Die Initiative "Mary's Meals" hilft mit einer Zehn-Euro-Spende einem Kind, ein ganzes Jahr lang mit einer warmen Mahlzeit den Schulbesuch zu ermöglichen.
Über die 2002 gegründete Initiative werden mittlerweile rund 600.000 arme Kinder in 16 Ländern mit jeweils einer warmen Mahlzeit täglich in ihren Schulen versorgt. Durch die Mahlzeiten können die Kinder regelmäßig die Schule besuchen, anstatt sich immer wieder darum sorgen zu müssen, Nahrung zu finden und ihr Überleben zu sichern.
Dass man mit einem so geringen Betrag helfen könne, liege einerseits daran, dass die Zutaten für das Essen im jeweiligen Land angebaut würden. "Das kurbelt die lokale Wirtschaft an", so MacFarlane-Barrow. Ein weiterer Grund sei, dass der Großteil der Arbeit von freiwilligen Helfern, darunter Mütter der Kinder, erledigt werde. "Wir haben heute mehr als 60.000 Mitarbeiter, die das Essen vorbereiten und verteilen."
Der Schwerpunkt der Arbeit liegt in Malawi. "Dort können wir heute ein Kind für sieben Euro pro Jahr ernähren", berichtete MacFarlane-Barrow. Die Kinder bekommen hier einen Brei aus Getreide, Soja, Zucker, Vitaminen und Nährstoffen. In anderen Ländern koste die Ernährung eines Kindes "etwas mehr" als zehn Euro, so etwa in Haiti, wo die Kinder Reis und Fisch bekommen, berichtete der Gründer.
MacFarlane-Barrow wurde vom amerikanischen TV-Sender CNN zum "Top Ten Hero 2010" gewählt. Darauf angesprochen erklärte er, es sei ihm peinlich gewesen, dass seine Person so hervorgehoben worden sei, denn hinter "Mary's Meals" stünden viele Helfer. MacFarlane-Barrow: "Durch ihre vielen kleinen Taten der Liebe geschieht diese schöne Sache." Die Vision von "Mary's Meals" sei, dass jedes Kind, das es braucht, eine warme Mahlzeit in seiner Schule bekommt. "Wir glauben, dass das auch möglich ist, weil es so wenig kostet", so MacFarlane-Barrow.
Den Betroffenen in den jeweiligen Ländern sei auch bewusst, dass ein Weg aus der Armut über Bildung führe. In Afrika würden Kinder viele Kilometer laufen, um eine Schule besuchen zu können und manche Familien müssten große Opfer dafür bringen, berichtete MacFarlane-Barrow. Die schönsten Momente seien die, wenn Kinder mit Unterstützung von "Mary's Meals" ihre Schulausbildung schafften und anschließend entweder eine höhere Ausbildung beginnen oder eine Arbeit finden. Diese Kinder hätten die Chance, "ihre Länder aus der Armut zu führen", sagte der Gründer.
Beeindruckt davon, "wie man so wenig Geld so viel effektive Hilfe leisten kann", zeigte sich der Wiener Dompfarrer Toni Faber beim "Solidaritätstag" im MAK. Die Initiative sei "bestechend in der Einfachheit, in der Umsetzung und Zusammenarbeit". Bei "Mary's Meals" sei man mit einer Spende von zehn Euro für ein Kind ein Jahr lang helfend unterwegs: "Da kann man nicht nein sagen."
"Gerade in der kleinen Spende liegt ein gewisser Charme, nämlich das Gefühl, mit einer kleinen Spende trotzdem viel bewirken können", erklärte auch der Heiligenkreuzer Altabt Gregor Henckel-Donnersmarck.
Starkoch Helmut Österreich hat anlässlich des "Solidaritätstags" unter dem Motto "Eine Schale Getreide für den Hunger in der Welt" einfache Getreiderezepte kreiert, die unter www.marysmeals.at abrufbar sind.
(red/KAP)