Alleine in Ankawa, einer Vorstadt von Erbil, hielten sich derzeit 70.000 christliche Flüchtlinge auf. Ihre Zahl ist damit fast doppelt so hoch wie die Zahl der Einwohner.
Alleine in Ankawa, einer Vorstadt von Erbil, hielten sich derzeit 70.000 christliche Flüchtlinge auf. Ihre Zahl ist damit fast doppelt so hoch wie die Zahl der Einwohner.
Die Menschen haben alles verloren, während kaum Hilfe bei ihnen ankommt.
Das weltweite katholische Hilfswerk "Kirche in Not" hat für irakische Christen auf der Flucht vor der islamistischen Terrorgruppe IS (Islamischer Staat) erneut eine Soforthilfe von 100.000 Euro zugesagt. Das Hilfswerk reagiert damit auf die dringende Bitte des Patriarchen der chaldäisch-katholischen Kirche im Irak, Louis Rafael I. Sako aus Bagdad.
Bereits kurz nach Beginn der Aggressionen von IS gegen die Christen im Irak hatte "Kirche in Not" im Juni dieses Jahres 100.000 Euro Soforthilfe zur Verfügung gestellt. Am Sonntag, 10 August 2014, beschrieb Sako gegenüber dem Hilfswerk die Situation der Flüchtlinge so: "In den Tausenden von Flüchtlingsfamilien quer durch das Gebiet von Kurdistan treffen Tod und Krankheit vor allem Kinder und ältere Menschen. Auf der Flucht vor den vorrückenden IS-Milizen haben sie alles verloren, während die humanitäre Hilfe unzureichend ist."
Alleine in Ankawa, einer Vorstadt von Erbil, hielten sich derzeit 70.000 christliche Flüchtlinge auf. Ihre Zahl ist damit fast doppelt so hoch wie die Zahl der Einwohner. Wie der Patriarch berichtet, hätten viele irakische Flüchtlingsfamilien in Kirchen und Schulen ein Obdach und Versorgung gefunden. "Die Situation dieser Familien ist recht gut. Doch beklagenswert ist die Situation derer, die auf Straßen und öffentlichen Parkanlagen kampieren müssen. Ihnen fehlen ein Dach über dem Kopf, Kleidung, Wasser und Medikamente." In dieser Katastrophe würden die Kirchen alles ihnen mögliche aufbieten, betonte der Patriarch.
Sako schilderte auch die Situation in den christlichen Dörfern rund um Mossul bis hin zur Grenze von Kurdistan: "Die Kirchen sind verwüstet und entweiht, fünf Bischöfe mussten ihr Bistum verlassen, Priester und Ordensleute mussten aus ihren Missionsstationen fliehen."
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