Der Stephansdom, das religiöse und kulturelle Zentrum Wiens und Wahrzeichen für Österreich.
Der Stephansdom, das religiöse und kulturelle Zentrum Wiens und Wahrzeichen für Österreich.
ORF-III-Neuproduktion "Habsburg und der Dom - St. Stephan unter dem Doppeladler" spannt Bogen vom Ausbau der Kirche unter Rudolf dem Stifter bis zum Begräbnis von Kaiserin Zita 1989. Erstausstrahlung am Ostermontag im Rahmen des umfangreichen ORF III-Oster-Schwerpunkts.
Die Geschichte des Wiener Stephansdom war von seinem Ausbau zur damals größten gotischen Domkirche bis zum Ende der Monarchie 1918 eng mit dem Haus Habsburg verbunden. Das ist das Thema der ORF-III-Neuproduktion "Habsburg und der Dom - St. Stephan unter dem Doppeladler", die am Donnerstag im Wiener Ringturm präsentiert wurde.
Unter der Regie von Manfred Corrine wird der Bogen von Erzherzog Rudolf IV., der 1359 die romanische Pfarrkirche zum gotischen Dom ausbauen ließ, bis zum Begräbnis von Kaiserin Zita 1989 gespannt. Mit der Errichtung des Domkapitels schuf Rudolf der Stifter zudem die Grundlagen dafür, dass unter Kaiser Friedrich III. schließlich Wien als Diözese errichtet und der Stephansdom zur Bischofskirche und somit Ort dynastischer Selbstdarstellung erhoben werden konnte.
Trotz aller monarchischen Verbindungen ist und bleibt der Dom zuallererst ein lebendiger Ort des Glaubens. Das betont Kardinal Christoph Schönborn in der Dokumentation. Über Jahrhunderte bis heute sei der Stephansdom eine "Pilgerstation", bei der die "Gegenwart des Himmels schon auf Erden erfahrbar" sei, so der Wiener Erzbischof im Blick auf die jährlich über fünf Millionen Besucher der Domkirche. Neben dem Kardinal kommen im Film u.a. der Wiener Kirchenhistoriker Rupert Klieber und die Leiterin des Kardinal-König-Archivs, Annemarie Fenzl, zu Wort.
"Der Stephansdom ist das religiöse und kulturelle Zentrum Wiens und ein Wahrzeichen für Österreich." Das unterstrich der designierte Wiener Bürgermeister, Michael Ludwig, nach der Präsentation des Films. Es sei sehr positiv, dass der Stephansdom heute anders als in seiner Vergangenheit "nicht politisch instrumentalisiert" werde. Vielmehr sei der Dom ein "Zeichen des Wiederaufbaues" durch das Volk und dadurch auch ein "Zeichen der Solidarität". Dass der Dom diese Solidarität weiter benötige, unterstrich Günter Geyer als Obmann des Vereins "Unser Stephansdom": "Rund zwei Millionen Euro braucht der Dom jährlich, damit er so bleibt, wie er ist."
Für ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz ist das nunmehr vierte Stück einer Doku-Reihe über den Stephansdom "Teil der Erfolgsgeschichte von ORF III", der täglich rund 700.000 Zuseher erreicht. Und an eine Fortsetzung ist aufgrund des ungebrochenen Interesses und der facettenreichen Geschichte des Doms offenbar schon gedacht: "Die Katakomben unter dem Stephansdom", schlug der künftige Wiener Bürgermeister als nächstes Thema vor, der ORF-Generaldirektor hielt das für durchaus möglich, und das Publikum quittierte die Ansage mit Applaus.
Der neue Film über den Stephansdom ist ein Höhepunkt im Oster-Schwerpunkt von ORF III, der insgesamt rund 150 Beiträge umfasst. So steht der Ostermontagabend im Zeichen des Wiener Stephansdoms und des Petersdoms im Vatikan. Den Beginn machen um 20.05 Uhr "Gedanken zum Stephansdom 2018". Um 20.15 folgt die Dokumentation "Habsburg und der Dom - St. Stephan unter dem Doppeladler". Ab 21 Uhr steht der Petersdom auf ORF III im Mittelpunkt.
Eine weitere Neuproduktion der Reihe "Aus dem Rahmen" befasst sich am Dienstag, 27. März, ab 20.15 Uhr, mit dem neuen Dom Museum Wien. Darin führen die Museumsdirektorin Johanna Schwanberg und ORF III-Sendungsmoderator Karl Hohenlohe durch die Schätze des Museums. Herzstück der Sammlung ist ein Bildnis von Rudolf dem Stifter, dem ältesten Porträt des Abendlandes aus dem 14. Jahrhundert. Das Museum will historische Exponate aus Gotik und Barock mit der Gegenwartskunst verbinden und so die Besucher in einen kulturellen und religiösen Dialog bringen, erklärte Schwanberg bei der Programmpräsentation am Donnerstag.
Für ORF III-Programmdirektor Peter Schöber ist der Oster-Schwerpunkt nicht nur Teil des inhaltlichen Auftrags des Senders. Man würde damit auch auf das "unglaubliche Interesse an Spiritualität und Sinnsuche" eingehen. "Wir wollen Werte zeigen und woher sie kommen", so Schöber zum Selbstverständnis des Senders.
Der Religions-Schwerpunkt auf ORF III startet am 25. März mit einer Ausgabe des Magazins "Cultus" zum Palmsonntag (8.35 Uhr) in die Karwoche. Pater Wilfried Kowarik geht darin im Stift Melk Fragen rund um das Fest nach. Tags darauf stehen bei einem "Themenmontag" Dokumentationen über Maria Magdalena und die Bibel auf dem Programm: Dem "Geheimnis der Maria Magdalena" (20.15 Uhr) folgen Informationssendungen über den Heiligen Gral (21.15 Uhr), das Kolosseum (22.10 Uhr) und "Wie die Bibel heilig wurde - Josef Hader im Heiligen Land" (23 Uhr).
Zu den weiteren ORF-III-Highlights gehören am Dienstag der Karwoche Dokumentationen über "Die Wahrheit hinter den Jesus-Reliquien" (21.05 Uhr), "Wie Jesus wirklich aussah" (23 Uhr) und am Mittwoch über das "Rätselhafte Judas-Evangelium" (21.55 Uhr). Das Oster-Programm am 29. März beginnt um 9.30 Uhr mit einer Ausgabe des Formats "Cultus" zum Gründonnerstag. Ab 13.05 Uhr nimmt eine Reportage den Rockerpriester Guy Gilbert in den Blick; darauf folgen um 13.40 Uhr eine Dokumentation über die Reise des jungen Münchner Priesters Rainer Maria Schießler und einer Schüler ins Heilige Land, um 14.25 Uhr eine Sendung über Osterbräuche in Österreich und ab 15.15 Uhr ein "Spezial zu Ostern" über "Fastentuch und Osterei".
Am Karfreitag, dem 30. März, steht am Abend (20.15 Uhr) eine "Spezial zu Ostern" über Kardinal Franz König (1905-2004) auf dem Programm. Bereits am Vormittag, um 9 Uhr, nimmt eine Ausgabe des Formats "Cultus" den Karfreitag in den Blick.