Errichtet wurde die Bildsäule "Spinnerin am Kreuz" 1451/1452 im Auftrag der Stadt Wien von der Dombauhütte.
Errichtet wurde die Bildsäule "Spinnerin am Kreuz" 1451/1452 im Auftrag der Stadt Wien von der Dombauhütte.
Ein Blitzeinschlag und der permanente Autoverkehr haben für massive Schäden an dem Wahrzeichen gesorgt.
Das von Blitzeinschlag und permanentem Autoverkehr schwer beschädigte Favoritner Wahrzeichen "Spinnerin am Kreuz" wird restauriert. Das teilte der Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien mit.
"Die 'Spinnerin am Kreuz' ist ein herausragendes Favoritner Wahrzeichen und damit auch ein bedeutender Teil des kulturellen Erbes unserer Stadt", erklärte Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler. Die 16 Meter hohe Bildsäule habe durch ihre exponierte Lage und durch die Sage, die ihrer Errichtung zugeschrieben wird, einen hohen Bekanntheitswert in der Wiener Bevölkerung. Die hoch aufragende, spätgotische Bildsäule thront in exponierter Lage auf der Anhöhe des Wienerberges an der Triester Straße, die in den Süden führt.
Sie steht in der denkmalpflegerischen Obhut der Kulturabteilung (MA 7), die Kulturabteilung ist demnach für Reinigung, Restaurierung und statische Überprüfung zuständig. Bei einer routinemäßigen Sicherheitsüberprüfung 2021 sei ein unerwartet schlechter Bauzustand des Denkmals festgestellt worden, heißt es in der Aussendung. Die Befundung durch einen Fachrestaurator habe massive Schäden ergeben. Sie seien einerseits auf die permanenten Erschütterungen durch den Verkehr auf der Triester Straße zurückzuführen, andererseits auf einen im letzten Jahr stattgefundenen Blitzeinschlag. Die Restaurierung wird noch in diesem Jahr durchgeführt und abgeschlossen. Die Kosten belaufen sich auf 180.000 Euro.
Errichtet wurde die Bildsäule "Spinnerin am Kreuz" 1451/1452 im Auftrag der Stadt Wien von der Dombauhütte unter der Leitung von Hanns Puchsbaum. Die in zahlreichen Kunstwerken dokumentierte Bildsäule steht in der Tradition der Mahn- oder Marterkreuze, die in Mitteleuropa schon seit langer Zeit an Wegen, Wegkreuzungen und -gabelungen errichtet wurden. Die Säule besteht aus Leithakalksandstein und ist in Form und Funktion mit der Wiener Neustädter Spinnerin vergleichbar.
Sie lässt sich in drei Teile unterteilen - dem Unterbau, dem Tabernakel und der Bekrönung. Das Tabernakel besitzt einen kreuzförmigen Grundriss auf dem acht Strebepfeiler aufgebaut sind. Diese bilden in Kombination mit dem kreuzförmigen Kern Nischen mit insgesamt vier Figurengruppen, von denen jede in eine Himmelsrichtung ausgerichtet ist. Die Figuren behandeln thematisch die Dornenkrönung Jesu (südliche Seite), die Ecce homo Darstellung (östliche Seite), die Geißelung Jesu (westliche Seite) und seine Kreuzigung (nördliche Hauptansicht, von 1938).
1488 wurde die Bildsäule bereits erstmals renoviert und in weiterer Folge fanden zahlreiche Instandsetzungen und Restaurierungen statt. Die Kleinskulpturen (Wasserspeier und figurale Konsolen) stammen vermutlich aus einer Restaurierung von 1852.