Haus der Barmherzigkeit
Seeböckgasse 30a, A-1160 Wien
Tel.: +43/1/ 401 99-0
E-Mail: info@hausderbarmherzigkeit.at
Web: www.hausderbarmherzigkeit.at
Mehr als 3.600 angehende Mediziner sammelten seit 2009 in Kooperation mit der Universität Wien Erfahrungen im Kontakt mit chronisch Kranken.
Seit fünf Jahren vermittelt das kirchliche "Haus der Barmherzigkeit" (HdB) in Wien jungen Medizinstudenten im ersten Semester Fähigkeiten im Bereich "soziale Kompetenz". Im Rahmen der gleichnamigen Lehrveranstaltung an der medizinischen Universität Wien konnten so in den vergangenen fünf Jahren bereits über 3.600 angehende Mediziner erste Erfahrungen im direkten Kontakt mit chronisch Kranken und Menschen mit Behinderung sammeln.
Auch im in der vergangenen Woche gestarteten Wintersemester werden wieder 750 Medizinstudenten ein Praktikum in einer HdB-Einrichtung absolvieren. Ziel des Programms sei es, die Studenten möglichst frühzeitig für einen empathischen und wertschätzenden Umgang mit den Patienten zu sensibilisieren, so Christoph Gisinger, Direktor des kirchlichen Pflegeinstituts bei einem Pressegespräch am Dienstag, 7. Oktober 2014.
Man könne von den jungen Menschen nicht erwarten, dass sie im Umgang mit Patienten bereits über adäquate Kommunikationsformen verfügen würden, bevor sie ihr Studium beginnen, so Gisinger. Umso wichtiger sei es aber, sie gleich im ersten Semester für die Wichtigkeit eines wertschätzenden Umgangs zu sensibilisieren und die Studenten Erfahrungen im Rahmen eines Praktikums sammeln zu lassen.
Alle 750 Studenten verbringen im Laufe des ersten Semesters fünf Tage auf den Stationen eines Pflegekrankenhauses oder in den Wohngemeinschaften einer Behinderteneinrichtung, wo sie, unter Anleitung des dort beschäftigten Personals, in direkten Kontakt mit den Patienten treten. Während dieser fünf Tage wird in Reflexionsrunden immer wieder das persönliche Verhalten analysiert und den Studenten Alternativen in der Kommunikation aufgezeigt.
Für die Vizedirektorin der Medizinischen Universität, Karin Gutierrez-Lobos ist die Pflichtlehrveranstaltung "Soziale Kompetenz" besonders wichtig. Durch den Eignungstest in Multiple-Choice-Form sei es einfach nicht möglich, die sozialen Fähigkeiten der Kandidaten zu ergründen, so die Vizedirektorin. Ein Patient erwarte von einem Mediziner aber neben fachlichen Kenntnissen auch ein großes Maß an Einfühlungsvermögen. Für viele Patienten seien ärztliche Untersuchungen mit Unbehagen verbunden, ein entsprechend geschulter Arzt könne dem durch sensibles Auftreten aber entgegenwirken.
Jedem einzelnen Studenten bereits im ersten Semester eine individuelle Betreuung im Rahmen eines Praktikums zu bieten, sei einzigartig, stelle allerdings gleichzeitig alle Beteiligten auf Grund der hohen Zahl der Studenten vor große Herausforderungen, so die Vizedirektorin. Die durchwegs positiven Rückmeldungen bestätigten sie allerdings darin, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Die Kooperation mit dem "Haus der Barmherzigkeit" sei deswegen ein besonders wertvolles Projekt, so Gutierrez-Lobos.
Das "Haus der Barmherzigkeit" ist ein kirchliches Institut, das schwer pflegebedürftigen Menschen - also meist mit chronischen Erkrankungen oder geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen - Langzeitbetreuung ermöglicht. Vor mehr als 135 Jahren gegründet, betreibt es heute fünf Pflegekrankenhäuser und -heime sowie 14 Wohngemeinschaften in Wien und Niederösterreich. Neben der bestmöglichen Medizin, Pflege und Therapie liegt das Augenmerk der Einrichtung auf dem selbstbestimmten, abwechslungsreichen Alltag für die derzeit 1.300 geriatrischen und jüngeren Klienten.
Haus der Barmherzigkeit
Seeböckgasse 30a, A-1160 Wien
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