Jesus bittet nicht darum, ein bisschen aufzuräumen. Er schlägt auch nicht vor die Prioritäten etwas zu ändern. Es geht hier nicht um mehr Ordnung. Er macht reinen Tisch. Wirft raus, was hier keinen Platz hat.
Jesus bittet nicht darum, ein bisschen aufzuräumen. Er schlägt auch nicht vor die Prioritäten etwas zu ändern. Es geht hier nicht um mehr Ordnung. Er macht reinen Tisch. Wirft raus, was hier keinen Platz hat.
Andrea Geiger schreibt in der Zeitung der Erzdiözese Wien "Der SONNTAG" zum Evangelium zum 3. Fastensonntag (4.3.2018).
zum Evangelium zum 3. Fastensonntag nach Johannes 2, 13-25
Show time! Der sonst so sanfte Jesus kommt hier massiv aggressiv rüber. Da muss ihm ein größeres Tier als eine Laus über die Leber gelaufen sein…
Wobei im Tempel fand statt, was dort eigentlich immer schon war. Schließlich brauchte man ja für verschiedene Kulthandlungen unterschiedliche Opfertiere. Nachdem die Leute von überall her kamen, waren auch Geldwechsler notwendig. Also alles ganz normal, wie immer.
Doch das scheint Jesus zu stören: „Ganz normal, wie immer“ muss nicht zwingend richtig sein.
Jesus bittet nicht darum, ein bisschen aufzuräumen. Er schlägt auch nicht vor die Prioritäten etwas zu ändern. Es geht hier nicht um mehr Ordnung. Er macht reinen Tisch. Wirft raus, was hier keinen Platz hat. Besonders sensibel und schmerzschonend wirkt das nicht.
Jesus redet vom Haus seines Vaters und meint damit sich selber. Er ist das Haus des Vaters. „Viele kamen zum Glauben an seinen Namen, als sie die Zeichen sahen, die er tat.“
Diesen leidenschaftlichen Jesus wünsche ich mir heute auch, der auftritt, durchgreift, Zeichen setzt. Allerdings habe ich klare Vorstellungen von den Zeichen, wie sie ausschauen sollten und wirken könnten…
Aus meiner bisherigen Erfahrung fürchte ich mich ein wenig vor den Zeichen, weil sie so überhaupt nicht in meine Welt passen, in der so vieles ganz normal, wie immer läuft.
Seine Zeichen sind so quer, so überraschend nicht dem Mainstream entsprechend, dass es meist schon viel Mut und noch mehr Demut braucht, sie zu erkennen und für sie zu stehen.
Gott saniert sein Haus, hat mit Jesus den Eckstein gelegt und baut weiter mit jedem und jeder von uns, die seine Zeichen erkennen und zu deuten verstehen – nur aus Liebe. Alles andere wird rausgeschmissen. Ist schon krass.
Jesus, ich bitte dich um deinen Heiligen Geist, den Geist der Liebe und der Klarheit, deine Zeichen zu sehen und zu glauben.
Amen.
nach Johannes 2, 13-25
Das Paschafest der Juden war nahe, und Jesus zog nach Jerusalem hinauf. Im Tempel fand er die Verkäufer von Rindern, Schafen und Tauben und die Geldwechsler, die dort saßen.
Er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle aus dem Tempel hinaus, dazu die Schafe und Rinder; das Geld der Wechsler schüttete er aus, und ihre Tische stieß er um.
Zu den Taubenhändlern sagte er: Schafft das hier weg, macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle!
Seine Jünger erinnerten sich an das Wort der Schrift: Der Eifer für dein Haus verzehrt mich.
Da stellten ihn die Juden zur Rede: Welches Zeichen lässt du uns sehen als Beweis, dass du dies tun darfst? Jesus antwortete ihnen: Reißt diesen Tempel nieder, in drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten.
Da sagten die Juden: Sechsundvierzig Jahre wurde an diesem Tempel gebaut, und du willst ihn in drei Tagen wieder aufrichten? Er aber meinte den Tempel seines Leibes.
Als er von den Toten auferstanden war, erinnerten sich seine Jünger, dass er dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesprochen hatte.
Während er zum Paschafest in Jerusalem war, kamen viele zum Glauben an seinen Namen, als sie die Zeichen sahen, die er tat.
Jesus aber vertraute sich ihnen nicht an, denn er kannte sie alle und brauchte von keinem ein Zeugnis über den Menschen; denn er wusste, was im Menschen ist.
Andrea Geiger
leitet die Stabstelle APG der Erzdiözese Wien.
Wir bieten hier den Pfarren die Doppelseite des SONNTAG mit den Schriftstellen und dem Evangeliumskommentar zum Ausdruck als *pdf an.
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E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at