstehen“.
Dies sei auch das Anliegen des Rosenkranzgebetes: „Jesus und sein Wort besser zu verstehen“. Die Christen sollten den Rosenkranz „als Jesus-Gebet“ beten. Im Fürbittgebet der Pilgermesse wurde noch weiterer RSK-Gründungsväter gedacht, unter ihnen Außenminister Leopold Figl und Bundeskanzler Julius Raab.
Bei der Nachmittags-Andacht am Gnadenaltar zitierte P. Benno ein Wort des heiligen Hieronymus: „Die Schrift nicht kennen, heißt Christus nicht kennen.“ „Maria will, dass wir die Schrift kennen“, sagte der Franziskaner: „Es braucht eine Leidenschaft für das Wort Gottes an der Hand Mariens.“ Ausgehend vom Gemeinsamen Priestertum aller Gläubigen sei es Aufgabe der Priester und der Laien, „das Wort Gottes und den Glauben zu vermitteln“. Dies sei auch eine besondere Aufgabe des Rosenkranz-Sühnekreuzzugs.
Zum Abschluss führte die Wallfahrt zur Feier der Marienvesper in die Basilika von Klein-Mariazell. Dort unterstrich P. Benno in seiner Ansprache die „politische Dimension des RSK“. Er nannte als „große Gefahren“ die Schulden Österreichs und die anhaltende Atomrüstung. Aufgabe des RSK sei es, die Neuevangelisierung Österreichs „mit dem Rosenkranzgebet und der Hinwendung zum Wort Gottes“ zu leben.
Der SONNTAG fragte auch Wallfahrerinnen und Wallfahrer nach ihren Eindrücken. „Mir hat die festliche Gestaltung des Festgottesdienstes, etwa das gesungene Vaterunser auf Aramäisch durch die Maronitische Gemeinde, besonders gut gefallen“, sagte Maria W. aus der Pfarre Mauer-St. Erhard (Wien 23): „P. Benno hat uns zum Engagement ermutigt. Das zu tun, was man tun kann.“
Elisabeth Bacher aus der Pfarre Siebenhirten (Wien 23) unterstrich „die Bedeutung von Bibel und Rosenkranz für unser Glaubensleben“: „Ich kleiner Mensch kann durch das Rosenkranz-Gebet zum Frieden in der Welt beitragen.“ Bacher: „Diese Wallfahrt zeigte uns auch eine Facette der Weite der katholischen Kirche.“
Jolanta Bauer vom Pfarrverband St. Leopold und St. Josef (Wien 2) hat die „musikalische Gestaltung der Festmesse, besonders die wunderschönen Marienlieder, als sehr mystisch empfunden.“
Eine weite Anreise hatte Cäcilia Schimek aus der Pfarre Hohenau an der March. Auch sie hat das Gebet und die Musik „sehr bewegt“. „Diese alte Lieder gehen wirklich ins Herz“, sagt sie.
Für ihren Sohn Manfred Schimek (Pfarre St. Ulrich, Wien 6/7) zeigte die Wallfahrt, „dass es auch mehrere Männer in der Kirche gibt“. „Die Botschaft von Fatima hat mich berührt, sie hat nichts an Aktualität verloren“, sagt er zum SONNTAG: „Das Gebet für den Frieden ist sehr, sehr wichtig.“
Auch für Senta Reichenpfader (Dompfarre St. Stephan, Wien 1) ist „das Gebet für den Frieden“ ein wesentliches Anliegen. Als „erholsam vom Trubel des Alltags“ empfand sie „die herrlichen Kirchenräume“ in Mariazell und Klein Mariazell. Von Klein Mariazell nahmen die Pilger ihren Weg zurück nach Wien.
Infos zum Jubiläumsjahr unter www.rsk-ma.at
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