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02.06.2017 · Glaube · Bibel

Quelle einer inneren Kraft (Joh 20, 19-23)

Die Ausgießung des Heiligen Geistes am 50. Tag nach Ostern (pentacoste hemera, daher Pfingsten) wird zur Quelle einer inneren Dynamik und Kraft, in der sie „die großen Taten dessen verkünden, der uns aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat“ (1 Petr 2, 9).

Dr. Ingeborg Gabriel schreibt zum Evangelium zum Pfingstsonntag  (4.6.2014)

 

 

Das Wort zur Schrift

(zum Evangelium zum Evangelium zum Pfingstsonntag, Johannes 20, 19-23)

 

 

Das Evangelium des heutigen Sonntags und die beiden Lesungen gehören zusammen gelesen. Nur dann können wir annähernd verstehen, welches unerwartete Ereignis über die Jünger gleichsam hereinbricht.

 

Diese Geistsendung, die Jesus ankündigt, wird das weitere Leben der Jünger und Jüngerinnen und damit  der Kirche als Ganzes entscheidend bestimmen. Die Ausgießung des Heiligen Geistes am 50. Tag nach Ostern (pentacoste hemera, daher Pfingsten) wird zur Quelle einer inneren Dynamik und Kraft, in der sie „die großen Taten dessen verkünden, der uns aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat“ (1 Petr 2, 9).


Die Menschen, vor denen die Apostel sprechen, waren in Jerusalem zum Fest der Gebotsverkündigung am Sinai (Schewuot) am 50. Tag nach dem Pessachfest zusammen gekommen. Auch das Pfingstfest legt durch die Annahme des Evangeliums von Jesus als dem Gekreuzigten und Auferstandenen den Grund für eine neue Existenz.

 

Der Geist, der jeden Christen und jede Christin erfüllt, vermittelt die spezifischen Fähigkeiten, die Charismen, wie Paulus schreibt, um die Sendung Jesu in allen Sprachen und zu allen Zeiten, in der ganzen Welt fortzusetzen, wobei aus dem Korintherbrief schon die Erfahrung der jungen christlichen Gemeinden spricht. Durch den Geist und seine Gaben sollen sie eine neue Gotteserkenntnis vermitteln.

 

An die Stelle der Zerrissenheit der Menschheit, für die der Turmbau zu Babel als Gegenbild zum Pfingstgeschehen steht, soll eine geistgewirkte, lebendige Einheit der Sprachen und Kulturen treten. Es lohnt, darüber nachzudenken, was diese Sendung im Heiligen Geist in der gegenwärtigen Weltlage für jeden Einzelnen und jede Einzelne „hic et nunc – hier und jetzt“ bedeutet und uns danach auszurichten.

 

 

 

 Evangelium

 nach Johannes 20, 19-23

 

 Am Abend des ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!


Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen.


Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.


Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist!


Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.

 

 

Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen zu reden


1. Lesung aus Apostelgeschichte 2, 1-11

 

Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.
 

In Jerusalem aber wohnten Juden, fromme Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als sich das Getöse erhob, strömte die Menge zusammen und war ganz bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden.


Sie gerieten außer sich vor Staunen und sagten: Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden? Wieso kann sie jeder von uns in seiner Muttersprache hören: Parther, Meder und Elamiter, Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, von Pontus und der Provinz Asien, von Phrygien un d Pamphylien, von Ägypten und dem Gebiet Libyens nach Zyrene hin, auch die Römer, die sich hier aufhalten, Juden und Proselyten, Kreter und Araber, wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten verkünden.

 

 

Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen

 

2. Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther 12, 3b-7.12-13

 

Keiner kann sagen: Jesus ist der Herr!, wenn er nicht aus dem Heiligen Geist redet.


Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist. Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn. Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott: Er bewirkt alles in allen. Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt.


Denn wie der Leib eine Einheit ist, doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich es viele sind, einen einzigen Leib bilden: so ist es auch mit Christus.


Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen, Juden und Griechen, Sklaven und Freie; und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt.

 

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erstellt von: Der SONNTAG / Dr. Ingeborg Gabriel
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Weitere Informationen

Dr. Ingeborg Gabriel

ist Universitätsprofessorin und leitet das Fach Sozialethik an der Universität Wien.


 

Schwerpunkt Pfingsten - Das Fest des Heiligen Geistes

 

Der Heilige Geist


 

"Das Wort zur Schrift"

 

 

 

Gedanken zum Evangelium

 


Wir bieten hier den Pfarren die Doppelseite des SONNTAG mit den Schriftstellen und dem Evangeliumskommentar zum Ausdruck als *pdf an.


 

weitere Informationen zu

 

Der SONNTAG
die Zeitung der Erzdiözese Wien
Stephansplatz 4/VI/DG
1010 Wien
T +43 (1) 512 60 63
F +43 (1) 512 60 63-3970

E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at

 
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Neue Behelfe für Erstkommunion und Firmung

Die neuen Behelfe der Jungen Kirche für die Sakramente der Erstkommunion und der Firmung sind jetzt im Behelfsdienst der Erzdiözese Wien erhältlich.

Mariä Empfängnis - Was Katholiken glauben und feiern

Am 8. Dezember feiern wir das Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria („Mariä Empfängnis“). Die Kirche bringt damit die Überzeugung zum Ausdruck, dass Maria seit ihrer Zeugung durch ihre Eltern von der Erbsünde frei war.

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