"Viele Menschen verdienen am Mythos Mayerling, aber wir müssen alleine für den Erhalt der Anlage sorgen", so Mutter Regina von den Schwestern vom Karmel.
"Viele Menschen verdienen am Mythos Mayerling, aber wir müssen alleine für den Erhalt der Anlage sorgen", so Mutter Regina von den Schwestern vom Karmel.
Dem Sitz der Karmelitinnen droht der Verfall. Eine Spendenkampagne soll helfen.
Der Karmel Mayerling braucht dringend finanzielle Hilfe. Dem ehemaligem Jagdschloss von Kronprinz Rudolfs droht der Verfall. Der adelige Ansitz stand ab 1550 im Besitz des Stifts Heiligenkreuz. 1886 wurde das Gebäude von Kronprinz Rudolf gekauft und zum Jagdschloss ausgebaut. Nach der "Tragödie von Mayerling" am 30. Jänner 1889, als sich der Kronprinz und seine Geliebte Mary Vetsera das Leben nahmen, ließ Kaiser Franz Joseph das Gebäude noch im selben Jahr in ein Kloster umwandeln. Seither leben dort Klosterschwestern.
Die Zeit hat allerdings ihre Spuren im Gemäuer hinterlassen, so Priorin Regina bei einer Pressekonferenz am Dienstag, 15. Oktober 2013. Die Bausubstanz sei in einem schlechten Zustand, weshalb auch die Touristen - die Haupteinnahmequelle der Schwestern - immer mehr ausblieben. Rund 40.000 Touristen jährlich kommen noch, der Großteil beschränke sich inzwischen jedoch darauf, vom Park aus einen Blick auf das Gebäude zu werfen.
Für die Sanierung inklusive Neugestaltung des Eingangsbereiches sind 1,6 Millionen Euro notwendig. Zurzeit gebe es nicht einmal Sanitäranlagen, die Wände in der Kapelle - dem einstigen Schlafzimmer, in dem der Thronfolger und seine Geliebte tot aufgefunden wurden - seien feucht und schimmlig, so die Priorin.
Im Mayerlinger Karmel leben derzeit zehn Ordensfrauen ein zurückgezogenes Leben. Mit dem Erhalt der alten Gemäuer würden die Schwestern alleine gelassen, zeigte sich die Priorin enttäuscht. "Viele Menschen verdienen am Mythos Mayerling, aber wir müssen alleine für den Erhalt der Anlage sorgen", so Mutter Regina.
Die Hälfte der notwendigen 1,6 Millionen Euro steuert das Land Niederösterreich bei, die fehlenden 800.000 müssen die Schwestern aber selber aufbringen. Konkrete Pläne für einen Umbau gäbe es schon, so Priorin Regina. Alleine an der nötigen Finanzierung scheitere es bisher. Der Baubeginn sei mit dem Frühjahr 2014 auch schon festgelegt. Der historische Ort solle für Touristen wieder interessanter werden: So ist ein Besucherzentrum geplant, wo Interessierte mehr über die "Tragödie von Mayerling" erfahren können. Im kommenden Herbst soll die Eröffnung sein, hoffte die Priorin.
Für Pater Karl Wallner vom nahe gelegenen Stift Heiligenkreuz ist der Zustand des Karmels eine Schande. Da die Schwestern allerdings sehr zurückgezogen leben würden, sei die Problematik in der Öffentlichkeit wenig bekannt, so P. Wallner. Auch er sei im Namen des Stiftes Heiligenkreuz sehr an einer Renovierung der historischen Anlage in Mayerling interessiert und versuche den Konvent mit ihren Anliegen in der Öffentlichkeit zu unterstützen.
Unterstützung gibt es vom Wienerwald Tourismus: Wie Geschäftsführer Stefan Gabritsch sagte, ist bereits eine Zusammenarbeit mit den Winzern - etwa für eine Bausteinaktion bei den Heurigen - in Vorbereitung. Ein Info-Folder für die Spendenaktion "Rettet den Karmel Mayerling" wurde aufgelegt, die Pressearbeit hat eine Studentin der Hochschule Heiligenkreuz übernommen.
Konto "Rettet den Karmel Mayerling"
Bankhaus Schelhammer & Schattera
IBAN AT27 1919 0002 0010 0733
BIC: BSSWATWW
Spenden an die Schwestern
Konto "Karmel Mayerling"
BLZ 19190 - Bankhaus Schelhammer & Schattera
Konto-Nr. 100100734
IBAN AT53 1919 0001 0010 0734
BIC: BSSWATW"
Mehr: www.karmel-mayerling.org