"Elisabeth Dörler hat viele Brücken zwischen Christen und Muslimen gebaut. Sie hat auch in Krisensituationen mit ihrem Beziehungsnetz und ihren reichen Sachkenntnissen immer wieder zu guten Lösungen beitragen", so der Feldkircher Bischof Benno Elbs.
"Elisabeth Dörler hat viele Brücken zwischen Christen und Muslimen gebaut. Sie hat auch in Krisensituationen mit ihrem Beziehungsnetz und ihren reichen Sachkenntnissen immer wieder zu guten Lösungen beitragen", so der Feldkircher Bischof Benno Elbs.
Diözese Feldkirch trauert um Elisabeth Dörler, Islam-Expertin und langjährige Leiterin der Batschunser Frohbotinnen.
Elisabeth Dörler, langjährige Leiterin des "Werks der Frohbotschaft" und bis zuletzt Islam-Beauftragte der Diözese Feldkirch, ist am Mittwoch, 18. Dezember 2013, nach langer Krankheit gestorben. Sie sei eine "große Mittlerin zwischen den Kulturen" gewesen und habe "immer den Menschen und nie den Fremden" gesehen, würdigte der Feldkircher Bischof Benno Elbs die mit 54 Jahren Verstorbene. Dörler wird am 23. Dezember um 10.15 Uhr auf dem Friedhof Dornbirn-Rohrbach beigesetzt werden.
Große Dankbarkeit erfülle ihn angesichts der großen Leistungen Dörlers für das Zusammenleben in Vorarlberg, so der Diözesanbischof in seinem Nachruf. Sie habe "viele Brücken zwischen Christen und Muslimen gebaut, vor Ort in den Gemeinden und Städten, aber auch in den Pfarren und zwischen den Religionsvertretern". So hätten sich etwa in der von Dörler initiierten Reihe "Zeig mir, was dir heilig ist" Christen und Muslime gegenseitig in ihre heiligen Räume eingeladen.
Immer wieder habe Dörler auch in Krisensituationen mit ihrem Beziehungsnetz und ihren reichen Sachkenntnissen zu guten Lösungen beigetragen und sich in der Entwicklung des Integrationsleitbildes des Landes eingebracht, erinnerte Bischof Elbs. Derartige markante Eckpunkte seien untrennbar mit ihrer Initiatorin verbunden und würden die Erinnerung an sie auch künftig weitertragen, heißt es seitens der Diözese.
Auch der Islam-Lehrgang für Lehrer, die themenbezogene Mitarbeit beim Religionspädagogischen Institut in Feldkirch oder die Kontaktpflege mit islamischen Gruppierungen in Vorarlberg tragen Dörlers Handschrift. Ihre jahrelangen und aufwendigen Bemühungen gemeinsam mit Russ-Preisträgerin Eva Grabherr trugen entscheidend zur Entstehung des Islamischen Friedhofs bei, etwa 2004 durch die Studie "Eine islamische Begräbnisstätte für Vorarlberg", die eine Entscheidungsgrundlage war.
Im Oktober 2013 wurde Elisabeth Dörler für ihr unermüdliches Engagement im Bereich Integration, die sie stets als "Verpflichtung als Mensch und Mitmensch" sah, mit dem Silbernen Ehrenzeichen des Landes Vorarlberg ausgezeichnet.
Elisabeth Dörler wurde 1959 in Bregenz geboren, studierte in Innsbruck Theologie und wirkte nach der Promotion 1982 in der Diözese als Pastoralassistentin und Religionslehrerin. 1986 wurde sie Mitglied beim Werk der Frohbotschaft Batschuns, ab August 2007 bis zu ihrer Erkrankung deren Leiterin. Sie engagierte sich in dieser Zeit besonders für die Schulen für Sozialbetreuungsberufe in Bregenz und Götzis, für die sozialpädagogische Schule in Schlins und die Schule für Hör- und Sprachbildung am Landeszentrum für Hörgeschädigte.
Tiefe Prägung für ihr Engagement als Islam-Beauftragte Feldkirchs ab 2003 erhielt Dörler bereits zuvor als katholische Auslandsseelsorgerin und Religionslehrerin in der österreichischen St. Georgs-Gemeinde in Istanbul sowie auch in der Österreichischen Schule in Istanbul. Die Erfahrung, dass ein Zusammenleben der Kulturen nur in gegenseitigem Respekt voreinander friedlich gestaltet werden kann, sei Orientierungslinie für ihr Handeln gewesen und habe sie zu einer "echten Mittlerin zwischen den Kulturen" werden lassen, so die Diözese.
2003 promovierte Dörler in Tübingen im Fach katholische Theologie mit der Doktorarbeit "Verständigung leben und lernen am Beispiel von türkischen Muslimen und Vorarlberger Christen: Die Herausforderung der türkischen Muslime an die katholische Erwachsenenbildung in Vorarlberg". Ab dem Jahr 2007 bis zur Erkrankung im Jahr 2012 war Elisabeth Dörler zudem Lehrbeauftragte an der Universität Innsbruck zum Thema Islam.