"Das ist so, als wäre ganz Österreich auf der Flucht, vertrieben von Tod, Bomben und Zerstörung", so Caritaspräsident Michael Landau.
"Das ist so, als wäre ganz Österreich auf der Flucht, vertrieben von Tod, Bomben und Zerstörung", so Caritaspräsident Michael Landau.
Caritaspräsident Landau zur dramatischen Lage in Syrien: "Mehr Menschen als Österreich Einwohner hat sind auf der Flucht".
Parallel zur Friedenskonferenz zum Syrien-Konflikt in Montreux spielt sich laut Caritaspräsident Michael Landau "die derzeit weltweit größte humanitäre Katastrophe" ab. Angesichts der Tatsache, dass bereits knapp 8,8 Millionen Syrer ihr Zuhause verlassen mussten, forderte Landau entschiedenere Hilfe für die Betroffenen. "Auch wenn die aktuelle Konferenz in der Schweiz die Hoffnung auf eine Beruhigung der Situation aufleben lässt - die Vereinten Nationen gehen derzeit davon aus, dass im Laufe des Jahres 2014 rund drei Viertel aller Syrerinnen und Syrer humanitäre Unterstützung benötigen werden", wies Landau in einer Aussendung am Mittwoch, 22. Jänner 2014, hin.
Für heuer plane die Caritas, mit Hilfe von Spenden mindestens 10.000 Kinder ein Jahr lang mit dem Allernotwendigsten zu versorgen. Die Situation in den Flüchtlingsunterkünften habe sich in den Wintermonaten dramatisch zugespitzt, berichtete Landau: In Jordanien gebe es Schneefall und bittere Kälte. "Die Caritas-Helfer arbeiten auf Hochtouren, um syrische Flüchtlingsfamilien mit zusätzlichen Decken, Winterkleidung und Öfen zu versorgen. Zudem werden Reparaturen an den notdürftigen Unterkünften der Flüchtlingsfamilien durchgeführt, um sie winterfest zu machen." Weiters versorge die Caritas rund 5.000 Familien mit Lebensmitteln, Hygiene- und Haushaltsartikeln. Im Fokus der Hilfsmaßnahmen stünden Flüchtlinge, die erst kürzlich ins Land gekommen sind und noch nicht offiziell registriert wurden.
Die Caritas Österreich stellte seit Ausbruch des Syrien-Konfliktes im März 2011 insgesamt mehr als 3,5 Millionen Euro für Nothilfemaßnahmen zur Verfügung. Damit werden mehr als 50.000 Menschen, rund die Hälfte davon Kinder, mit dem Lebensnotwendigstem unterstützt. Die Caritas bittet um Spenden: 60 Euro kostet ein Lebensmittelpaket, das eine Familie ein Monat lang mit Zucker, Salz, Reis, Bohnen u.a. versorgt. Ein Hygienepaket mit Zahnbürsten, Seifen und anderem kostet 25 Euro.
Seinen Hilfsappell verband der Caritas-Chef mit dem Aufruf, sich die Lage in Syrien umgelegt auf Österreich vorzustellen: "Das ist so, als wäre ganz Österreich auf der Flucht, vertrieben von Tod, Bomben und Zerstörung." Ein Großteil der von den Gewalthandlungen Vertriebenen seien Kinder. "Wir können und müssen ihnen helfen", so Landau. "Wir sind alle gefordert."
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