Und als Er sie beim Namen nennt… kann sie sich Ihm zuwenden und Ihn erkennen – den geliebten Freund und Mentor – Rabbuni! – mein Meister.
Und als Er sie beim Namen nennt… kann sie sich Ihm zuwenden und Ihn erkennen – den geliebten Freund und Mentor – Rabbuni! – mein Meister.
Andrea Geiger schreibt in der Zeitung der Erzdiözese Wien "Der SONNTAG" zum Evangelium zum Ostersonntag (1.4.2018).
zum Evangelium zum Ostersonntag nach Johannes 20, 1-18
Während die einen damit beschäftigt sind, darauf zu achten, wer wann was darf oder am schnellsten da oder dort ist… passiert – fast nebenbei – überhaupt das Wichtigste.
Nein, nein, der Atem stockt nicht vom vielen Laufen. Die ganze Situation ist so unbegreiflich und so verstörend – voller Angst, Enttäuschung und unendlicher Traurigkeit – Verzweiflung.
Möglicherweise raubt die Verzweiflung die Luft zum Atmen. Der geliebte Freund und Mentor ist nicht einfach tot, er wurde hingerichtet, verspottet und brutal ermordet.
Und jetzt ist auch noch der Leichnam weg. Einfach weg. Kein Ort mehr zum Trauern. Wohin mit der ganzen Sehnsucht?
Die Erinnerung an das seltsame Gerede und die Ankündigungen von Auferstehung – na hallo – wir können denken, und die hat definitiv den Touch eines Wunschtraumes und den bitteren Nachgeschmack einer Vertröstung.
Für die Jungs scheint das ausreichend zu sein, sie glauben, heißt es lapidar. Die Kurzfassung dieses Osterevangeliums ist hier zu Ende.
Doch die Langfassung birgt die wohl wunderschönste Begegnung überhaupt – seit es Menschen gibt.
Maria von Magdala verweilt in der Stille ihres Schmerzes und ihrer leidenschaftlichen Sehnsucht.
Der Zauber dieses Augenblickes der Begegnung mit dem Auferstandenen ist nicht geprägt von triumphaler Überheblichkeit – selbst nach der Überwindung von absolut gebrochener Scham inkl. des Todes – sondern nur von zwei Fragen voll zärtlichem Mitgefühl, Zuneigung und vertrauter Intimität: „Frau, warum weinst du? Wen suchst du?“
Und als Er sie beim Namen nennt… kann sie sich Ihm zuwenden und Ihn erkennen – den geliebten Freund und Mentor – Rabbuni! – mein Meister.
„Jesus, ich danke dir für alle, die nach so einer Begegnung mit dir, mir von dir erzählt haben – wie damals Maria von Magdala, die du zu deinen Brüdern geschickt hast. Und ja, ich sehne mich auch nach dieser Intimität mit dir. Amen.“
nach Johannnes 20, 1-18
Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war.
Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen, und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat.
Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab; sie liefen beide zusammen dorthin, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als Erster ans Grab.´Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging aber nicht hinein.
Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Kopf Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle.
Da ging auch der andere Jünger, der zuerst an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte. Denn sie wussten noch nicht aus der Schrift, dass er von den Toten auferstehen musste.
Dann kehrten die Jünger wieder nach Hause zurück.
Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein.
Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten.
Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat. Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war.
Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen.
Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister.
Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern, und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.
Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er ihr gesagt hatte.
Andrea Geiger
leitet die Stabstelle APG der Erzdiözese Wien.
Ostern - Jesus ist auferstanden!
Wir bieten hier den Pfarren die Doppelseite des SONNTAG mit den Schriftstellen und dem Evangeliumskommentar zum Ausdruck als *pdf an.
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